Alicia und die Dunkle Königin - Bernhard Hennen

  • ISBN: 978-3800051571
    323 Seiten


    Klappentext:
    Alica reist zum Rittergut ihrer Großeltern und damit mitten hinein in ein Fantasy-Märchen der etwas anderen Art: In dem Gemäuer treibt ein Geisterfalke sein Unwesen und Alica verliebt sich bald in einen jungen Husaren, der ihr im Spiegel erscheint. Und dann taucht auch noch der Heinzelmann Wallerich auf, von Köln in die Eifel strafversetzt, um den Falken mit Magie, modernster Technik und Alicas Hilfe nach "Nebenan" zu bringen - der Welt der Fabelwesen. Auf dem Rücken der Möwe Schnapper stürzen sich die beiden ins Abenteuer und rufen damit die dunkle Königin hinter den Spiegeln auf den Plan.


    Autor
    Bernhard Hennen, 1966 geboren, ist einer der erfolgreichsten deutschen Fantasy-Autoren. Nach dem Studium der Germanistik, Geschichte und Vorderasiatischen Altertumskunde war er Rollenspielautor und Radiomoderator und bereiste als Journalist den Orient und Mittelamerika. Seine phantastischen und historischen Romane wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Er lebt und arbeitet in Krefeld.


    Eigene Meinung
    Wie ich bei amazon gesehen habe, ist das Buch anscheinend der Nachfolger zu "Nebenan", welches ich aber nicht gelesen habe. Ist zum Verständnis des Buches meiner Meinung nach auch nicht erforderlich.
    Am Anfang des Buches habe ich mich köstlich amüsiert – diese Heinzelmännchen, die mit der modernsten Technik ausgestattet sind, sind wunderbar. Alicia soll helfen, einen Geisterfalken, der im Herrenhaus spukt, zu erlösen. Der Heinzelmann Wallerich kommt aber nicht sehr lange vor, denn dann reist Alicia alleine in die Vergangenheit und verliebt sich dort in einen Husaren. Diese Liebesgeschichte dauerte mir persönlich zu lange, ich hätte lieber mehr von den Heinzelmännern gelesen. Erst gegen Ende des Buches bekommen die Heinzelmänner wieder eine tragende Rolle, und da wird es auch wieder spannend.
    Alles in allem ein lustig zu lesendes Buch, durch die Liebesgeschichte besonders auch für junge Mädchen sicher zu empfehlen.

    Tu nichts, was du nicht ungeschehen machen kannst, ohne zu überlegen, was du nicht mehr tun kannst, nachdem du es getan hast. (R. Hobb)

  • Und hier ist meine Rezi der Neuauflage:


    In "Alica" gibt es ein Wiedersehen mit den mehr oder weniger liebenswerten Gestalten aus "Nebenan": Der bissigen Möwe Schnapper, den galanten Heinzelmann Wallerich, dessen technikverliebten Chef Nöhrgel und der Knusperhäuschen-Hexe Knuper. Allerdings spielt "Nebenan" nicht die Hauptrolle in "Alica", so dass das Buch ohne weiteres ohne Kenntnis von "Nebenan" gelesen werden kann.


    Die Gestaltung des neuen Covers erinnert mich sehr an die "Biss zum..." Reihe des Carlsen Verlages. Und tatsächlich: Der Klappentext verrät bereits, dass die Geschichte weitaus romantischer angelegt ist, als das satirisch angehauchte "Nebenan". Mit dieser Neuauflage kann Ueberreuter locker auf der aktuellen "all age" Welle mitschwimmen.


    Obgleich es sich "nur" um ein Softcover handelt (der Verlag spricht von "Tradepaperback mit Spotlack und Hochprägung") wirkt die Aufmachung mit den sich durch den Klappumschlag ziehenden Schnörkeln hochwertig und ansprechend, ein Buch, das ich gern in die Hand genommen habe, gerade noch kompakt genug, um in eine (große) Jackentasche zu passen. Da die Kapitelüberschriften ein wenig spoilern, befindet sich das Inhaltsverzeichnis erfreulicherweise am Ende des Buches.


    Die Geschichte beginnt atmosphärisch sehr dicht. Die 14-jährige Alica flieht vor Sorgen um ihre kranke Mutter und ihren verschollenen Vater zu ihren Großeltern in die Eifel. Allerdings verpasst sie die Großeltern am Bahnhof und so macht sie sich allein auf, deren Herrenhaus zu erkunden, in dem ein Geisterfalke sein Unwesen treibt. Tags darauf bittet der Heinzelmann Wallerich Alica um Hilfe bei seiner Mission, den Geisterfalken unschädlich zu machen. Schnell wird klar, dass "Alica" wesentlich ernsthafter als "Nebenan" geschrieben ist. Anders als in "Nebenan" geht es hier nicht um satirische Seitenhiebe auf die Gesellschaft, sondern es handelt sich um ein ernst zu nehmendes Fantasy-Abenteuer mit historischem Hintergrund. Als Historiker kennt sich Hennen mit der Geschichte der Eifel natürlich bestens aus und so erlebt der Leser nicht nur eine romantische Liebesgeschichte, sondern erfährt nebenher noch so einiges über die Franzosenfeldzüge im ausgehenden 18./beginnenden 19. Jahrhundert. Denn auf der Suche nach Erlösung für den Geisterfalken und seinen Herrn findet sich Alica mit Hilfe der dunklen Königin schon bald im 19. Jahrhundert wieder, um Geschichte aus erster Hand zu erleben.


    Hennen ist ein romantischer, aber nicht kitschiger Roman aus der Perspektive einer 14-jährigen gelungen. Das Ende ist angenehm unspektakulär und dennoch befriedigend. Wobei noch genügend offene Fragen für eine Fortsetzung blieben, die derzeit jedoch wohl nicht geplant ist.


    Fazit:
    Spannung: 4/5
    Gefühl: 5/5
    Humor: 4/5
    Anspruch: 3/5


    Vergleichbare Werke:
    Isabel Abedi - Whisper
    Kerstin Gier - Rubinrot/Saphirblau/Smaragdgrün Trilogie
    Tommy Krappweis - Mara und der Feuerbringer

  • Dieses Buch hatte ich ewig auf meiner Wunschliste und bin jetzt endlich dazu gekommen, es mir zuzulegen.


    "Alica" ist ein Jugend-Fantasyroman mit Märchenmotiven (den ich als weit weniger düster empfunden habe als es angekündigt war), einigen sehr netten humorvollen Ideen (wie die technikbegeisterten Heinzelmännchen) und einer Liebesgeschichte. Warum der Auserwählte allerdings gerade ein französischer Husar aus den napoleonischen Kriegen sein musste :wow .... aber das gefiel mir wahrscheinlich nur deshalb nicht, weil mir mit 16 ein Franzose mein kleines Teenager- ´erz gebrochen hat.


    Ich fand es eigentlich ganz gut und wenn sich die Rezi jetzt nicht sonderlich begeistert anhört, dann liegt es wohl daran, es wohl jedes Buch nach meinem letzten Leserundenbuch schwer gehabt hätte.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)