Garth Nix - Schwarzer Montag (12 Jahre)

  • Allgemein:


    Autor: Garth Nix
    Verlag: Ehrenwirth
    Originaltitel: "Mister Monday (The Keys to the Kingdom Vol. 1)
    erschienen: 11/2006
    Seiten: 350
    ISBN: 3431037127


    Kurzbeschreibung:


    Eigentlich ist Arthur Penhaligon kein Held. Genau genommen ist ihm sogar ein früher Tod vorherbestimmt. Doch dann rettet ihm ein merkwürdiger Gegenstand das Leben, ein Schlüssel, geformt wie ein Uhrzeiger. Mit dem Schlüssel kommen bizarre Wesen aus einer anderen Dimension: finstere Boten mit blutverklebten Flügeln, eine Armee aus hündischen Schergen, angeführt von einem unheimlichen Fremden. Sie wollen den Schlüssel um jeden Preis zurück - auch wenn sie dazu Arthur und dessen Welt vernichten müssen. In seiner Verzweiflung wagt Arthur es, ein geheimnisvolles Haus zu betreten - ein Haus, das nur er sehen kann und das in andere Dimensionen führt. Dort muss er die Geheimnisse des Schlüssels lüften ... und sein wahres Schicksal erkennen.


    Quelle


    Angaben zum Autor:


    Garth Nix (* 1963 in Melbourne) ist ein australischer Autor. Er studierte an der Universität in Canberra und machte dort 1986 seinen Abschluss. Danach arbeitete er unter anderem als Buchhändler und Verleger. Er lebt heute mit seiner Frau Anna und seinem Sohn Thomas Henry in einen Vorort von Sydney.


    Quelle


    Eigene Meinung:


    Ja, Arthur ist wahrlich kein Held. An seinem ersten Schultag muss der asthmakranke Antiheld gleich einen Dauerlauf absolvieren und bekommt prompt einen Asthmaanfall, bei dem sein Weiterleben auf Messers Schneide steht. Ein Geschwisterpaar, Blatt und Ed, hilft ihm und schlägt Alarm. Während weitere Hilfe herbeieilt, sieht Arthur auf einmal zwei Männer (einer davon Herr Montag) aus dem Nichts auftauchen, die ihm einen goldenen Minutenzeiger hinterlassen. Arthur tut dieses Erlebnis als Haluzination aufgrund seines Gesundheitszustandes ab, bis Blatt ihn nach den beiden fragt.
    Nachdem Arthur nach seinem Krankenhausaufenthalt einigermaßen gesund ist und wieder in die Schule geht, passieren auf einmal sehr merkwürdige Ereignisse: hundegesichtige Beinahemenschen verfolgen ihn, Herr Montags Handlanger Montags Mittag verfolgt ihn und verbrennt die halbe Schule, weil er den Schlüssel wiederhaben möchte und eine Schlafseuche bricht aus, gegen die die Ärzte machtlos sind und die gesamte Stadt unter Quaratäne stellen. Arthur bleibt nichts anderes übrig als sich in die geheime Welt der Wochentage zu begeben um mit Hilfe des Vermächtnisses die Herrschaft der Wochentage zu beenden und die rätselhafte Seuche zu bekämpfen, damit endlich wieder ein normaler Alltag hergestellt wird.


    Die Geschichte startet in der realen Welt mit einem realen Jungen, der auch ziemlich reale Probleme hat. Im Laufe der Geschichte wechselt die Perspektive und Arthur findet sich in einer Fantasywelt wieder. Diese Welt ist wunderbar beschreiben und detailreich dargestellt, so dass ich als Leser wirklich Spaß hatte mit ihm die Geheimnisse der Phantasiewelt zu entdecken. Dafür bleibt allerdings nicht viel Zeit, weil die Armee Montags hinter dem Jungen her ist. Die Handlung ist also auch sehr spannend und ereignisreich. An Phantasie ist Nix nicht zu überbieten und liefert immer neue Figuren und Sachverhalte, die mich begeistert haben. Auch erschien sie mir rein gar nicht vorhersehbar, da immer eine neue Wendung eintrat, wenn ich dachte, dass jetzt das und das passieren könnte.
    Allerdings haben sich ein paar logische Fehler in dem Handlungskonstrukt eingenistet, welche mich teils sehr gestört haben. Wie können goldene Flügel z.B. Rostflecken haben, und am Ende der Geschichte fehlen auf einmal 8 Stunden, etc.. Auch wenn der Schreibstil sehr beschreibend und flüssig ist, gab es doch zeitweilig einige Ecken und Kanten (vielleicht liegt das auch an der deutschen Übersetzung?), die mein Lesevergnügen etwas geschmälert haben.
    Auch hat mich das Vermächtnis selbst etwas gestört. Mir erschien es zu absolutistisch und zu autoritär. Da es sich nur um ein Fragment des gesamten Vermächtnisses handelt, erscheint es mir schon zu komplett. (Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu verwirrend).
    Sehr gut gefallen hat mir Susi Türkisblau, die im Laufe der Handlung auf Arthur trifft und mit ihm und dem Vermächtnis Herrn Montag besiegen will. Ihre gesamte Art ist sehr sympathisch und hat etwas von einem trotzigen, vorlautem Mädchen, das aber nicht davor zurückschreckt hart mit anzupacken, wenn es darauf ankommt. Allerdings kamen einige andere Figuren zu kurz oder sind einfach im Verlauf der Geschichte unter den Tisch gefallen. Zudem blieben am Ende der Geschichte zuviele unbeantwortete Fragen über das Schicksal einiger wichtiger Figuren.
    Trotz aller Negativkritik fand ich die Geschichte äußerst spannend und werde auch den zweiten Teil: "Grimmiger Dienstag" bald in Angriff nehmen.


