Vom Winde verweht - Margaret Mitchell

  • Dem schließe ich mich gerne an.


    Als Fortsetzung gänzlich ungeeignet. Darüber hinaus ist eine Fortsetzung ungefähr so notwendig wie Hühneraugen.


    Das Buch selbst: Vollendet. :lesend


    Ganz gleich ob man die Charaktere, die Dialoge oder das Setting mag oder nicht - an der Qualität gibt es nichts zu rütteln.
    Anfangs hatte ich auch Vorbehalte gegenüber Romanen mit 300+ Seiten und fand manche Beschreibungen sehr langatmig und überflüssig, wie man das eben so mit 16 Jahren empfindet.
    Für manche Bücher muß man eben reifen. Alles hat seine Zeit.


    Und ist es nicht faszinierend, dass dieses Buch vielleicht gar nicht bekannt oder je veröffentlicht worden wäre, wenn nicht zufällig jemand nach Atlanta gekommen wäre, auf der Suche nach neuen Talenten? Das Manuskript mußte Peggy Mitchell angeblich fast aus der Hand gerissen werden, denn sie war nicht unbedingt von einer Veröffentlichung überzeugt. Selbst nach zehn Jahren Arbeit daran hat sie bis zuletzt Dinge umgeshrieben und alles bestmöglich recherchiert. Dieses Buch wurde meiner Meinung nach wirklich mit Herzblut geschrieben.


    Der große Amerikanische Roman.


    "Die Insel der verlorenen Träume" war übrigens nur eine Geschichte, die die Autrin mit 16 Jahren in ein Schulheft geschrieben hat und die wahrscheinlich nie für eine Veröffentlichung vorgesehen war.
    Ein nettes kleines Buch, das die frühe Begabung der Autorin zeigt und aufschlussreiche Einblicke in ihre Entwicklung gibt.


    Der Film selbst ist wundervoll und hätte wahrscheinlich kaum besser das Buch umsetzen können. Denoch reicht er in all seiner Pracht und Farbigkeit nicht an die Vorlage heran - as usual.


    Mr Gable wurde im Übrigen deshalb verpflichtet, weil er der Kassenmagnet seiner Zeit war. Wäre es nach der Autorin gegangen, hätte möglicherweise der Charakterdarsteller Basil Rathbone den Part erhalten.


    Wer mehr - viel mehr - über die Entstehung des Films wissen möchte, dem sei die zweiteilige Dokumentation


    "Vom Winde verweht - ein Film, der zur Legende wurde"


    ans Herz gelegt.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Alice Thierry


    "Die Insel der verlorenen Träume" war übrigens nur eine Geschichte, die die Autrin mit 16 Jahren in ein Schulheft geschrieben hat und die wahrscheinlich nie für eine Veröffentlichung vorgesehen war.
    Ein nettes kleines Buch, das die frühe Begabung der Autorin zeigt und aufschlussreiche Einblicke in ihre Entwicklung gibt.


    Also doch :grin :wave


    "Margaret Mitchell erlangte Weltruhm mit ihrem einzigen Roman "Vom Winde verweht", ..."

  • ob in einem schulheft oder auf butterbrotpapier oder wie "vom winde verweht" als lose-blatt-sammlung - ist das nicht egal?


    bei der produktinformation von amazon heißt es jedenfalls:


    "Kurzbeschreibung
    Margaret Mitchell, die unvergeßliche Autorin von "Vom Winde verweht", hat noch eine romantische Geschichte um Liebe und Ehre geschrieben. Schauplatz des
    >>>Romans "Insel der verlorenen Träume" ist eine malerische Insel des Südpazifiks, wo sich ein irischer Seemann und eine mutige junge Frau begegnen. Doch eine Katastrophe setzt allen kühnen Träumen ein dramatisches Ende.
    Der Band enthält außer dem
    >>>Roman zahlreiche, bisher unveröffentichte Fotos und Briefe Margret Mitchells.


    Klappentext
    Eine sensationelle Entdeckung!
    Margaret Mitchell, die unvergeßliche Autorin des Welterfolgs Vom Winde verweht, hat noch eine romantische Geschichte um Liebe und Ehre geschrieben:


    Insel der verlorenen Träume.


