Wenn der Tod ruft, muss sie gehorchen.
Hazel Trépas ist kein gewöhnliches Mädchen. Als dreizehntes Kind wurde sie einem Gott versprochen: dem Tod persönlich. Von ihm erhielt sie eine Gabe, die sie zu einer der größten Heilerinnen des Königreichs machen sollte: Hazel erkennt auf einen Blick, wie jede Krankheit geheilt werden kann.
Doch jede Gabe hat ihren Preis. Hazel sieht auch, wenn das Schicksal eines Menschen besiegelt ist. Geplagt von den Geistern jener, deren Leiden sie beenden musste, sehnt Hazel sich nach Freiheit. Als der König tödlich erkrankt und das Reich vor dem Zerfall steht, wird Hazel an den Hof gerufen. Dort begegnet sie Prinz Leo, einem charmanten Thronfolger, der ebenso rebellisch ist wie Hazel selbst. Kann Hazel den Tod überlisten, um den König zu retten? Und zu welchem Preis?
Erin A. Craig lebt mir ihrer Familie in Michigan und ist #1-New-York-Times-Bestsellerautorin. Sie studierte an der University of Michigan Theaterproduktion. Als Bühnenmanagerin hat sie eine Vielzahl von tragischen und gruseligen Opern inszeniert voller Séancen und mörderischen Clowns, bevor sie beschloss, Bücher zu schreiben, die ebenso schaurig sind. Sie ist eine begeisterte Leserin, großer Basketballfan und leidenschaftliche Sammlerin von Schreibmaschinen und Glitzerschuhen.
Meine Meinung
Ich hatte mich auf "Das Dreizehnte Kind" von Erin A. Craig so gefreut, nachdem mir ihr Buch "Böse Wünsche" so unglaublich gut gefiel.
Aber ich hatte schon Bedenken, da Märchen-Adaptionen für mich noch nie funktioniert haben, und ich keine mehr lese, aber hier fand ich das Thema des Grimm-Märchens "Der Gevatter Tod" gut, und mir war ja klar, dass ich keinen Fantasyroman erwarten durfte.
Bis zu ca. zwei Drittel des Buchs haben meine Bedenken dann auch leider bestätigt. Der Schreibstil ist zwar gut, aber die Umsetzung ist eben genau die eines Märchens mit eher stereotypen Charakteren, denen auch Frau Craig keine großartige Tiefe gab, und es war auch so geschrieben.
Selbst die Hauptprotagonistin Hazel hat zu wenig Tiefe, und sie ging mir zunehmend auf die Nerven. Sie ist angeblich eine geniale Heilerin und hatte eine umfassende Ausbildung von ihrem Götter-Paten, dem Tod, erhalten. Davon war mir zu wenig zu merken, im Gegenteil, ich empfand sie eher als jammerndes Weichei. Wenn etwas nicht so lief, verlor sie relativ schnell die Fassung.
Dazu kam, dass es immer wieder Ungereimtheiten gab, die mich echt stören und ich zurückblätterte, um zu prüfen, dass eine spätere Aussage tatsächlich unrichtig war oder den falschen Bezug hatte.
Zum Beispiel wunderte sich ihr Pate, dass sie nie die Frage stellte, warum sie lange (Plural) Leben hatte, was er ihr angeblich jedes Jahr in der Geburtstagsgeschichte erzählte. Aber das tat er aber gar nicht, sondern von den langen Leben war nur ein Mal die Rede, als Hazel nachfragte, was er ihren Eltern bei ihrer Geburt versprach.
Dann irritierte mich ihr Alter: Hazels Bruder Bertie feierte den 9. Geburtstag. Die Kuchenstücke wurden dem Alter nach verteilt, und Hazel kam, da sie die Jüngste war, als letzte dran. Kurz danach wurde aber geschrieben, dass sie nur 1 Tag später ihren 8. Geburtstag hatte. Das kann nicht sein. Sie war ja nicht 1 Jahr jünger als der 9jährige Bertie.
Der Schreibstil ist weder bildhaft noch atmosphärisch, sondern eher langatmig und relativ simpel. Es gab auch zu viel "Geschwafel" und "Geplapper", und obwohl alles aus Hazels Sicht erzählt wurde, kam sie mir als Charakter nicht nahe genug. Die Gottheiten fand ich sehr interessant. Von ihnen, ihren Tempeln und Dienern hätte ich gerne mehr erfahren, sie blieben aber nur Randfiguren, leider auch Hazels Götter-Pate, der Tod, der mir zu viele "menschliche" Züge hatte, vor allem in Bezug auf Hazel. Die Liebesgeschichte war okay für mich.
Herausgerissen hat es aber tatsächlich das Ende von dem Zeitpunkt an, als sich die Geschehnisse auflösten und Erklärungen geliefert wurden. Das war wirklich gut und interessant. Und beim Epilog musste ich sogar ein paar Tränchen verdrücken. So hätte auch der Rest vorher sein müssen. Insgesamt hatte die Geschichte zu wenig Tiefgang, aber das ist bei Märchen ja generell so.
Wegen des guten Endes gibt es von mir 4 Sterne.
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ASIN/ISBN: 3690860024 |

