'Ohne ein Wort' - Kapitel 42 - 50

  • Schnell war auch das Ende gelesen! Irgendwie war das Ende etwas zu viel für mich.
    Der arme Clayton, der irgendwie nicht wahr haben wollte, dass er etwas falsch gemacht hat.


    Wenigstens hat Cyn jetzt den Brief erhalten und kann ihre Leben neu generieren. Und ihre Tochter darf alleine zur Schule gehen, es scheint sich alles zum Guten zu wenden.

  • Zitat

    Original von mankell
    Clayton ist ja mal eine Lusche, zuerst läßt er sich von seiner (ersten) Frau tyrannisieren, dann knüpft sie seinen Hund auf, löscht seine Zweitfamilie aus und bleibt trotzdem bei ihr, ja hilft ihr sogar, den Doppelmord zu vertuschen? Ne, das ist mir zu abgehoben und unglaubwürdig.


    Ja, mir auch. Nur um die eigene Haut zu retten, geht er nicht zur Polizei? Und wohnt lieber weiter mit der Mörderin seines Sohnes unter einem Dach? Menschen ohne Rückgrat sind mir ein Greuel.


    Und auch Rolly bringt mal einfach so zwei Menschen um und lebt weiter, als wäre nichts geschehen?

    Zitat

    Original von mankell
    Gut finde ich, daß sowohl Enid als auch Jeremy über den Jordan gegangen sind, so ist da wenigstens Ruhe für Cynthia, keine weitere Gefahr für sie und Grace. Auch daß Vince überlebt hat, finde ich gut.


    Ja, das war schon okay. Obwohl Jeremy eigentlich auch nur ein Opfer war, vielleicht hätte aus ihm ohne den Einfluss seiner Mutter noch was werden können.


    Und dann dürfen wir am Ende auch noch an Cythias viel gepriesener Rückhand erfreuen und das Teleskop bekommt auch noch seinen Auftritt. Wie schön. Nur die Sportlehrerin konnte Barclay wohl nirgends mehr unterbringen :grin


    Die letzten beiden Kapitel haben mir nicht besonders gefallen.

    Zitat

    Original von mankell
    Insgesamt ein eher mäßig spannender, teilweise ziemlicher unlogischer, aber dafür flott lesbarer Thriller, von dem ich mir schon etwas mehr erwartet hatte.


    Genau meine Meinung. Von Barclay lese ich nur dann wieder ein Buch, wenn es hier von mehreren Eulen mit mindestens 8 Punkten bedacht wird :grin

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Von Barclay lese ich nur dann wieder ein Buch, wenn es hier von mehreren Eulen mit mindestens 8 Punkten bedacht wird :grin


    Ich denke nicht, daß ich überhaupt weitere Bücher von Barclay lesen werde, da gibt es einfach zu viele andere, für mich bessere Bücher. Und "Ohne ein Wort" hat im Rezi-Thread ja eine Durchschnittsbewertung jenseits der 8 Punkte (bei über 60 abgegebenen Stimmen, glaube ich :wow).


    Übrigens: Daß die Turnlehrerin gar nicht mehr in Erscheinung getreten ist, hat mich dann auch etwas gewundert.

  • War doch ein super Ablenkungsmanöver mit der Turnlehrerin!!!! :lache Sie hat ihn ja erst wahrgenommen, als er im Fernsehen war...


    So schlecht fand ich das Buch nun wirklich nicht. Es hat mich gefesselt und das finde ich schon ausreichend. Klar sind einige Geschehnisse gefühlt "an den Haaren herbeigezogen" aber das regt ja wenigstens zur Diskussion an! :frieden

  • Zitat

    Original von mankell


    Ich denke nicht, daß ich überhaupt weitere Bücher von Barclay lesen werde, da gibt es einfach zu viele andere, für mich bessere Bücher. Und "Ohne ein Wort" hat im Rezi-Thread ja eine Durchschnittsbewertung jenseits der 8 Punkte (bei über 60 abgegebenen Stimmen, glaube ich :wow).


    Übrigens: Daß die Turnlehrerin gar nicht mehr in Erscheinung getreten ist, hat mich dann auch etwas gewundert.


    Ach so schlecht war das Buch auch nicht. Klar es fehlte stellenweise an Spannung und logisch war auch nicht immer alles, aber an für sich war das Buch doch ganz gut zu lesen.

