Ingrid Noll - Röslein rot

  • Aus der Amazon.de-Redaktion
    Immer häufiger zieht sich Annerose zu ihrer Glasmalerei zurück. In ihren Bildern findet sie Ruhe und Ablenkung. Denn schließlich kann sie nicht dauernd daran denken, welche neue Flamme das Herz ihres zu Hause eher biederen Ehegattens entzündet.
    So ganz kleine Genugtuungen kann sie sich aber nicht verkneifen. Seine selbstgesetzten Tannen im Garten fallen gnadenlos als Rache für die undurchsichtige Beziehung zur jungen naiven Imke, die ihn mit romantischen Liebesbriefen bombardiert. Für seine neue Schreibkraft, eine Freundin aus Studienzeiten, wird sich Annerose auch noch eine Niederträchtigkeit einfallen lassen. Denn wenn man schon selbst an, wie die anderen meinen, krankhafter Eifersucht leidet, sollen wenigstens alle etwas davon haben.


    Ingrid Noll ist auch in ihrem neuen Roman Röslein rot die uneingeschränkte Meisterin der winzigen Gemeinheiten und bitterbösen Rachegelüste, so, wie sie von ihren Fans geliebt wird.


    Meine Meinung:
    Das Buch lag schon eine ganze Weile auf meinem SuB. Hätte ich es nicht geschenkt bekommen, hätte ich es bestimmt nie gelesen.
    Es gab einige für mich ganz gute Ansätze, wie z.B. ein paar wirkliche bitterböse Anspielungen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Leider bin ich jedoch bis zum Ende mit Annerose nicht wirklich warm geworden. Darüber hat mich auch nicht das gelegentliche Auftreten Ihrer sympathischen Halbschwester hinweggetröstet. Der Stimmung eines traurigen Ehealltags und dessen Folgen wollte ich mich schnellstmöglich wieder entziehen.
    Für mich ganz nett, aber eben auch nicht mehr.


    Edit: Ich stelle es mal bei Tauschticket ein. Falls es jemand aber gerne lesen möchte, würde ich es jederzeit verschenken oder als Wanderbuch zur Verfügung stellen.

  • Nach "Kuckuckskind" hatte ich richtig Lust auf ein weiteres Buch von Ingrid Noll und ich bin wieder ganz begeistert.


    Man kann wirklich nicht behaupten, dass sich die Handlungen in dem Buch überschlagen. Die Autorin schreibt jedoch über die alltäglichen Dinge, über "unsere" positiven und vor allem auch abgründigen Gedanken und Wünsche so real, witzig, frisch und vor allem ehrlich, dass man sich in vielen Situationen wiederfindet und einfach nur weiterlesen muss.
    Ich war wieder sehr begeistert von der Art des Erzählens, dem Schreibstil und letztlich auch von dem Krimi-anteil des Buches, das so zum Ende hin nochmal richtig spannend wird und zum miträtseln auffordert.


    Was ich auch sehr gelungen fand, waren die kleinen Gemäldebeschreibungen - abgestimmt auf das jeweilige Kapitel.

  • Nach "Der Hahn ist tot", fand ich dieses Buch von Ingrid Noll etwas fad. Es war schön zu lesen und zum Ende hin kam auch etwas schwung hinein, aber das beste war es nicht.


    Interessant waren die Gemäldebeschreibungen, die verbunden mit der Leidenschaft zu Stillleben und Malerei der Protagonistin. Wenn ich mehr Muse gehabt hätte, mich darauf einzulassen, wären sie wirklich schön gewesen. Ich könnte mir sogar gut vorstellen eine Gemäldebeschreibung, in bezgu auf ein Kapitel in der Schule mit Schülern zu analysieren (vielleicht übergreifend mit dem Kunstunterricht).


    Mein abschließendes Fazit ist, dass es ein hübsch zu lesendes Buch isst, mit einem etwas schnell gelösten, aber interessanten Ende.