    Fazit:


    Eine wirklich schöne phantasiereiche Geschichte, deren sprachliche Umsetzung und logischer Aufbau manchmal etwas dürftig sind. 7 Punkte

  • steht schon auf meiner wunschliste :-]!

    »Diese Geschichte ist authentisch. Ich kann es bezeugen, denn es ist mir passiert. Inmitten der Hölle hat meine Mutter für mich einen Garten Eden geschaffen.« Raphael Sommer

  • Also ich fand das Buch eigentlich ganz schön, und auch gut geschrieben ... aber manchmal hab ich das logisch auch nicht sooo ganz geblickt :wow. Ich denk aber auch, dass ich den 2 Teil noch lesen werde - will doch wissen wie es weitergeht, und es stehen ja auch noch ein paar fragen offen. :grin



    Ps: das hier ist übrigens der 2 Teil :

  • hatte das buch in meinem fantasy-paket.
    habe mich auch sehr darüber gefreut, denn das buch habe seit einer ganzen zeit ins auge gefasst - nur als HC war es mir dann doch einfach zu teuer.


    ich konnte kaum abwarten das buch gleich zuhause in die hand zu nehmen und zu lesen.
    doch schon die erste seite fand ich einfach nur seltsam, ich habe es ignoriert und weitergelesen. ich habe es nicht mal bis zum ersten kapitel geschafft, dann habe ich das buch aus der hand gelegt.
    ich habe keinen zugang zur geschichte bekommen. was durch das geschwafel über raum-zeitverschiebungen sicher auch nicht besser wurde.


    bin mir noch sehr unsicher ob ich noch mal den versuch unternehme das buch zu lesen.

  • @ sweetmouse


    Ja, das erste Kapitel ist schon so ein Ding für sich. Aber es lohnt, sich durchzubeißen und die ersten Seiten einfach "runterzulesen". Gib dem Buch doch eine zweite Chance. Im Laufe der Geschichte wird klar werden, was es mit dem Raum-Zeit-Dimensions-Verschiebe-Dings auf sich hat.

  • Ich habe das Buch auch gewonnen und zu Ende gelesen.


    Einige Dinge fand ich auch etwas unlogisch, aber ich habe mir dabei dann irgendwann nichts mehr gedacht und einfach weitergelesen.
    Manche Charaktere mochte ich nicht, andere wiederum schon. Den Schreibstil fand ich eigentlich ganz okay.
    Es stecken gute Ideen in dem Buch, leider wurde nicht alle so gut umgesetzt.


    Für Zwischendurch gute Unterhaltung - aber zum 2Mal-lesen ist das Buch nicht geeignet.
    Ob ich die Folgebände lese, weiß ich noch nicht.

  • nach dem anfang war ich ziemlich erstaunt das es sich bei bei "schwarzer montag" um ein jugendbuch handeln soll.
    hätte ich mit 15 so ein buch angefangen zu lesen hätte es den schnellsten weg in den mülleimer gefunden ;-) selbst heute ist mir das noch zu verdreht.
    oh man gerade ein ANFANG, der muss den lese doch fesseln und in seinen bann ziehen.
    mal schauen vielleicht bekommt das buch noch mal eine chance wenn der winter seeehr kalt wird :-)

  • Mir hat "Schwarzer Montag" sehr gut gefallen, originelle Ideen und flüssig geschrieben.
    Was das Vermächtnis angeht, da scheint mir in den nächsten Bänden noch einiges aufzudecken sein, da ging es mir nämlich ähnlich wie Bott, einfach zu autoritär und bestimmend, und ist mir in dem Maße dann auch zuviel gewesen, dafür dass dieses Vermächtnis ja eigentlich nur zu einem Siebtel weiß, wovon es redet, oder habe ich das falsch verstanden?
    Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht ;-)

  • Mich würde das Buch ja auch interessieren - aber das Cover vom 1. Band ist ja sooo hässlich :cry . Lohnt es sich denn trotzdem?
    Der 2. Band gefällt mir dafür wieder :-] .

  • Das Buch subte bei mir völlig zu unrecht viel zu lange herum. wahrscheinlich hat mich das cover aber immer abgeschreckt es zu lesen. -> das hätte eindeutig schöner gestaltet werden können...dann wär das Ganze auch um einiges ansprechender :-)


    aber wie gesagt: Ich fand das Buch flüssig geschrieben und habe mich während des Lesens auf keinen Fall gelangweilt. Besonders sympathisch fand ich auch Susi Türkisblau, die die ganzen Tintenfässer immer auffüllen muss. Ich hoffe, dass sie im nächsten Band wieder dabei ist und ich viel von ihr lesen kann :-)
    Allerdings muss ich auch sagen, dass es ein paar logische Fehler gab. Ganz gravierend fand ich, dass am Schluss einfach so 8 Stunden fehlen und es keine Erklärung dafür gibt und die Tatsache im Plot überhaupt keine Rolle spielt. Das fand ich ein wenig seltsam.


    Aber ansonsten : Ein schönes Fantasy-Buch mit tollen Ideen und einer ganz neuen Parallelwelt, die ich so in anderen Büchern noch nie gelesen habe. Daumen hoch.

  • Als Arthur Penhaligon mit einem Asthmaanfall auf dem Schulgelände zusammen bricht und plötzlich zwei seltsame Gestalten auf sich zukommen sieht, denkt er zuerst an eine Wahnvorstellung. Doch nur allzu bald stellt sich heraus, dass die beiden Gestalten nicht nur äußerst real waren, sondern auch eine Menge Ärger mit in Arthur Welt gebracht haben. Und schon nach kurzer Zeit sieht sich Arthur gezwungen vor furchteinflößenden Gestalten zu flüchten und wird in einen Kampf verwickelt, von dem er sich nicht sicher ist, ob er ihm gewachsen ist.


    Die Fantasyreihe rund um Arthur Penhaligon beginnt mit Schwarzer Montag, in dem Arthur erstmals den Kampf gegen die Wochentage antritt. Man darf sich somit noch auf sechs weitere Bände aus dieser Reihe freuen. Ich fand das Buch sehr unterhaltsam; Die Welt, in die Arthur hinein gezogen wird, ist bildhaft und wunderschön dargestellt [nicht zuletzt durch die Illustrationen, mit denen das Buch ausgestattet ist. Obwohl man sich auch ohne die Bilder einzelne Figuren und Orte durch die Beschreibungen gut vorstellen kann]. Selten kommt Langeweile auf, denn Arthur stolpert von einem Problem ins nächste und ist ständig auf der Flucht, mal vor diesem, mal vor jenem.

    Lange Zeit ist er der einzige permanente Charakter und es dauert eine Weile, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Doch man kann mit Arthur als Protagonist gut leben, denn der Junge ist sympathisch und mutig. Vor allen Dingen aber nicht auf nervende Art naiv und ängstlich [wie in Fantasybüchern für diese Altergruppe nur allzu oft üblich]. Er ist im richtigen Maße mutig und rechtschaffen, um der perfekte Held einer Fantasysaga zu sein.


    Das Setting der Geschichte ist fantastisch und das nicht nur im wortwörtlichen Sinne. Ich mag die Welt, die Garth Nix erschaffen hat und in die Arthur gezogen wird. Dort ist nicht alles Eitel-Sonnenschein, ganz im Gegenteil. So kann es auch mal passieren, dass die eine oder andere Szene ziemlich unter die Haut geht [für ein Buch für Zwölfjährige jedenfalls].


    Fazit: Ein toller Auftakt für eine Fantasyserie, der durch Charaktere und Setting besticht.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Es ist Montag und es ist der 1. Schultag des zwölfjährigen Arthur Penhaligon in seiner neuen Schule. Alles andere als begeistert schlittert er durch seinen ersten Schultag, denn mal ehrlich, es ist alles andere als lustig, zwei Wochen nach allen anderen mit der Schule zu beginnen, aber seine Familie zog erst kürzlich in die Stadt. Es wäre sicherlich alles nicht so schlimm, wenn nicht jeden Montag die Siebtklässler einen Geländelauf machen müssten, was an sich sicherlich alles andere als angenehm ist, für Arthur jedoch lebensbedrohlich sein kann, denn Arthur hat Asthma. Doch der Sportlehrer lässt nicht mit sich reden, Arthur muss mitmachen, da er keine Sportbefreiung vorweisen kann (wie hätte er auch wissen sollen, dass montags solch eine Tortour auf ihn wartet?). Es geschieht das, wovor sich Arthur am meisten fürchtet - er erleidet einen Asthmaanfall und kein Lehrer ist in der Nähe. Lediglich zwei andere Schüler eilen ihm zu Hilfe, die zwölfjährige Blatt und ihr Bruder Ed. Beide versuchen, schnellstmöglich Hilfe zu organisieren, denn Arthur liegt im Sterben. Da taucht auf einmal ein Mann auf, der einen anderen in einem Badestuhl fährt.


