Süß wie der Tod - Lynda La Plante

  • Originaltitel: Above Suspicion (2004)
    Blanvalet Tb, 2006, 501 S.


    Über den Inhalt:
    Die junge Anna Travis kommt als Neuling zu einem Team der Londoner Kriminalpolizei, das bereits in einer schrecklichen Mordserie ermittelt. Alle sechs ermordeten Frauen waren drogenabhängige Prostituierte. Die Polizei findet eine siebte Leiche, doch diesmal handelt es sich um eine junge Studentin mit einem "Engelsgesicht". Anna stößt zufällig auf ein Indiz, durch das ein prominenter, charmanter Schauspieler unter Verdacht gerät. Dieser beteuert seine Unschuld und die polizeilichen Ermittlungen müssen mit großer Umsicht durchgeführt werden.


    Über die Autorin:
    Lynda La Plante wurde in Liverpool geboren. Sie war Schauspielerin, bevor sie mit dem Schreiben begann. Die Verfilmungen ihrer Romanserien, u.a. „Heißer Verdacht“, zu denen sie auch das Drehbuch schrieb, wurden mehrfach preisgekrönt.


    Meine Meinung:
    Sechs bestialisch ermordete Prostituierte und noch keine Spur von dem Mörder. Detective Chief Inspector Langton und seine Truppe tappen im Dunkeln, als ein weiteres Opfer gefunden wird. Anna Travis, neu im Team, ehrgeizig und naiv, setzt alles daran, bei ihrem Chef einen guten Eindruck zu machen. Sie erweckt das Interesse des gut aussehenden Schauspielers Alan Daniels, der ins Zentrum der Ermittlungen gerät. Und hier beginnt es dann auch, richtig spannend zu werden. Es gibt nämlich keine Beweise, nur Indizien. Akribische Polizeiarbeit ist gefragt, die auch sehr detailliert geschildert wird.


    Obwohl der mutmaßliche Mörder ziemlich schnell feststeht, tut das der Spannung keinen Abbruch. Denn er ist ausgesprochen clever und bis zum Ende lässt die Autorin den Leser rätseln, ob er nicht doch so unschuldig ist, wie er alle glauben machen möchte.


    Die Story ist gut und schlüssig, die Charaktere klar gezeichnet und glaubwürdig. Ein bisschen störend habe ich empfunden, dass die eigentlich doch sehr intelligente Anna immer wieder als naives Dummchen dargestellt wird. Auch ihr Verhältnis zu ihrem Chef Langton erscheint mir fragwürdig. Aber die Figur ist sicher noch entwicklungsfähig.
    Denn dies ist der Auftakt zu einer neuen Serie um die Polizei-Ermittlerin Anna Travis. Der zweite Teil „Die blutrote Dahlie“ erscheint im Oktober.


    Ach ja: Gekauft hatte ich mir das Buch, weil ich von der Serie "Heißer Verdacht", verfilmt mit Helen Mirren, total begeistert war. Da kommt dieser Teil nicht heran. Aber die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall noch lesen.

  • Bisher wurden sechs in die Jahre gekommene und drogenabhängige Prostituierte nach ein und demselben Modus Operandi umgebracht – mit der Strumpfhose erwürgt und mit dem eigenen BH die Hände auf den Rücken gefesselt. Jetzt taucht eine neue Leiche auf, die nicht so ganz in dieses Schema passt, denn es handelt sich um ein junges Mädchen mit Engelsgesicht, nur der M.O. stimmt überein.


    Die neue Polizei-Ermittlerin Anna Travis wird von den Kollegen sehr skeptisch aufgenommen und muß sich gegen allerlei Anfeindungen durchsetzen. Ihr Vater war früher selbst erfolgreich bei der Polizei aktiv.

    Nun entdeckt sie bei den Ermittlungen eine Verbindung zu einem sehr bekannten Schauspieler und damit beginnt das Katz- und Maus-Spiel.


    Spannend hat die Autorin diese Story aufgebaut und zieht dies auch bis zum Schluß durch. Der Leser ist sich ziemlich sicher, den Täter zu kennen, das mindert aber die Neugier nicht, bis zum Ende zu lesen.


    Anna Travis als eine der Hauptprotagonistinnen wird für mich etwas seltsam charakterisiert. Zum einen ein graues Mäuschen, dann ein anschmiegsames Frauchen, das eine starke Männerschulter sucht, und dann aber auch eine toughe Ermittlerin. Darüber hinaus erfährt der Leser einige Charakterzüge von Alan Daniels. Annas Chef Detective Langton und die restlichen Kollegen werden dem Leser nicht nähergebracht.


    Alles in allem ein spannender, aber eher durchschnittlicher Krimi.


    Von mir 7 Punkte