'Magus. Die Bruderschaft' - Seiten 137 - 195

  • Liebe Rosenstolz,


    ja, er ist schon eine Marke, der Friedrich ...


    Ich muss gestehen, es hat mir einen Riesenspaß gemacht, die Figur zu entwickeln. Am Schreibtisch zu sitzen, die Augen zu schließen und zu überlegen, wie ein intelligenter, gefühlstoter Zombie wie er in verschiedenen Situationen wohl reagieren würde.
    Wenn ich dann eine halbe Stunde lang so richtig tief in die "Friedrich-Haut" geschlüpft war, mich als das personifizierte Ekel ausgetobt hatte und dann wieder "zurückgekehrt" bin, kam ich mir selbst vor wie ein richtig guter Kerl. :grin


    Herzlich


    Arno

  • Leider komme ich erst jetzt zum Schreiben.


    Inzwischen bin ich mit dem Buch fertig - zumindest mit Lesen.
    Offene Fragen werden wohl noch ein paar Tage bleiben.


    Mich erschreckt vor allem dieser Machtanspruch - oder auch Machtsucht, der sich durch verschiedene Figuren in der Geschichte zeigt.
    Ist ein solch überhöhter Machtanspruch nicht auch eine Form von "Wahnsinn"?


    Fragen über Fragen - sehr spannend und mich nachhaltig beschäftigend.


    Auch von mir ein großes Lob an dich Arno!


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • So, der Teil wäre abgeschlossen:


    Friedrich wird immer ekliger, Dr. Fisser imponiert mir und Evelyn bedaure ich zutiefst. Sie ist in einer Zwickmühle, aus der sie nicht rauskommt. Sie kann ihn nicht verlassen, weil er ihr die Kinder wegnehmen will, was er aber jetzt schon fast gemacht hat.


    Dengelmann wird immer interessanter. Mal sehen, was sich noch ergibt.


    Als Attentäter würde ich auch seinen Sohn vermuten, aber wer ist der Papst? Wen kann der Sohn so hassen oder fürchten?


    Am schlimmsten für mich fand ich die Szene mit dem Hund (bin großer Tierfreund) aber auch weil ich nicht verstehen kann, wie Friedrich seinen Hund auf die Frau hetzen kann, die er ja doch so liebt.


    Bleibt mir nix anderes übrig wie weiterlesen :wave

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

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  • Zitat

    Original von CathrineBlake


    Am schlimmsten für mich fand ich die Szene mit dem Hund (bin großer Tierfreund) aber auch weil ich nicht verstehen kann, wie Friedrich seinen Hund auf die Frau hetzen kann, die er ja doch so liebt.


    Ich glaube nicht, dass Friedrich seine Frau wirklich liebt/lieben kann.
    Sie hat ihm seine Söhne geboren und damit ihre "Pflicht" erfüllt. Wobei er ja schon den "verweichlichten" Franz, der so ganz nach seiner Mutter kommt, in seiner Persönlichkeit gar nicht respektiert.

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Zitat

    Original von Sigrid2110


    Ich glaube nicht, dass Friedrich seine Frau wirklich liebt/lieben kann.
    Sie hat ihm seine Söhne geboren und damit ihre "Pflicht" erfüllt. Wobei er ja schon den "verweichlichten" Franz, der so ganz nach seiner Mutter kommt, in seiner Persönlichkeit gar nicht respektiert.


    Ja, da hast du Recht. Aber er hat sie immerhin mal begehrt, weil er wollte sie ja unbedingt haben. Aber selbst wenn er sie nicht liebt, ist sie doch die Mutter seiner Söhne, weswegen er sie eigentlich respektieren sollte. Aber dieser Friedrich ist halt ein Monster und kein Mensch.

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    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Interessant wie sie die Figur Friedrich entwickelt.


    Ich glaube auch nicht dass er Evelyn je geliebt hat. Er wollte diese Frau haben, unabhängig von ihrem Willen. Was Friedrich will, das bekommt er auch. Mit welchen Mitteln auch immer. Diese "Scheinehe" passt hervorragend zu dem Charakter Friedrichs.