  • Ich habe ja auch nicht gesagt, daß das Buch durch und durch schlecht ist, es läßt sich in der Tat flüssig lesen, das ist ja schon mal was. Bloß für mich habe ich die Entscheidung getroffen, daß ich vorerst keine weiteren Bücher von Barclay lesen werde, da auf meiner WL mehrere hundert Bücher stehen, von denen ich mir mehr erwarte. "Ohne ein Wort" hat auf meiner Jahresliste übrigens 5,5 Punkte bekommen.

  • Schlecht war es keineswegs, es gehört für mich in die Kategorie: Flott runtergelesen und nicht weiter drüber nachgedacht. Fragt mich mal in einem Jahr nach dem Inhalt und ich käme gewaltig ins Grübeln.
    Der Vorteil solcher Bücher ist aber: wenn man danach ein richtig gutes liest, freut man sich darüber um so mehr :-) Würde man sich immer im 10 Punkte Bereich befinden, ist das so, als würde man ständig im 5 Sterne Restaurant essen. Irgendwann schmeckt auch da alles gleich und man sehnt sich nach MacDoof :grin

  • Mir hat das Buch ganz gut gefallen - allerdings nur als "leichte Kost für Zwischendurch". Es ist halt so geschrieben, dass es sich flott - und entsprechend oberflächlich - lesen lässt, da fallen Ungereimtheiten vielleicht nicht so auf. Ich muss gestehen, wenn ich es nicht im Rahmen der Leserunde gelesen hätte, wäre ich über die Ungereimtheiten auch eher hinweggegangen.


    Das Finale war ja sehr rasant - ZU rasant für meinen Geschmack. Zu konstruiert, nach dem Motto: am Ende sind alle Bösen tot. Und dass Clayton tatsächlich 25 Jahre seines Lebens mit dieser bösartigen Frau verbracht hat, ohne sich in irgendeiner Form zu wehren - das erscheint mir unglaubwürdig.
    Etwas überrascht hat mich, dass Rolly für zwei Morde verantwortlich war. Mir war schon klar, dass er irgendeine Rolle spielte, aber ich dachte da eher an einen Mitwisser oder Helfer, aber nicht, dass er selbst zum Mörder geworden ist.


    Es ist schon fast lustig, wie akribisch Linwood Barclay am Ende versucht, alle losen Enden zu verknüpfen. Da kommen dann plötzlich die kleinen Details, die vorher so deutlich betont wurden, wieder zum Vorschein: Die Schülerin Jane, Graces kaputtes Teleskop, Cyns berüchtigte Rückhand - aber trotzdem bleiben Fragen offen.
    Die größte Schwäche der Geschichte liegt aus meiner Sicht darin, dass die Polizei bei ihren Ermittlungen vor 25 Jahren so völlig im Dunkeln tappte - während nun alle Spuren klar und offensichtlich sind - meiner Ansicht nach nicht plausibel.


    Den Abschiedsbrief von Cyns Mutter fand ich widerum einen gelungenen Abschluss.


    Ich gebe dem Buch 9 von 10 Punkten, da ich mich trotz der Ungereimtheiten gut unterhalten fühlte.

  • Mich wundert, dass die Amis so einen Aufstand machen, wenn jemand aus dem Krankenhaus gehen will – alles andere wäre ja wohl Freiheitsberaubung ...


    Für meinen Geschmack lässt die Spannung wieder etwas nach, als Clayton auf der Autofahrt lang und umständlich seine Lebensgeschichte erzählt. Ich hatte das Gefühl, er musste so ausschweifend sein, damit es glaubwürdiger wird. Denn jeder sagt sich doch, dass man niemals bei einer Frau bleiben würde, die man sowieso schon hasst und die die geliebte (zweit-)Familie umgebracht hat, vor allem, wo man sowieso schon an Selbstmord denkt. Was für eine Memme ist Clayton bloß!


    Und dann noch Rolly, der zufällig und sehr passend auch Dreck am Stecken hat und erpresst werden kann. Für mich ist das unglaubwürdig, dass jemand als „Jugendsünde“ im Suff eine Frau angreift und die dann aus Versehen tödlich stürzt und dann bringt er zwei Menschen Jahre später kaltblütig um, um die vage Möglichkeit einer Entdeckung zu verhindern. Eine Ausrede, dass er Tess das Geld aus Mitleid selbst zugesteckt hatte oder ähnliches, hätte doch sicher auch ausgerecht. Wie ein Killer kam er mir nicht gerade vor ... hmmm, das fand ich nicht ganz „rund“.


