Vom Winde verweht - Margaret Mitchell

  • In der Verfilmung wird natürlich sehr die Liebesgeschichte herausgestrichen, weil das sich auch am besten verkauft. Die Beziehung Scarlett-Rhett ist natürlich ein ganz zentrales Thema des Romans und hält die Geschichte zusammen, doch man darf "Vom Winde verweht" nicht darauf reduzieren, weil der Roman soviel mehr ist und zu bieten hat.
    Unter anderem sehr komplexe Figuren und keine oder zumindest wenig Schwarz-Weiß-Zeichnungen.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • ...was die Beziehung zu Kindern angeht, denke ich, dass gerade die betuchteren Familien ihre Kinder erst wahrgenommen haben als sie erwachsen waren. Die Fütterung und Erziehung haben fremde Leute übernommen. Dies sieht man auch wunderbar an der Beziehung von Mammy zu Scarlett oder auch die Beziehung zwischen Elen und Mammy, die angerissen wurde. Schon der Name "Mammy" sagt doch viel!
    Wahrscheinlich wurden die Kinder ersta wahrgenommen, wenn's ans Aufteilen des Erbes oder Übernehmen der Firma ging.
    Ich denke auch: Kinder sind einfach entstanden...als notwendiges Übel und den Beischlaf konnte man seinen Ehemann nur verwehren, wenn gesundheitliche Interessen im Vordergrund standen.
    Was haben nur die Huren gemacht???


    Gruß Spreequell70

  • Nein, ich glaube, das war nicht sein Kind, sondern "nur" ein Junge, für den er sich verantwortlich fühlte. So habe ich es jedenfalls verstanden.


    Du beziehst das auf das Gespräch zwischen ihm und Wade, der glaubt, dass die Menschen kleine Mädchen lieber mögen als Jungs, oder?

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  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Nein, ich glaube, das war nicht sein Kind, sondern "nur" ein Junge, für den er sich verantwortlich fühlte. So habe ich es jedenfalls verstanden.


    Du beziehst das auf das Gespräch zwischen ihm und Wade, der glaubt, dass die Menschen kleine Mädchen lieber mögen als Jungs, oder?



    Und auch im Original klingt es für mich nach reiner Vormundschaft, nicht nach Vaterschaft.

  • Ich liebe, liebe, LIEBE dieses Buch. :-)
    Margaret Mitchell schreibt auf eine Art und Weise, die mich hineinzieht in die Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges wie kein zweites.
    Alle drei, vier Jahre muss ich diesen Roman wieder zur Hand nehmen, vorzugsweise in der Weihnachtszeit, wo alles so schön ruhig und beschaulich ist.


    "Vom Winde verweht" zu lesen ist fast wie eine Zeitreise für mich.
    Ich zittere mit Scarlett, ich weine mit ihr und ich rege mich fürchterlich über sie auf, weil sie eine solche Zicke sein kann.
    Aber man spürt immer ihre Liebe und Hingabe ihrem Zuhause Tara gegenüber, und man merkt als Leser relativ schnell, dass diese Liebe viel echter und wahrhaftiger ist als ihre Liebe zu Ashley, die von Anfang an sehr mädchenhaft-schwärmerisch rüberkommt.
    Ein Teil des Charmes dieses Romans liegt auch darin, dass Rhett genau wie der Holzhammer rüberkommt, den dieses verwöhnte Mädel braucht, sozusagen der personifizierte Tritt in den Hintern. :lache


    Und jetzt habe ich mir selber Lust auf dieses Buch gemacht. Ich glaube, ich werde heute Abend mal wieder eine kleine Zeitreise unternehmen, ist ja auch wieder Weihnachtszeit. . .