Jägerin der Zeit - Kathrin Lange

  • Klappentext
    Im beschaulichen Kloster St. Kyrillos trifft ein Schreiben der Kaiserin Theophanu ein und hebt die Welt der frommen Schwestern aus den Angeln: Die Äbtissin Alexandra und ihr Mündel Sophia erfahren, dass man ihnen nach dem Leben trachtet. Denn Theophanus Geheimnis ist mächtig genug, um Kaiserthron und Heiligen Stuhl ins Wanken zu bringen. Ein großer historischer Roman um das Maß der Zeit und die Ordnung der Welt in den dunkelsten Jahren des Mittelalters.


    Autorin
    Eine Büchereule


    Meine Meinung
    Ein packender historischer Roman, der zugleich interessantes Hintergrundwissen über Mathematik, Astronomie und die Art und Weise, die Zeit zu messen vermittelt. Zur Grundlage der Handlung nimmt die Autorin die fragwürdige Theorie von Heribert Illig, nach der 300 Jahre unserer Geschichte im Nachhinein eingefügt wurden. Kathrin Lange versucht, diese groß angelegte Geschichtsfälschung plausibel darzustellen. Dabei bleibt nach meiner Ansicht aber die Glaubwürdigkeit zu sehr auf der Strecke. Der Einfluss von Byzanz, die Macht der "Silentarii" im heiligen römischen Reich wirkt einfach zu gewaltig, als dass man dies der Autorin abkaufen könnte. Auch ist das Denken und Handeln der Personen für mich nicht besonders authentisch. Dennoch ein gelungener Debütroman, besonders wegen der plastischen Charaktere und der spannenden Handlung.


    Da die Autorin bei den Büchereulen angemeldet ist, würde mich interessieren, wie sie eigentlich wirklich zu der Illig'schen Hypothese steht. Könnte das tatsächlich so passiert sein oder begründet die Theorie nur einen spannenden Romanstoff?

  • Danke für die schöne Rezi. :wave


    Das klingt wirklich sehr spannend. Vorallem da ich von dieser Epoche noch fast garnichts weiß oder gelesen habe.
    Werd mir das Buch direkt mal auf die Wunschliste setzen. :-]

  • Ich fand das Buch absolut grauenhaft. In unseren Buchhandlungen hier lag es sehr lange in den Regalen, weil die Autorin aus der Region stammt. Glücklicherweise hat es nie mal jemand genau in dem Moment in die Hand genommen, als ich dabei war. Sonst hätte ich den potenziellen Kunden wahrscheinlich angesprochen und ihm geraten, sein Geld nicht zu verschwenden. Hatte es selbst höchst entnervt abgebrochen. Und dann gibt es auch noch eine Fortsetzung...

  • Zitat

    Original von Fandorina
    Ich fand das Buch absolut grauenhaft.


    Hallo,


    lese das Buch auch gerade. Bin zwar erst auf Seite 150, kann aber eine so vernichtende Ablehnung bisher überhaupt nicht nachvollziehen. Gut, die Sprache ist nicht immer glücklich, einige Gedankensprünge der Protagonisten sind zu abrupt (mehr Absätze hätten geholfen), aber die Idee der Geschichte ist doch wirklich nett und recht spannend.


    lg, Siorac

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • @arterii: Wie auch Siorac schrieb, passte die Sprache nicht so wirklich. Außerdem passierte mir - außer einer nicht besonders ansprechenden Liebesgeschichte - zu wenig. Es ist leider zu lange her, als dass ich mich noch an mehr Details erinnern könnte. Hab diese wahrscheinlich erfogreich verdrängt.

  • @Fandorina
    Okay, ich kann auch nicht sagen, dass es mein Lieblingsbuch ist - aber in einer Ansicht muss ich Siorac beipflichten: Deine harsche Ablehnung verstehe ich nicht wirklich. Kann es sein, dass Du gerade deshalb ein wenig voreingenommen warst, weil Die Autorin aus Deiner Gegend stammt? Dadurch haftete dem ganzen vielleicht so eine Art provinzieller Mief an. Das geht mir allerdings auch so. Ich lese auch keine regionalen Autoren, wenn sie sich nicht überregional bereits einen Namen geamcht haben.

  • @arterii: Nein, absolut nicht. Ich hatte mich ja gerade darauf gefreut, weil es sich um eine Autorin aus der Nähe handelte. Das Buch hat mich ganz einfach nicht fesseln können, sondern gelangweilt ohne Ende.