    Bei dem Hund glaube ich anfangs, dass er doch lieben kann, aber nur dann, wenn die Kontrolle hat. Mit Kontrollverlust könnte Friedrich nicht umgehen. Alles muss er unter Kontrolle haben. Leider schafft er es auch größenteils.


    Beim Lesen überkam mich immer wieder der Gedanke, dass diese Szenario ja nur fiktiv ist, aber so realistisch geschrieben, dass es durchaus möglich wäre, dass der Roman keine Fiktion sondern Wirklichkeit wird.


  • Das fasst gut zusammen, was mir während des Lesens so alles durch den Kopf ging.


    Das der Hund Friedrich so bedingungslos ergeben ist, hat mich gewundert. Ich dachte, gerade Tiere hätten irgendwie einen sechsten Sinn für schlechte Menschen.


    Dieses Buch weckt beim Lesen wirklich starke Emotionen, das ist teilweise wirklich erschreckend. Ich hab mich dabei erwischt, dass mein "Hass" auf Friedrich immer stärker wird. Nicht mal der Tod des Hundes hat mir wirklich Leid getan. Ich hab mich eher gefreut, dass Friedrich durch den Verlust seines einzigen Freundes eins auf den Deckel bekommt.


    Ich frage mich, ob Friedrich schon immer so ein Gefühlstoter war oder ob er erst dazu geworden ist. Ich mag irgendwie nicht glauben, dass es Menschen gibt, die schon mit so einer Veranlagung auf die Welt gekommen sind.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich frage mich, ob Friedrich schon immer so ein Gefühlstoter war oder ob er erst dazu geworden ist. Ich mag irgendwie nicht glauben, dass es Menschen gibt, die schon mit so einer Veranlagung auf die Welt gekommen sind.


    Mit der Veranlagung vielleicht eher nicht, aber mit Sicherheit schon mit der frühkindlichen Erziehung.


    Als Friedrich im Internat in Südafrika ankommt, sind seine späteren Charakterzüge ja schon zu erkennen. Er ist sicher sehr intelligent, aber hat wohl nie gelernt, Gefühle zuzulassen.

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Genau genommen passiert in diesem Abschnitt nicht wirklich viel.
    Die Bruderschaft infiltriert weiter, bis hin zum Vatikan, die katholische Kirche und bedient sich unlauterer Dinge, indem die Priester Verhüterli's verteilen. Oder gar für gut betuchte und besorgte Väter Abtreibungen für deren minderjährige Töchter zu organisieren. Es erweist sich als Weg Mitglieder zu rekrutieren und neue Geldgeber zu finden.


    Trotz der positiven Entwicklung für die Bruderschaft werden die älteren Mitglieder ungeduldig, sie können die Zeit nicht abwarten. Friedrich sieht in diesem Stadim ein Gefahr für den Erfolg der Bruderschaft bei frühzeitigem Vorstoß, aber beginnt auch Sorgen um sein eigenes Leben zu haben. Er gründet eine Schutz- und Einsatztruppe. Seine engen Vertrauten sehen dies kritisch, allen voran der alte Dr. Fissler. Aber Friedrich ist der "Führer", er entscheidet.


    An jenem weinseligen Abend nähert er sich sehr ungestüm Evelyn, die ihn nur schwer abweisen kann. Dazu hetzt er seinen Hund auf sie und Evelyn tötet das Tier.
    Hier spürt man erstmals so etwas wie eine Gefühlsregung von Friedrich, oder nur Zeichen eines beginnenden Wahnsinns?

  • Nach dem Lesen der anderen Beiträge....


    Zitat

    Von Hoffis
    Dengelmann entwickelt sich zu der zweiten leitenden Person innerhalb der Bruderschaft.
    Die Papstwahl war schon recht seltsam, ich denke hier wird man noch mehr erfahren...


    Gute Frage, was ist aus den anderen Favoriten geworden? Hatte die Schutztruppe ihren ersten Einsatz? Oder hat Dengelmann selbst nachgeholfen? Aber wie?