One of Six: Vertrauen - Kim Nina Ocker

  • Inhalt:

    Die Tage der Angst sind vorbei. Die sechs College-Studierenden mussten sich in dem abgeschiedenen Luxus Ski Resort in Eagle Creek ihren dunkelsten Geheimnissen stellen und lernen sich zu vertrauen. Denn nur gemeinsam konnten sie dem mysteriösen Unbekannten entkommen, der sie erpresst und bedroht hat. All das hat die Gruppe zusammengeschweißt - und bei einigen auch romantische Gefühle entstehen lassen. Doch nun wird diese Anziehung im beschaulichen Belville erneut auf die Probe gestellt, als sie sich nach einer Reihe von unerklärlichen Ereignissen die Frage stelle müssen, ob sie der Gefahr wirklich entkommen sind ...


    Rezension:

    Vier Wochen sind vergangen, seit Luca, Devan und ihre Mitbewerber es runter von dem Berg des Ortiz Grand Resorts geschafft haben, doch die Ereignisse sitzen ihnen noch tief in den Knochen und so leicht fällt ihnen die Rückkehr in ihr altes Leben nicht.

    Als dann Ana vor Lucas Tür steht und behauptet, dass der Falsche verhaftet wurde, stellen die beiden Nachforschungen an und schon bald geschehen wieder mysteriöse Dinge, die bestätigen, dass sie auf der richtigen Spur sind.

    Doch werden sie es schaffen, den Täter dieses Mal zu schnappen?


    "Vertrauen" von Kim Nina Ocker ist der zweite Band der One of Six Dilogie, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven der zwanzig Jahre alten Luca Murphy und des dreiundzwanzig Jahre alten Devan Sandoval erzählt wird.


    Auch hier kam der Täter, der später nur noch Six genannt wurde, zu Wort.

    Es sind nur vier Wochen vergangen, doch besonders Luca hat Schwierigkeiten damit, die Zeit auf dem Berg zu verarbeiten.

    Sie kommt kaum aus dem Bett, übersteht ihren Alltag wie ferngesteuert und hat auch keine Energie, die Beziehung zu Devan aufrechtzuerhalten.

    Ich hatte mir schon gedacht, dass die beiden so ihre Schwierigkeiten haben werden, wenn der Alltag sie wieder hat. Ich mochte es aber, wie sie versuchen, sich neu kennenzulernen und der Sache zwischen ihnen eine Chance gegeben haben.


    Das Erlebte lässt Luca nicht los und als plötzlich Ana und Devan vor ihrer Tür stehen, ist sie komplett überfordert.

    Ana behauptet, dass der Täter noch immer unter ihnen und die Gefahr noch nicht vorüber ist.

    Sie versuchen die Verbindung zwischen den Teilnehmern des Assessment-Centers herzustellen und reisen nach Belville, an den Ort, an dem Luca ausgewachsen ist.

    Werden sie es schaffen, den Täter zu entlarven und unbeschadet aus der Sache herauskommen?

    Ich habe den zweiten Band direkt im Anschluss an den Auftakt gelesen, denn dieser hat mir richtig gut gefallen und ich wollte unbedingt wissen, wer hinter den Taten im Ortiz Grand Resort steckt und vor allem warum.

    Ich muss aber sagen, dass ich den zweiten Band dann schwächer fand als den ersten.

    Es dauerte für meinen Geschmack sehr lange, bis es wieder spannend wurde. Besonders Luca musste aus ihrer Lethargie herausgerissen werden, während Devan und die anderen deutlich besser mit dem Erlebten zurechtkamen.

    Auch ihre Nachforschungen fand ich nicht ganz so spannend und von vielen Offenbarungen hatte ich mir einen größeren Wow-Effekt versprochen. Beispielsweise von dem Grund, warum Devan in dieser einen Nacht so lange gebraucht hat, um wieder zu Luca zu gelangen, bevor der Strom ausgefallen ist.

    Das Motiv für die ganze Aktion konnte ich zwar nachvollziehen, aber auch hier hatte ich etwas mehr erwartet.


    Schade fand ich, dass zwei oder drei Fragen gar nicht beantwortet wurden, die zum Teil auch erst im zweiten Band aufgeworfen wurden. Ich hätte mir gewünscht, dass es unter allen Charakteren ein Gespräch gegeben hätte, in denen sie ihre Geheimnisse offenbaren, auch damit der Titel des Buches Programm wird.

    Generell fand ich es auch schade, dass Christine erst recht spät ihren Auftritt hatte, weil ich ihre ehrliche und leicht arrogante Art immer sehr erfrischend fand und sie mir gefehlt hat! Auch die anderen Charaktere hätte ich gerne noch ein Stück besser kennengelernt.

    Ich fand es dann auch etwas komisch, dass sie sich kaum Gedanken darüber gemacht haben, dass der Täter unter ihnen sein könnte. Auch hier fand ich eine Wendung etwas vorhersehbar und am Ende passte etwas für mich nicht ganz, da haben mir Erklärungen gefehlt.

    Dennoch ließ sich die Geschichte wieder gut lesen, aber das eingeschneite Ortiz Grand Resort war im ersten Band einfach ein grandioses Setting, das ich hier etwas vermisst habe.


    Fazit:

    "Vertrauen" von Kim Nina Ocker ist ein guter zweiter Band der One of Six Dilogie, der für mich aber nicht ganz an den ersten Band herangekommen ist.

    Es dauerte doch sehr lange, bis es wieder spannend wurde und bei vielen Offenbarungen hat mir ehrlich gesagt der Wow-Effekt gefehlt, da hatte ich einfach mehr erwartet.

    Auch mit dem Ende bin ich nicht ganz glücklich, weil zwei, drei Fragen offengeblieben sind und eine Entwicklung für mich nicht gepasst hat.

    Und auch das grandiose Setting des ersten Bandes habe ich vermisst.

    Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und vergebe gute drei Kleeblätter.



    ASIN/ISBN: 3736320191