Die Zeit der Schmetterlinge - Julia Alvarez

  • Die Zeit der Schmetterlinge - Julia Alvarez


    Klappentext
    »Am 6.August 1960 traf meine Familie aus der Dominikanischen Republik in New York ein, ins Exil getrieben von Trujillos Tyrannei. Mein Vater hatte an einer Verschwörung teilgenommen, die von Trujillos gefürchteter Geheimpolizei aufgedeckt wurde.
    Etwa vier Monate nach unserer Flucht wurden drei Schwestern, die ebenfalls im Untergrund tätig waren, auf der Heimfahrt auf einer einsamen Gebirgsstraße ermordet. Sie hatten ihre inhaftierten Männer besucht, die man in ein abgelegenes Gefängnis verlegt hatte, um die jungen Frauen zu zwingen, die gefährliche Reise auf sich zu nehmen. Nur die vierte Schwester, die nicht mitgefahren war, blieb verschont.
    Ich war noch ein junges Mädchen, als ich von dem "Unfall" hörte, und seitdem gingen mir die Schwestern Mirabal, die vom Volk liebevoll "die Schmetterlinge" genannt wurden, nicht mehr aus dem Sinn. Ich sammelte alles Material über die ebenso tapferen wie schönen Frauen. Mich ließ die Frage nicht los: Woher hatten sie diesen ungewöhnlichen Mut genommen?
    Auf der Suche nach Antwort machte ich mich daran, ihre Geschichte niederzuschreiben. Ein Roman ist gewiß kein historisches Zeugnis, aber er ermöglicht eine Reise durch das menschliche Herz.«


    Über die Autorin
    Julia Alvarez geboren 1950, kam als Zehnjährige mit ihren Eltern aus der Dominikanischen Republik in die USA. Sie lehrte viele Jahre Literatur am Middlebury College in Vermont, wo sie auch heute lebt; inzwischen widmet sie sich ganz dem Schreiben und – zusammen mit ihrem Mann – einer Öko-Kaffeefarm in Alta Gracia.


    Meine Meinung
    Dieses Buch ist ja schon ein Klassiker in der feministischen Literatur. Geht doch der Gedenktag zum 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) auf die Ermordung der drei Mirabal-Schwestern zurück. Dieser Tag ist seit 1981 international anerkannt und wird mit zahlreichen Aktionen (z.B. Lesungen, Infoständen, Vorträgen, Podiumsdiskussionen) weltweit begangen. Und so lese auch ich dies Buch eigentlich jedes Jahr im November und bin immer wieder aufs Neue beeindruckt von dem großen Mut der Mirabal-Schwestern.


    Eigentlich steht schon alles, was wichtig ist, im Klappentext. Dies Buch bewegt zutiefst, es ist in Tagebuchform verfasst und so bekommt man Einblicke ins Innerste jeder einzelnen Schwester. Man beginnt, ihren Hass auf dem Diktator Trujillo zu verstehen und fiebert bei ihren Aktionen gegen ihn mit, man hofft immer, dass alles gut geht...bis, ja bis sie eines Tages in die Falle tappen.
    Auch wenn das Buch nur eine fiktive Geschichte ist, so hat Alvarez doch sehr gut recherchiert und vieles ist wirklich so geschehen.


    Für mich ein Buch, das ich immer wieder gern in die Hand nehme und darin schmökere.
    Fünf von fünf Daumen!!!


    Bibi

  • Kennt Ihr das - Bücher, die man so toll findet, dass einem warm ums Herz wird, wenn beim Vorübergehen der Blick ins Regal fällt?
    Ich habe sicher einige von dieser Sorte, aber bei "Zeit der Schmetterlinge" ist es mir irgendwie besonders bewusst.
    Es ist zwar schon einige Zeit her, dass ich es gelesen habe (und auf Englisch, die Ausgabe war mir "zugelaufen"), aber ich hab's gar nicht mehr weglegen können. Obwohl es an einigen Stellen sehr heftig war und mir an die Nieren ging... :-(
    Ein ganz ganz wunderbares Buch...