Jeffrey Moore "Die Gedächtniskünstler"

  • In diesem bzw. nächsten Monat soll Jeffrey Moores "Die Gedächtniskünstler" erscheinen. Die Angaben zum Erscheinungdatum unterscheiden sich bei Amazon.de und Libri.de.


    In verschiedenen Zeitschriften ist dieses Buch in den höchsten Tönen gelobt worden. Die Filmrechte sind bereits erfolgreich verkauft worden.


    Hat jemand von euch bereits ein Leseexemplar ergattert und das Buch schon gelesen? Wenn ja, ist der Hype um "Die Gedächtniskünstler" berechtigt?
    Über Kommentare freue ich mich.

  • Gestern habe ich das Buch angefangen zu lesen. Ich bin noch nicht sehr weit gekommen, aber es hört sich schon mal gut an.


    Wenn ich das Buch ausgelesen habe, werde ich auf jeden Fall eine Rezi schreiben.


    EDIT:
    Das Buch habe ich schon länger bei mir im Regal stehen. Doch das Cover hat mich immer ein bisschen abgeschreckt. Ich finde es nicht besonders einladend.

    ... Liebe, die, weil sie nie genung bekommt,
    stets schon im Augenblick lebt, der noch kommen wird.
    Marcel Proust

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  • Die Gedächtniskünstler (Gebundene Ausgabe)
    Jeffrey Moore
    400 Seiten
    Preis EUR 22,90


    Aus der Amazon.de-Redaktion:
    Es ist wie im richtigen Leben: Die meisten Menschen im Roman Die Gedächtniskünstler des 47-jährigen kanadischen Autors Jeffrey Moore sind Zeit ihres Lebens damit beschäftigt, sich besser an das Vergangene erinnern zu können. Noel Burun aber sieht es als seine Lebensaufgabe an, vergessen zu können. Denn das Ausnahme-Genie hat ein nahezu tragisches Talent: Alles, was er jemals gesehen, gehört, geschmeckt und gerochen hat, hinterlässt unauslöschliche Spuren in seinem Hirn. „Wann immer Noel nämlich eine Stimme hörte oder ein Wort las, bildeten sich in seinem Kopf vielfarbige Formen, die ihm als Markierungen und Landkarten dienten und ihm halfen, sich noch im winzigsten Detail an ein Gefühl, eine Stimmung, einen Tonfall und die Worte selbst zu erinnern, die Ereignisse betrafen, die bis zu drei Jahrzehnte zurücklagen.“ Geschnitten wird seine Geschichte gegen die von Noels Mutter Stella, die mit 56 Jahren an Alzheimer erkrankt -- und gegen die von Noels Freund Norval Yavier Blaquière, einem Dandy und Schöngeist, der Noel nur äußerlich aufs Haar zu gleichen scheint. Und der verpflichtet sich, für ein Kunstprojekt innerhalb eines halben Jahres genauso viele Frauen herumzukriegen, wie das Alphabet Buchstaben zählt.


    Meine Meinung:
    Noel Burun leidet an Synästhesie. Er versucht im mit allen Mitteln sein Gedächtnis zu löschen, bzw. nur auf das wesentliche zu reduzieren. Ein ganz gegenteiliges Problem hat seine Mutter, die schon mit 56 an Alzheimer erkrankt ist. Sie vergisst von Tag zu Tag immer mehr und selbst das Langzeitgedächtnis baut immer mehr ab. Noel versucht mit seinem geballten Wissen ein Medikament gegen Alzheimer zu finden und hierbei steht ihm sein verrückter Freund JJ zur Seite. Zwei weiteren skurrile Personen, die Noel täglich begleiten sind Samira und Norval. Samira ist eigentlich eine Schauspielerin, die aber ihre Vergangenheit verleugnet, Norval ein sehr selbstbewusster Mann, der eine wahnsinnige Wirkung auf Frauen hat.


    Auch wenn die Charakteren sehr amüsant und skurril scheinen, alle sind mit dem Thema Alzheimer und dem erschwerten Alltag konfrontiert.
    Das Besondere ist aber nicht nur die tollen Charakteren, die einem sehr schnell ans Herz wachsen, sondern auch der Aufbau des Buches. Neben der hauptsächlichen Handlung fließen Tagebucheinträgen und wissenschaftlichen Abhandlungen mit ein. Kling merkwürdig, ist aber echt mal was anderes und es stört den Lesefluss absolut nicht.


    Mir hat es sehr viel Spaß gemacht das Buch zu lesen und gibt einen sehr schönen Einblick in ein Leben eines Synästhetiker und den Personen, die eine Alzheimererkrankten pflegen. Doch leider hatte es für mich nicht die Tiefe gehabt, die ich gerne gehabt hätte. Ich wäre gerne noch tiefer in die Martherie
    Synästhesie eingedrungen. Aber für den Anfang war es nicht schlecht.


    Das Buch bekommt von mir 8 von 10 Punkten. :wave

    ... Liebe, die, weil sie nie genung bekommt,
    stets schon im Augenblick lebt, der noch kommen wird.
    Marcel Proust