'Emma' - Kapitel 49 - Ende

  • Ich kann mich euren Beiträgen nur anschließen und zustimmen. Hätte dem nichts hinzuzufügen...
    Außer vll, daß die ganze Geschichte wohl die Entwicklung Emmas von einem verwöhnten Mädchen zu einem halbwegs geläuteterten Mädchen (wie eine Frau kommt sie mir immer noch nicht vor) darstellt. Ich freu mich am Ende doch, daß ich durchgehalten habe :-) Und es hat mich gefreut, daß Mrs Elton am Ende so angefressen über die Hochzeit von Emma und Mr Knightly war :grin

  • Tempe, schön, daß du doch noch bis zum Schluß durchgehalten hast. Vor allem hast du mit deinen Tipps was die Paare angeht, goldrichtig gelegen. :lache


    Als Jane Fairfax das Klavier bekam, dachte ich zwar kurz daran, daß Frank Churchill ihr das geschenkt haben könnte, wurde aber durch seine und Emmas Spekulationen wieder davon abgebracht. :lache

  • Emma ist mir doch ans Herz gewachsen, obwohl sie nicht gerade sympatisch ist. Ich weiß auch nicht wieso, aber ich kann sie echt gut leiden.


    Mrs. Elton´s Gesicht hätte ich gerne gesehen. Ich kann sie einfach nicht ausstehen.
    Zu Hause habe ich die Verfilmung mit Kate Beckinsale und Gwyneth Paltrow. Werde ich mir in der nächsten Woche mal mit meinen Mädels ansehen :)


    Besonders süß fand ich wie Knighley und Emma Rücksicht auf Mr. Woodhouse nehmen. Ganz ehrlich welcher Mann würde aus Liebe ins Elternhaus seiner Frau miteinziehen?



    Hat eine von euch schon Jane Fairfax von Joan Aiken gelesen? Ich hatte es mir letztens gebraucht gekauft und werde dies wohl demnächst lesen, wenn kein Wanderbuch dazwischen kommt. Ich bin ziemlich gespannt darauf mehr über Jane´s Vorgeschichte zu erfahren und wie die Verlobung zwischen ihr und Frank zustande kam.



    Zitat

    Original von -Christine-
    In der Tat ... Ende gut, alles gut. :lache
    Im Großen und Ganzen hat mir das Buch recht gut gefallen. Vielleicht gerade weil Emma so verzogen und selbstgefällig war, ist man doch sonst ganz andere Persönlichkeiten bei Jane Austen gewöhnt. Letztendlich ist sie auch nur das Kind ihrer Erziehung, verwöhnt vom Vater und ihrer Umgebung. Und ihre Handlungen bestätigen ja immer wieder, das sie damit durchkommt.


    :write :write :write

  • Über das Buch "Jane Fairfax" bin ich auch letzte Woche in einem anderen Forum gestolpert und habe auch sehr gute Kritiken darüber gelesen. Das werde ich vielleicht auch irgendwann mal lesen. :-]


    Das Emma und Mr Knightley sich solche Sorgen um Mr Woodhouse machen, fand ich eigentlich auch sehr rührend. Und die Lösung, die sie dann letztendlich gefunden haben, fand ich gut.

  • Gerade habe ich das Buch beendet und wundere mich, dass ich die erste von der aktuellen Leserunde bin, die hier schreibt. Habt Ihr das Buch abgebrochen oder lest Ihr noch? :umschau


    Dieser letzte Abschnitt bringt die erhofften und erwarteten Liebeserklärungen. Nur bei Mr. Knightley werden sie in direkter Rede gefasst. Emma überlegt sich lang, wie sie darauf reagieren soll, aber stimmt wohl irgendwie zu. Das wird nur berichtet. Ihre Gedanken beschäftigen sich mehr mit Harriets Irrtum und Enttäuschung und ihrer eigenen Beteiligung daran, weniger mit ihrem Geliebten.


    Sie erweist sich als schlechte Freundin, weil sie Harriet nicht zugeben kann, dass diese bei Mr. Knightley nie eine echte Chance hatte. Sie schiebt sie zu ihrer Schwester nach London ab und hofft, dass sie dort genügend abgelenkt wird, so dass sie ihre Hoffnungen auf ihn vergisst. Das ist schon schwach von Emma.


    Dann geht es um die Bequemlichkeit von Mr. Woodhouse, der sich überhaupt nicht vorstellen kann, warum irgendjemand heiraten wollen könnte. Ist er so verkalkt, dass er sich nicht mehr an seine eigene Ehe erinnern kann? Ist er je über Highbury herausgekommen? Kreist er immer nur um sich und hat keinerlei Empathie für seine Liebsten?


    Selbst als Mr. Knightley die ideale Lösung findet und bereit ist, sein eigenes Haus aufzugeben, um nach Hartfield zu ziehen, kann sich Emmas Vater nicht mit einer Eheschließung anfreunden.


