Aus der Amazon.de-Redaktion
Immer häufiger zieht sich Annerose zu ihrer Glasmalerei zurück. In ihren Bildern findet sie Ruhe und Ablenkung. Denn schließlich kann sie nicht dauernd daran denken, welche neue Flamme das Herz ihres zu Hause eher biederen Ehegattens entzündet.
So ganz kleine Genugtuungen kann sie sich aber nicht verkneifen. Seine selbstgesetzten Tannen im Garten fallen gnadenlos als Rache für die undurchsichtige Beziehung zur jungen naiven Imke, die ihn mit romantischen Liebesbriefen bombardiert. Für seine neue Schreibkraft, eine Freundin aus Studienzeiten, wird sich Annerose auch noch eine Niederträchtigkeit einfallen lassen. Denn wenn man schon selbst an, wie die anderen meinen, krankhafter Eifersucht leidet, sollen wenigstens alle etwas davon haben.
Ingrid Noll ist auch in ihrem neuen Roman Röslein rot die uneingeschränkte Meisterin der winzigen Gemeinheiten und bitterbösen Rachegelüste, so, wie sie von ihren Fans geliebt wird.
Meine Meinung:
Das Buch lag schon eine ganze Weile auf meinem SuB. Hätte ich es nicht geschenkt bekommen, hätte ich es bestimmt nie gelesen.
Es gab einige für mich ganz gute Ansätze, wie z.B. ein paar wirkliche bitterböse Anspielungen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Leider bin ich jedoch bis zum Ende mit Annerose nicht wirklich warm geworden. Darüber hat mich auch nicht das gelegentliche Auftreten Ihrer sympathischen Halbschwester hinweggetröstet. Der Stimmung eines traurigen Ehealltags und dessen Folgen wollte ich mich schnellstmöglich wieder entziehen.
Für mich ganz nett, aber eben auch nicht mehr.
Edit: Ich stelle es mal bei Tauschticket ein. Falls es jemand aber gerne lesen möchte, würde ich es jederzeit verschenken oder als Wanderbuch zur Verfügung stellen.