Ich darf das "1." mal wählen! *juhu*

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    Original von Vulkan
    Mal eine ganz blöde Frage, die mich aber ehrlich interessiert.
    In Deutschland ist es ja eher so, dass man außerhalb der Familie eher weniger über Parteivorlieben redet. Verschlüsselt bekommt man mit der Zeit schon mit, ob jemand eher links oder "bürgerlich" orientiert ist, aber selten sagt jemand offen, wen er wählt.
    Woran liegt das? (...)


    Selbst in der Familie kann das schwierig sein, wenn verschiedene Meinungen da sind. Das Problem könnte darin liegen, daß es um Grundüberzeugungen geht, die ähnlich wie Glaubensüberzeugungen verteidigt werden. (NEIN, ich will hier keine Glaubensdiskussion beginnen!) Da ist man (zumindest habe ich das so erlebt) noch weniger kompromißbereit als beim Religionsthema. Und ich kenne beides als familiäres Streitthema.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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    Original von SiCollier
    Da ist man (zumindest habe ich das so erlebt) noch weniger kompromißbereit als beim Religionsthema. Und ich kenne beides als familiäres Streitthema.


    Aber wo sollte man anders als in der Familie eine vernünftige Streitkultur lernen? In einem kleineren Kreis bemerkt man viel schneller, dass der Streit meistens "nur" um den Weg geht. Im Ziel sind sich alle einig, nur die Zielerreichungsmöglichkeit ist umstritten- oder könnt ihr euch eine Partei vorstellen, die sagt wir treten für eine hohe Arbeitslosigkeit ein?


    Mich wundert, wie viele Wähler mit Unverständnis auf Freundschaften zwischen Mitgliedern unterschiedlicher politischer Parteien reagieren, wenn man demokratisch heftig miteinander um den richtigen Weg ringt, warum soll man hinterher nicht ein Bier zusammen trinken? Ich bin mit 16 in eine Partei eingetreten und irgendwie war ich immer der Meinung Demokratie ist ein Mitmachding, drum bin ich trotz manchmal hoher Frustration nie ausgetreten, aber ich habe viele Freunde und Freundinnen, die in anderen Parteien aktiv sind, gleichzeitig finde ich gibt es in meiner Partei einen Haufen ....Zensur..., aber das ist doch einfach nur menschlich. Es einen die von SiCollier genannten Grundüberzeugungen, es trennen die jeweils eigenen Erfahrungen. Da aber dieser Abwehrreflex : Du rot, drum für mich tot, du schwarz, du Nazi, so verbreitet ist, ist die Offenheit mit seiner politischen Grundüberzeugung umzugehen nicht weit verbreitet.