    Die Charaktere von Jeremy und vor allen Dingen von Enid sind so einschichtig böse, dass sie einem fast wie eine Karrikatur vorkommen.


    Die Spannung war stellenweise nicht zu verachten und das Buch hat sich auch schön flüssig runterlesen lassen, aber die Story war für meinen Geschmack nicht durchdacht genug. Ein gutes, unterhaltsames Buch – aber für mich kein herausragendes. Nach den vielen hervorragenden Stimmen hatte ich mir mehr erwartet.

  • @ Wuermchen
    Naja bei tödlichen Erkrankungen und Verletzungen machen nicht nur die Amis so einen Aufstand wenn man das Krankenhaus gegen den Willen des Arztes verlassen will. Wenn ich mich richtig erinnere wurde diese Woche in Köln mit Polizei, Hubschrauber und Wärmebildkamera nach einem Herrn gefahndet, der mit seinem Schädelbruch wieder aus dem KH abgehauen war....



    Zum Buch...
    Ok, es war spannend, es ließ sich gut runter lesen, das wars aber auch schon mit den Positiva. Die Geschichte war mehr als vorhersehbar und irgendwie phantasielos, außerdem an manchen Stellen einfach in der Logik total löchrig. Ein paar Nebenschauplätze erschienen mir irgendwie unmotiviert (Rolly/Turnlehrerin) und schlecht durchdacht. Dazu kommt, daß ich Cynthia einfach nur dämlich fand. Mitleid oder Mitgefühl konnte da nicht aufkommen, der Frau hab ich nachher echt nur noch die Pest an den Hals gewünscht, damit sie endlich aus der Handlung verschwindet. Selten hab ich mich so über eine Protagonistin aufgeregt. Sowas nervig ätzendes.
    Fazi: Spannend, aber ganz sicher kein großer Thriller. Noch einen Barclay brauch ich vorerst nicht.

  • Zitat

    Original von Wuermchen


    Die Charaktere von Jeremy und vor allen Dingen von Enid sind so einschichtig böse, dass sie einem fast wie eine Karrikatur vorkommen.


    Das trifft genau das, was ich auch dachte, als ich das las - ich wusste nur nicht so recht, wie ich es ausdrücken sollte.... Insbesondere bei Enid habe ich mich immer gefragt, WARUM sie so ist - kein Mensch ist durch und durch böse ohne Auslöser / Motiv. Das kam mir nicht gut genug durch.

  • Zitat

    Original von SamtpfoteXL


    Das trifft genau das, was ich auch dachte, als ich das las - ich wusste nur nicht so recht, wie ich es ausdrücken sollte.... Insbesondere bei Enid habe ich mich immer gefragt, WARUM sie so ist - kein Mensch ist durch und durch böse ohne Auslöser / Motiv. Das kam mir nicht gut genug durch.



    :gruebel Stimmt! Da gebe ich Euch auch unbedingt Recht! In die Richtung hatte ich diesbezüglich noch gar nicht gedacht....

  • Mmmh, also ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass das Buch nicht spannend war.
    Klar war es das, aber:


    viele der Charaktere waren mir - wie vielen von euch - einfach zu eindimensional. Enid und Jeremy nur böse, Clayton nur dämlich und ein Weichei durch und durch, Patricia und Todd natürlich nur gut und Cynthia eine nervige Ziege.


    Einzig Rolly und Vince waren da etwas vielschichtiger, überhaupt fand ich wirklich Vince sehr interessant und bin froh, dass er überlebt hat.


    Am Ende war mir die Handlung aber doch an vielen Punkten etwas zu vorhersehbar.
    Dass Clayton sich ins Auto setzen würde, war klar und dass Rolly in irgendeiner Art und Weise mit drin hängt, war für viele hier und für mich ja auch schon lange klar.


    Insgesamt wars aber ein nettes, kurzweiliges Buch, für das ich zwar - weil ich auf Englisch gelesen habe - etwas gebraucht habe, das sich aber trotzdem eigentlich ganz gut auf Englisch lesen ließ.


    :wave

    LG
    Alisha

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    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)