"Der Butt" - Günther Grass

  • Kurzbeschreibung
    Im Gegensatz zum Märchen vom Fischer und seiner Frau ist es im ›Butt‹ von 1977 der Mann, der – beraten vom wundersamen Plattfisch – immer höher hinauswill und so Geschichte macht; von den blutigen Köpfen, die sich die Männer der steinzeitlichen Horden gegenseitig schlagen, bis zu den Interkontinentalraketen unseres Jahrhunderts. 400 Jahre Männergeschichte als sinnloser Reigen der Gewalt werden in der Danziger Bucht vom Autor, Erzähler und unsterblichen Märchenhelden selbst erlebt, während Ilsebill, seine jetzige Geliebte und Partnerin zu allen Zeiten, in Gestalt von neun und mehr Köchinnen für den wirklichen Fortschritt sorgt: die Beseitigung des Hungers. Den abgewirtschafteten Männern und dem Butt eröffnet ein Frauentribunal 1974 in Berlin den Prozeß, denn jetzt wollen die Frauen Geschichte machen. Hoffnung verspricht aber nur die gemeinsame Emanzipation zu etwas Drittem. Und dieses Dritte konkretisiert sich zugleich in einem Kind, das am Anfang des Buches gezeugt und nach neun Kapiteln, der gescheiterten Beziehung der Eltern zum Trotz, unbekümmert geboren wird. Anthony Burgess pries diese »Phantasie« als »eine Feier des Lebens in seiner ganzen krassen Eigenart..., mit der Grass die Deutschen vor den Abstraktionen warnen will, die sie allzu oft im nordischen Nebel umhertappen ließen.«Literaturnobelpreis 1999 für Günter Grass


    Kritik:


    Günter Grass, der Nobelpreisträger, schildert in "Der Butt) nichts anderes als mit viel Ironie gespickt das Geschlechterverhältnis der 3000-Jahre. Es ist eine sehr unterhaltsame Literatur, ein dicker Schmöker, der viele Lesestunden garantiert. Es kommt absolut nie Langeweile auf, immer wieder kommt der feine Witz von Grass hervor. Nebenbei lernt man sehr viel über das eigentliche "Mensch-sein", und tut etwas für die eigene Bildung.


    mfg



  • ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT