Kritiken

  • Zitat

    Original von Charlotte
    Ich wollte damit einfach nur ausdrücken, daß ich nicht nur einfache positive Kritik meinte. Denn ich glaube, jeder der selbst schreibt, ist überzeugt, daß er gut schreibt. Und so werden "einfache" gute Kritiken auch selbstverständlich angenommen.


    Sollte man meinen -- dem ist aber nicht so. Keine Kritik ist selbstverständlich, sei sie positiv oder negativ. Es handelt sich nämlich jedesmal um die individuelle Reaktion eines anderen Menschen auf meine Arbeit.


    Einfaches Beispiel: Wenn man sich selbst über den Arm streicht, hat man irgendwie immer das Gefühl, nicht ganz unterscheiden zu können, was die Finger der Hand fühlen und was der Arm fühlt -- es handelt sich nämlich um ein und dieselbe Person, die beides wahrnimmt. Dem entspricht das Verhältnis zum eigenen Text.
    Tatsächlich Wirkungen prüfen kann ich einerseits, wenn jemand mir über den Arm streicht, denn dann spüre ich, was der Arm fühlt, d.h. die Wirkung fremder Finger auf meinen Arm. So wäre das beim Lesen.
    Wenn ich andererseits jemandem über den Arm streiche -- dann weiß ich, was die (aktiven) Finger spüren. Sagt mir der Gestreichelte, was er dabei fühlt, dann kann ich herausfinden, ob mein Streicheln auch die von mit beabsichtigten Gefühle hervorruft.


    Das ist es, was Leserfeedback (= Kritiken), ob positiv oder negativ, ausmacht: Ich kann ermessen, ob meine Absicht Erfolg hat.


    Da Menschen grundverschieden sind. kann das selbstverständlich nicht bei jeden gleich oder gar gleich gut funktionieren. Manche wollen eben nicht so oder so gestreichelt werden, z.B. weil dann schlimme Erinnerungen hochkommen oder weil sie aus physiologischen Gründen besonders empfindlich sind. Das muß ein Autor zu differenzieren lernen, um Kritik auch richtig einordnen zu können.


    Zuhören ist also alles -- auch beim Umgang mit Kritik!


    Wobei ich mich nicht besser machen will, als ich bin: Auch ich habe nicht mit jedem Leser Geduld. Zumal ich ohnehin nicht der Geduldigsten eine bin ...

  • Solange Kritik *gerechtfertigt* ist und sie sachlich abläuft kann ich nur davon profitieren.
    Sollte sie jedoch unter die Gürtellinie gehen, soll mir der Kritiker erst einmal zeigen was er in seinem Leben schon geschrieben, bzw. veröffentlicht hat. Dann darf er es sich anmaßen, mich zu kritisieren. ( Soll nicht überheblich klingen)*gg*


    Grüßle


    S.L.

  • Hi,


    wenn ich für jede kritik ein cent in eine büchse geschmissen hätte wär ich schon reich. ich nehme kontruktive kritik an aber wenn jemand schreibt überarbeite es noch mal es ist schlecht dann reg ich mich auf!:hau
    ich teile auch gerne aus und stecke auch einiges ein weil ich einfach nicht mein mund halten kann! :grin


    lg janet

  • Mit *gerechtfertigt* meine ich Kritik, die sich auf das Werk bezieht, auf dessen Inhalt usw...
    Kritik, die sich darauf bezieht wie: ich kenne den Autor persönlich und er hat nur aus Gründen des Kommerzes ein Buch geschrieben, kann ich nicht gelten lassen, zumal glaube ich nur sehr wenige Schriftsteller "reich" mit ihren Romanen geworden sind.
    Das ist in meinen Augen keine konstruktive Kritik, sondern ...hm...Neid? Ich weiss es nicht.
    Außerdem finde ich ist "Kritik" ein sehr dehnbarer Begriff und wenn man überlegt, daß der Inhalt eines Romanes auch sehr viel mit persönlichen Vorlieben des Lesers gemein hat (Geschmackssache), ist ein Roman nicht gleich schlecht, nur weil der Herr Kritiker soundso ihn dafür befunden hat. Jemand anderes findet ihn dafür vielleicht sehr gut. Wie auch immer. Es kommt immer drauf an.


    Hoffe, ich konnte etwas Licht in das Dunkel bringen, Tom..;-)


    Grüßle


    LaLuna