    Schauplatz ist eine malerische Insel des Südpazifiks, wo sich ein verwegener irischer Seemann und eine mutige junge Frau begegnen. Doch ihre Liebe kann keine Erfüllung finden, denn eine schreckliche Katastrophe setzt allen kühnen Träumen ein dramatisches Ende...


    Illustriert mit zahlreichen bisher unveröffentlichten Fotos und Briefen, erzählt dieser Band zugleich von den turbulenten Jugendjahren einer Frau, die dem Leben mit der gleichen Freude und Unerschrockenheit begegnet wie ihre Heldinnen."


    :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Fakt ist aber nun mal, dass Frau Mitchell nur einen wirklich großen und erfolgreichen Roman geschrieben hat.
    Der andere ist/war kaum bekannt und mit "Vom Winde verweht" gar nicht zu vergleichen ;-).

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Zitat

    Original von Hazel
    Fakt ist aber nun mal, dass Frau Mitchell nur einen wirklich großen und erfolgreichen Roman geschrieben hat.
    Der andere ist/war kaum bekannt und mit "Vom Winde verweht" gar nicht zu vergleichen ;-).


    DAS hab ich auch nie bestritten! :keks :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Ich habe das Buch jetzt in der Leserunde noch einmal gelesen und muss sagen, es gefällt mir immer noch so gut, wie damals, als ich gerade 16 war. Das Buch ist packend und spannend, obwohl ich die Geschichte an sich kenne.


    Das Buch ist eine in sich abgeschlossene Geschichte und jeder kann sich selbst erträumen, wie es weitergehen mag oder halt die Fortsetzung lesen.


    Ich habe die Fortsetzung gelesen, weil ich wissen wollte, wie die Geschichte auch ausgehen könnte. Sie war nicht super und manches hätte ich mir anders vorgestellt, aber so ganz übel fand ich die Fortsetzung nicht.
    Daher werde ich sie dieses Jahr bestimmt noch einmal lesen, um mir jetzt, Jahre später noch einmal ein besseres Bild machen zu können. Mit 16 nimmt man Bücher, glaube ich, einfach anders wahr. Zumindest ist es bei mir so.


    :wave

  • Ich hab das Buch vor nicht mal einer Stunde ausgelesen (zum 1.Mal) und bin immer noch ganz in seinem Bann gezogen. Ach der arme Rhett, er hat sie ja so geliebt. Wenn ich Scarlett wenigstens nicht mögen würde, aber obwohl mir Figuren wie sie sonst unsympathisch sind, hab ich sie während des Lesens immer mehr ins Herz geschlossen. Wie sie immer weiterkämpft und trotzdem die Wahrheit einfach nicht sehen will. Wie konnte sie nur glauben, Rhett würde sie nicht lieben und sich so an Ashley klammern.


    Die Fortsetzungen hab ich mir im Internet mal angesehen, aber ich glaube nicht, dass ich die lesen werde. "Vom Winde verweht" ist perfekt, so wie es ist. Mir ist das Risiko zu gross, dass andere Bücher dieses Bild zerstören.


    Auf jeden Fall hat das Buch von mir 10 Punkte gekriegt, am liebsten hätte ich 11 gegeben. Ich glaube, ich hab hier ein neues Lieblingsbuch gefunden.

  • Ich habe das Buch das erste Mal mit 12 Jahren gelesen, und weiß noch das ich, als ich fertig war mit lesen, am liebsten gleich wieder von vorn angefangen hätte. Inzwischen habe ich *Vom Winde verweht* mehrfach gelesen und auch der Film ist immer wieder gern gesehen.
    Ein Klassiker- zeitlos- wunderbar.

  • Einige von euch haben das Buch ja in nem ganz schön jungen Alter gelesen :wow . 12 Jahre.. 16 Jahre usw usw.


