Franz Kafka - Die Verwandlung

  • Zitat

    Original von M.St.
    Sollte die Familie nicht auch in schlechten Zeiten hinter einen stehen? Oder wenigstens versuchen, das beste aus der Situation zu machen?


    Das wäre glaub ich der beste Fall. Es gibt aber auch bestimmt genug Familien bei denen es ganz anders aussieht. Soweit ich weiß, waren Kafkas Familienverhältnisse auch nicht gerade die besten ;-)

  • Dass das Verhältnis zu seinem Vater schlecht war ist ja bekannt.
    Ich hab aber grad nochmal wikipediert und herausgfunden, dass Kafka innerhalb seiner Familie die engste Beziehung zu seiner jüngeren Schwester hatte.
    Das könnte man auch auf "Die Verwandlung" beziehen, schließlich ist die Schwester die einzige, die sich noch um Gregor als Kakerlake kümmert.
    Ich könnte mir vorstellen, dass in dieser Erzählung Kafka viel von seinen eigenen Familienerfahrungen eingearbeitet und verarbeitet hat.

  • Zitat

    Original von M.St.
    Sollte die Familie nicht auch in schlechten Zeiten hinter einen stehen? Oder wenigstens versuchen, das beste aus der Situation zu machen?




    normalerweise schon, aber ich könnte mir vorstellen, dass kafka auch seine eigenen erfahrungen bezüglich der familie eingebracht hat und er hatte ja wahrlich nicht das beste verhältnis zu seinem vater

  • Zitat

    Original von Morgaine
    Das könnte man auch auf "Die Verwandlung" beziehen, schließlich ist die Schwester die einzige, die sich noch um Gregor als Kakerlake kümmert.


    Sie ist aber auch die Erste, die fordert, Gregor zu beseitigen und distanzierte sich im weiteren Verlauf auch immer mehr von ihm. ;-)


    Insgesamt ist "Die Verwandlung" in meinen Augen aber das mit Abstand schlechteste Werk von Kafka oder zumindest von denen, die ich von ihm kenne. Diese ständigen Selbstvorwürfe des Protagonisten empfand ich immer als sehr belastend und nervig. Ich bin dieser Hinsicht aber auch ein gebranntes Kind, denn im Deutsch-LK haben das Werk vor allen Dingen in Bezug auf die familiären Verhältnisse Kafkas regelrecht totinterpretiert und das kann einem den Lesespaß bekanntlich sehr verderben.