Für alle Zeit von Richard Paul Evans

  • Für alle Zeit von Richard Paul Evans


    Der Folgeroman zu "Die wundersame Schatulle" Link zur Rezi


    englischer Originaltitel: Timepiece


    Klappentext:
    Ein wundervoller Roman über die Zeit, die Liebe und den Sinn des Lebens.
    Die Zeit, die wir mit geliebten Menschen verbringen, ist das Schönste und Kostbarste, was wir im Leben haben. Das erkennt Richard lange nach dem Tod seiner alten Freundin MaryAnne, als er eines Tages auf das Tagebuch ihres Mannes stößt. Durch dieses Tagebuch erfährt Richard endlich die ganze Lebensgeschichte MaryAnnes. Eine Geschichte von Liebe und Hass, Angst und Verlust und schließlich von Vergebung.


    Über den Autor: aus www.richardpaulevans.com
    Richard Paul Evans is the number one New York Times bestselling author of The Christmas Box. Evans eleven novels have each appeared on the New York Times bestseller list; there are more than fourteen million copies of his books in print worldwide. Richard's novels have been translated into more than twenty one languages and adapted into award-winning television movies. Richard is the winner of the 2006 Romantic Times award for Best women's novel, and has won the American Mothers' Book Award and three first place Storytelling World Awards for his children's books. Evans is also the recipient of the Washington Times Humanitarian of the Century Award and the Volunteers of America National Empathy Award for his work helping abused children. Richard lives with his wife, Keri, and their five children in Salt Lake City, Utah.


    Eigene Meinung:
    Man sollte vorher unbedingt "Die wundersame Schatulle" lesen. Beide Bücher sind Teil einer Triologie, welche man allerdings auch unabhängig voneinander lesen kann. Den letzten Teil, "Der vergessene Brief" liegt schon bereit :-]
    "Für alle Zeit" ist ein wunderschöner Roman, den man nicht zur Seite legen kann. Er stellt die Vorgeschichte zur wundersamen Schatulle dar. Richard, der nach dem Tod MaryAnns vor 19 Jahren immer noch ein ungelüftetes Geheimnis mit sich trägt, beschreibt anhand von Tagebucheinträgen Davids, wie er und MaryAnn sich kennenlernen und beschreibt die Geschichte aus der Sicht des Fabirkbesitzers und Uhrensammlers. Trotz widriger Umstände heiraten sie und als Andrea zur Welt kommt, schein ihr Leben perfekt. Weil David eine ungerechte Behandlung seines Freundes Lauwrence, eines Negers, zuvorkommen will, stellt er sich schützend vor ihn, doch ein Rachfeldzug wird zum schweren Schicksalsschlag für die kleine Familie. Wenn ich den letzten Teil des Buches nicht im Wartezimmer einer Arztpraxis gelesen hätte, hätte ich tonnenweise Taschentücher gebraucht! So einfühlsam und ergreifend geschrieben, dass man sich mitten im Leben von MaryAnn und David glaubt und mitleidet. Die Art wie sie mit der Trauer und den damit verbundenen eigenen Rachegelüsten umgehen, passt in die Weihnachtszeit. Das regt zum Nachdenken an.
    Ein wunderschönes Buch, das ich nur empfehlen kann!

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Da kann ich mich jetzt entspannt zurücklehnen - heute ist meine "Christmas Box Collection" eingetroffen. Und in dem Band ist auch dieses Buch enthalten. :-) Steht (zusammen mit erstem und drittem Teil) für diese "Weihnachtssaison" auf dem Leseplan.


    Danke für die Rezi, ohne die ich nicht auf das Buch aufmerksam geworden wäre. :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Hallo Helga :wave
    Ja, das habe ich auch irgendwie erst später gemerkt :wow
    Den dritten Teil lese ich, sobald die Leserunden vorbei sind. Ich hoffe, ich schaffe es noch vor Weihnachten.
    Richtig tolle Bücher!!!

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • The only promise of childhood is that it will end.*


    Es gibt Bücher, über die könnte ich seitenweise schreiben. Selbst wenn es eigentlich kaum etwas zu sagen gibt. Und dann gibt es solche Bücher, über die ich seitenweise schreiben möchte, aber es geht nicht. Wo anfangen, wenn ich genau genommen das ganze Buch zitieren möchte, weil ich nicht weiß, welchen Satz ich auslassen soll? Womit aufhören, wenn nicht erst dann, wenn das Ende erreicht ist? Und das alles in dem sicheren Bewußtsein, daß die Menschen, die das Buch lesen sollten, es nicht lesen werden. Weil es überkommene Handlungs- und Denkweisen in Frage stellt, weil es Sätze wie „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, „Was getan werden muß, das muß getan werden“, oder „Die Gerechtigkeit verlangt es“ hohl, leer und falsch klingen läßt.