    Hab es hier irgendwo rumliegen und werds auch bald.. irgendwann.. beginnen. :grin

  • Ja genau deswegen hat es mich so gewundert. Ich habe das Buch zwar noch nicht gelesen. Und den Film auch nicht gesehen ( :wow ) . Aber so ein bisschen vom Wirrwarr der Beziehungen und somit natürlich auch der Gefühle etc., habe ich schon mitbekommen.


    Nach den Klausuren werde ich mich dran wagen. Und das mit 22 Jahren zum ersten Mal. :rofl

  • Ich schleich schon lange drum rum. Aber ich trau mich nicht so recht.
    Eine Freundin hat gemeint, sie fand es furchtbar langatmig und umständlich.
    Aber diese Freundin hat mir erst so einen furchtbaren, kitschigen, vorhersehbaren ChickLit-Roman geliehen, dass ich mir nicht sicher bin, was ich auf ihre Meinung in diesem Fall geben soll.

  • Darauf gibt es nur eine Antwort: Probier es aus und finde es heraus.


    Du musst jedoch davon ausgehen, dass der Schreibstil nicht mit zeitgenössischer Belletristik vergleichbar ist, was ich persönlich als großen Pluspunkt erachte. Die Autorin beschreibt ausführlich und zeichnet schöne Bilder von Land und Leuten. Szenen sind nicht nur ein bis zwei Seiten lang und Dialoge sorgfältig aufgebaut. Das ist kein Micker-500-Seiten-historischer-Roman von heute, sondern ein echter Wälzer und Klassiker.


    Wer nur kurzes SchnickSchnack mag, sollte bei Frauenzeitschriften bleiben. ;-)

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • :write das kann ich nur unterschreiben. "Vom Winde verweht" ist kein einfacher Liebesroman, sondern eben ein Klassiker, sehr schön geschrieben mit interessanten Einblicken in das Leben der Menschen im Unabhängigkeitskrieg. Dieses Buch liest man auch nicht schnell mal zwischendurch, man sollte sich schon darauf konzentrieren können.

  • Zitat

    Original von Finchen87
    Danke!
    Also am besten erst nach meinen Prüfungen damit anfangen. ;-)


    Wie ist denn das Buch im Vergleich zum Film? Den habe ich schon mehrmals gesehen. (Und mir war der 4-Stunden Dauerbrenner noch nicht ausführlich genug.)


    Der Film ist schon gut (eben der damaligen Zeit entsprechend). Aber das Buch ist natürlich viel besser und bedeutend ausführlicher als der Film. Im Film kommen zum Beispiel die anderen Kinder Scarletts überhaupt nicht vor.

  • Ja, der Film ist wirklich schön für sich genommen, wird dem Roman aber nur teilweise gerecht. Wie das eben immer so ist.


    Der Film konzentriert sich vor allem auf die Love Story, wohingegen das Buch zig "Nebenkriegsschauplätze" behandelt und auch den tatsächlichen historischen Hintergrund detailiert aufbereitet. Allein der Kriegsverlauf wird im Buch unendlich spannender geschildert als im Film. Dort kommt auch die Zeit nach dem Kriegsende ziemlich kurz.
    Die Schwierigkeiten Scarletts, ihre Familie auf Tara durchzubringen, das noch dazu mehrmals von Soldaten heimgesucht wird, bevor der Krieg zuende ist, werden im Film z.B. überhaupt nicht behandelt. Ebenso wenig wie Rhetts "politische Aktionen" und das Gesellschaftsleben Scarletts nach dem Krieg. Auch viele Charaktere und derenn Hintergrundsgeschichte mussten zum Wohle einer noch erträglichen Filmlänge dran glauben, allen voran die zwei ersten Kinder Scarletts (wobei ich vermute, dass hier auch der Aspekt eine Rolle spielt, dass Scarlett eben nur mit Rhett Kinder haben soll. Als Mutter ist sie ein weniger gut geeignetes Hollywood-Romantik-Objekt).


    Das Buch bietet eine solche Vielfalt, ist ein solch eindringliches Kaleidoskop der Zeit und Menschen in Atlanta zwischen 1861-1872, dass dies von einem Film unmöglich zu erfassen ist.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers