"Der Schneegarten" - Christopher Rice

  • Titel der englischsprachigen Originalausgabe: The snow garden


    Kurzbeschreibung
    In einer kalten Novembernacht rast eine Frau mit ihrem Wagen in den eisigen Fluss und ertrinkt. Ihr Ehemann, der Universitätsdozent Eric Eberman, ist offensichtlich fassungslos. Doch bald gibt es Gerüchte: War es wirklich ein Unfall – oder Selbstmord? Was niemand weiß: Eberman hatte ein Verhältnis mit einem seiner Studenten, Randall. Und während Eberman zu verhindern sucht, dass der Skandal an die Öffentlichkeit gelangt, kommen Randall Zweifel an der Unschuld seines Geliebten …Nach Grausame Spiele wieder ein spannender und düsterer Roman über Freundschaft, Begierde, Verbrechen und dunkle Geheimnisse.


    Zum Autor


    Christopher Rice ist der Sohn der Bestsellerautorin Anne Rice und des Dichters Stan Rice. Er wurde 1978 geboren und wuchs in New Orleans auf. Heute lebt er in Los Angeles. "The snow garden" ist nach "A density of souls" (Grausame Spiele) sein zweiter Roman.


    Meine Meinung


    Randall, der ein Verhältnis mit seinem Professor hat, teilt sich in College ein Zimmer mit Jesse, der jede Nacht eine andere Frau flachlegt. Zu seiner besten Freundin Kathrin hat Randall eine innige Beziehung. Dass sie sich alles erzählen, entpuppt sich allerdings im Laufe des Romans als Illusion, denn sowohl Kathrin als auch Randall schleppen ihre eigene düstere Geschichte mit sich herum, die sie mit niemandem teilen. Und auch Jesse und noch einige andere Nebenfiguren haben ihre dunklen Geheimnisse, die im Laufe des Romans aufgedeckt werden. Dazu kommt die Frage, ob der Tod der Ehefrau des Professors ein Unfall, Selbstmord oder Mord war und wie der Tod der Ehefrau mit einem ähnlichen Todesfall vor 18 Jahren zusammenhängt.


    Wie auch bei "Grausame Spiele" hat Christopher Rice, meiner Meinung nach, wieder zuviel in einen Roman gestopft. "Der Schneegarten" ist gradlinier geschrieben als "Grausame Spiele", war dann aber doch nicht so vorhersehbar, wie ich zwischendurch befürchtet hatte. Der Showdown am Ende war allerdings etwas "too much". Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn ich es eher als solide Durchschnittskost einordnen würde. Es könnte Leuten gefallen, die "Das Wunschspiel" von Patrick Redmond mochten. An Donna Tartts "Geheime Geschichte" kommt es jedoch nicht heran. Trotzdem fand ich, dass es dem Autor gut gelungen ist, die Motive der Figuren verständlich zu machen, auch wenn ihre Entscheidungen manchmal etwas seltsam sind und bei den meisten Figuren gab es kein eindeutiges Gut und Böse.


    Eine größere Rolle spielt das Bild "Garten der Lüste" von Hieronymus Bosch, das mich ja schon fasziniert, seit wir es in der Schule besprochen haben.
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  • Ich hatte einen ähnlichen Eindruck von dem Buch. Es ist interessant und durchaus fesselnd.
    Inzwischen schätze ich jeden Thriller, der mal einen anderen Ausgangspunkt wählt.


    Jedenfalls ist es mir in guter Erinnerung geblieben, und das ist mehr, als ich von manch andrem Buch sagen kann