    Der Preis des Glückes ist das Risiko, es zu verlieren.
    In „Die wundersame Schatulle“ gibt es eine nur kurz erwähnte Szene, in der MaryAnne am Grabe ihres Kindes, zu Füßen des steinernen Engels, weint. Auch wird dort die alte, tränendurchtränkte Bibel erwähnt. Hier nun erfahren wir, wie es dazu kam, was das verursachte. Wie hoch der Preis des Glückes, der moralischen Integrität ist. Was den Menschen mit Werten von dem, der keine (oder die falschen) hat, unterscheidet. Zufällig (?) fand sich in der WELT von gestern (16. Januar 2007; > klick < für die Onlineausgabe) ein Essay mit dem Titel „Auf der Suche nach dem moralischen Kitt“, in dem u. a. die Aussage zu finden war, daß es keinen gesellschaftlichen Konsens mehr über Werte und geltende Regeln gibt. Manche Dinge ändern sich nicht, ob nun Dezember 1913 oder Januar 2008. Manche ethischen Werte gehören dazu. Wenn sie sich ändern, bricht Dunkelheit an und Düsternis breitet sich aus.


    „Werden wir wie sie?“ - Genau das ist die Frage, um die es in diesem Buch geht. Und die, zumindest für MaryAnne, gegen Ende des elften Kapitels eindeutig beantwortet wird. Bei dieser Begegnung mit dem Kind habe ich die Luft angehalten - ich weiß nicht, wie ich in einer solchen Situation regieren würde.


    „Timepiece“ (Uhr) ist der Originaltitel des Buches. Und Uhren spielen immer wieder eine Rolle; sei es eine alte Standuhr, sei es eine wertvolle Armbanduhr. Es wird lange dauern, bis ich wieder den Schlag einer Uhr hören kann, ohne zu erschauern und an dieses Buch zu denken.


    Ein besseres und überzeugenderes Plädoyer für Liebe, Freundschaft, Familie, ethische Werte an sich, ist mir bisher noch nicht begegnet.


    Von mir (mindestens) 10 Punkte.


    * * * * * * * * * * * * * * * * * *


    Wer übrigens die in diesem Buch erwähnte Engelsstatue einmal sehen möchte, kann sie sich auf der > Homepage des Autors < ansehen (und bei genügend „Kleingeld“ auch käuflich erwerben).


    * = Sinngemäße Übersetzung: Das einzige Versprechen der Kindheit ist, daß sie enden wird.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier :
    Eine wunderschöne Rezi :anbet


    Ich hoffe, jetzt da du das Buch auch so gelobt hast, werden es mehr Eulen lesen, die sonst auch deinem Geschmack vetrauen.
    Ich muss sagen, ich bin ein bisschen stolz, dass dir dieses Buch so gut gefallen hat.


    Die Szene, als das Kind klingelt, war für mich auch ein Schlüsselerlebnis. Ich bewundere Mary für ihre Reaktion.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Danke, ninnie! :wave


    Mir ist schon öfters aufgefallen, daß wir einen ähnlichen Lesegeschmack haben. Und ich schleiche sehr kräftig um die kommende Marc Levy-Leserunde herum. Der schreibt zwar anders als Richard Paul Evans, aber das Gefühl der inneren Ruhe, wenn das Buch durch ist, hatte ich bei ihm auch. Aber ich werde erst kurzfristig entscheiden, wenn ich absehen kann, daß ich wirklich zum Lesen komme.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ninnie werde ich jetzt auch mal ein wenig mehr im Auge behalten.


    Freue mich schon auf dieses Buch. Hört sich wirklich sehr interessant an.

  • Noch ein Nachtrag: im ersten Kapitel "The Grandfathers Clock" wird (zumindest in der englischen Ausgabe) ein Teil des Liedes von Johnny Cash gleichen Titels zitiert. Wer den ganzen Liedtext lesen möchte: < hier klicken > für das Lyrics Depot, eine englische Website mit tausenden von Liedtexten, wo man auch "The Grandfathers Clock" findet.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe das Buch auch gelesen und fand es einfach toll - kann mich da meinen "vorschreibern" also nur anschließen. Es ist wirklich lesenswert!


    Einfach toll geschrieben, gefühlvoll und .... hach, ich weiß gar nicht genau was ich schreiben soll... Lest es und urteilt selbst - es lohnt sich :-]

  • Eine wunderschöne Geschichte mit viel Gefühl.
    Ich habe diesen Roman letzte Nacht in einem Rutsch gelesen, weil ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. :anbet


    Im ersten Teil haben wir MaryAnne kennengelernt, die alte Dame, die die Familie Evans als Untermieter in ihrem Haus aufgenommen hat. Sie hat eine schwere und tragische Vergangenheit hinter sich, von der man ein wenig am Rande erfahren hat. Dieses Buch erzählt ihre ganze Geschichte. Wir erfahren wie sie ihren Mann kennen - und - lieben -gelernt hat, und wie es dazu kam, dass ihre Tochter gestorben ist.
    Es ist eine liebevolle und traurige Geschichte. Mich hat sie sehr berührt, und ich freue mich schon sehr auf den dritten Teil, da ich unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. (Dieser lautet: "Der vergessene Brief ")


    Der Autor hat einen sehr schönen Schreibstil. Er ist einfach und leicht verständlich, trotzdem geht er tief ins Herz. Was die Geschichte einen übermitteln will, ist wohl wie vieles Interpretationssache. Jeder empfindet es anders. Ich fand sie toll! Der Autor hat in mir einen neuen Fan gfunden.


    Von mir gibt es 10 Punkte. :wave