    Als wenn Arthur nicht da wäre, unterhalten sie die Beiden über seinen bevorstehenden Tod. Derjenige, der in dem Badestuhl sitzt, Herr Montag mit Namen, übergibt Arthur, kurz bevor er das Bewusstsein verliert etwas, doch was, das bekommt Arthur so gar nicht mehr mit. Lediglich irgendetwas von wegen Vermächtnis und Erbe - dann wird es dunkel um ihn. Wenig später kommt Arthur im Krankenhaus wieder zu sich - er hat überlebt. Doch das Krankenhaus ist alles andere als entspannend, denn seine Mutter Dr. Emily Penhaligon ist dort ebenfalls angestellt, sodass sich alle ganz besonders um ihn bemühen. Arthurs Vater Robert "Bob" war ein erfolgreicher Musiker und hatte vor fünfunddreißig Jahren große Erfolge mit seiner Band "Die Ratten". Arthur ist das jüngste Kind der Familie, er hat sechs ältere Brüder und Schwestern, wobei Arthur der einzige ist, der nicht genetisch mit seinen Eltern verwandt ist, denn er wurde als Säugling adoptiert. Seine leiblichen Eltern waren Ärtze gewesen und haben mit Emily zusammen gearbeitet, starben jedoch an einer Grippeepidemie, der Arthur wohl sein Asthma zu verdanken hat. Emily und Bob nahmen den kleinen Jungen auf und zogen ihn wie ihre übrigen Kinder groß.


    Wenig später kommen ihn Blatt und Ed im Krankenhaus besuchen und berichten von merkwürdigen Gestalten, die sie in der Schule gesehen haben, zumindest Blatt und die etwas zu suchen schienen. Arthur kann sich darauf erst einmal keinen Reim machen - spätestens jedoch auf der Fahrt vom Krankenhaus nach Hause weiß er: Etwas hat sich verändert. Plötzlich steht in seiner Wohngegend ein Haus, das nur er sehen kann. Als Arthur kurze Zeit später wieder in die Schule geht, muss er feststellen, dass diese merkwürdigen Gestalten, die aussehen wie Bluthunde auf zwei Beinen, anscheinend nur auf ihn gewartet haben. Es gelingt ihm, sich in die Schule zu flüchten, wohin ihm die Angreifer offenbar nicht folgen können. Was Arthur jedoch noch nicht weiß, die Bluthundleute, auch "Bringer" genannt, suchen nicht nur ihn, sie bringen auch eine Krankheit mit sich, die seiner Geschichte und der der Menschheit eine tragische Wendung geben wird. Arthur weiß, er muss in dieses ominöse Haus, das nur er sehen kann und dort in Ordnung bringen, was schief gelaufen ist, denn irgendwas läuft seit seiner Begegnung mit Herrn Montag ganz gewaltig schief und das nicht nur in seinem Leben ...


    Ein gelungener Auftakt!!! Der Plot wurde ausgesprochen fantasiereich und detailliert erarbeitet, wobei wundervolle Zeichnungen in dem Buch das bildliche Verständnis noch unterstützen. Überrascht war ich vor allem, dass sich der Autor einen kleinen, kränklichen 12-jährigen Jungen als Helden seiner Buchreihe ausgesucht hat, wobei ich jedoch auch gestehen muss, dass das einen unheimlichen Reiz der Geschichte ausmacht. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, wobei mir die coole Blatt echt imponiert hat. Warum Blatt und nicht Arthur? Na ja, Blatt ist irgendwie anders, denn im Gegensatz zu Arthur, kann sie die Gestalten, die sich nach dem Angriff an der Schule rumtreiben, auch ohne magische Hilfsmittel sehen und die Kleine hat auch echt Mumm in den Knochen. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, sodass der Entschluss feststand, diese Reihe mehr oder weniger am Stück zu lesen, was mir auch gelungen ist. Die Rezension zum 2. Band der Reihe "Grimmiger Dienstag" erfolgt also in Kürze.