    Mrs. Elton kann sich auch nicht vorstellen, dass Emma und Knightley glücklich werden können, wenn sie zusammenziehen. Ihre Gedankengänge sind noch weniger nachvollziehbar :pille


    Mich würde mal interessieren, wie groß Hartfield ist. Wieviele Zimmer hat das Haupthaus? Anscheinend kann es locker die sechsköpfige Familie Isabellas mit sämtlichen Kindermädchen und Bediensteten unterbringen. Dazu noch einzelne Übernachtungsgäste wie Harriet und Mr. Knightley.


    Habe ich mir das falsch übersetzt oder kann man tatsächlich herauslesen, dass Isabella ursprünglich den älteren der Knightley-Brüder anvisiert hatte und vielleicht sogar eine kurze Zeit mit ihm verbandelt war? Ist George deshalb so lange ledig geblieben, weil sie sich doch für John entschieden hatte?

    Oder war George schon in die 13jährige Emma verknallt und hat deshalb Isabella nicht haben wollen? Das ist von heutiger Sicht schon grenzwertig. Er ist ja 16 Jahre älter als sie, war also damals schon 29 und hatte sicher schon seine ersten sexuellen Erlebnisse gehabt.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

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  • Dazu muß ich auch sagen, dass mir Mrs. Weston irgendwie altersmäßig nicht mehr so in die Phase des Kinderkriegens gepaßt hat. Ich weiß nicht warum, aber ich dachte sie mir immer älter.


    Viele Grüße
    Shirat

    Das habe ich mir auch gedacht. Sie war ja auch schon Isabellas Gouvernante und die ist mindestens acht Jahre älter als Emma. Selbst wenn sie mit 20 schon in Hartfield angefangen hat, müsste sie jetzt um die 40 sein.


    ₩Leider steht nirgendwo, wie alt die Mädchen waren als ihre Mutter gestorben ist.₩

    Das muss ich korrigieren: habe nochmal den Anfang des Buches gelesen und gesehen, dass da steht, dass Emma 5 Jahre alt war.

    Und Miss Taylor war ab da 16 Jahre lang dort. Wenn sie mit 18 hinkam, könnte sie mit 35 ihr erstes Kind bekommen haben. Das geht schon noch.

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    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

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  • Ich habe mir die Verfilmung von 1996 gleich mal wieder angeschaut und festgestellt, dass sie sehr werkgetreu gelungen ist. Nur der Schluss stimmt nicht ganz. Im Film vermischen sich die Stände harmonisch (außer Mrs. Elton meckert keiner) bei einem gemeinsamen Erntedankfest (oder wird da auch gleich Verlobung gefeiert?)

    Im Buch dagegen kündigt Emma Harriet die Freundschaft, weil herauskommt, dass ihr Vater ein Händler ist und sie einen Bauern heiratet. Und das nach all den Seelenschmerzen, die sie um sie gelitten hat! :hmm


    Damals hat man sich schon noch sehr voneinander abgegrenzt.

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    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Ab dem Punkt, als Emma (meiner Meinung nach: endlich) erkannt hat, dass sie Mr Knightley liebt, wurde es dann doch interssant.

    Und Harriet tut mir leid, wie Emma sie behandelt. Aber ich bin froh, dass sie doch noch Mr Martin heiraten konnte.


    Ich finde es im Allgemeinen sowieso merkwürdig, diese Klassengesellschaft. Eigentlich total unchristlich, die Freundschaft wegen solcher Umstände zu kündigen. Bzw. dass Emma Harriet ja nicht mal mehr besuchen kann, wegen der Standesunterschiede. Das meine ich mit unchristlich.

    Aber früher waren halt andere Zeiten. Da ist das manchmal nicht so einfach, die Situationen zu verstehen.

    Sasaornifee :eiskristall



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    "Wer seid ihr und was wollt ihr?" - Die unendliche Geschichte - Michael Ende


  • Das Christentum kommt mir bei Jane Austen ziemlich zu kurz. Vielleicht liegt es daran, dass diese Anglikanische Kirche quasi Staatsreligion ist. Die geschilderten Pfarrer sind meist Unsympathen, denen mehr an ihrem gesicherten Auskommen und ihrem Ansehen liegt, als an dem Seelenheil ihrer Schäfchen.

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    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Nachdem ich gleich anschließend Pride and Prejudice gelesen habe, bin ich jetzt gerade bei der Biografie von Claire Tomalin: Jane Austen - A Life

    Ist schon interessant, liest sich aber etwas schwierig, weil unheimlich viele Personen vorkommen - die riesige Verwandtschaft mit vielen Verbindungen und noch das soziale Umfeld und Zitate von Zeitgenossen und anderen Schriftstellern, die diese ferne Zeit und die damaligen Lebensbedingungen auch noch beleuchten wollen.

    Schade, dass Jane Austen kaum etwas über ihr eigenes Leben hinterlassen hat. Dazu ist sie wohl einfach zu früh gestorben.

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