'Lauf, Jane, lauf' - Seiten 383 - Ende

  • Bin ich mal wieder so schnell gewesen, dass ich die erste bin, die das Buch ausgelesen hat? :gruebel


    Der letzte Abschnitt erzählt zunächst noch, was weiter passierte, als Jane die Wahrheit herausfand:


    Zunächst hebt Jane alles Geld vom gemeinsamen Girokonto ab und packt dieses Geld in ihre Manteltaschen. Anschließend fährt sie nach nach Hause. Sie will sich und ihre Tochter in Sicherheit bringen und das Nötigste packen.
    Vorher Sie wird von Michael dabei überrascht, der von Carol und der Bank verständigt wurde. Das Gespräch läuft aus dem Ruder (Michael dreht alles so hin, als würde Jane verrückt werden und droht ihr, dass sie Emily verlieren wird) es kommt zum Kampf, bei dem Jane nach einer Vase greift, Michael damit angreift und verletzt.
    Genau diese Szene löste bei Jane die Amnesie aus: sie kann es nicht ertragen, ihren geliebten Mann verletzt zu haben. Dazu kommt noch die Erkenntnis, ihn nie richtig gekannt zu haben.


    Ab Kapitel 29 befinden wir uns wieder in der Gegenwart, Carols Haus. Jane hat gerade ihr Gedächtnis wiedererlangt und erinnert sich wieder an sich, ihr Leben, und alles weitere.


    Ungewöhnlich finde ich diesmal, dass noch so viel erzählt wird, nachdem Jane ihre Amnesie überwunden hat. Das macht Joy Fielding doch sonst nicht so. :gruebel


    Der Rest des Buches beschäftigt sich damit, dass Jane Emily bei ihren Schwiegereltern "abholt", natürlich gegen deren Willen. Die beiden kommen bei Sarah und Peter unter. Eigentlich hätte ich hier erwartet, dass sie vorübergehend zu Diane ziehen. Diese hatte sich doch mehr um Jane gesorgt und auch interessiert, als es dieser schlecht ging als Sarah und Peter. :gruebel


    Das Ende (der "Streit" um das Sorgerecht für Emily) zieht sich etwas in die Länge. Zunächst wird eindringlich beschrieben, wie wenig Chancen Jane hat, ihre Tochter vor Michael zu schützen. Eine weitere Mutter, die zunächst ihre Mitarbeit angeboten hatte, zieht sich wieder zurück. Aber genauso schnell ist Ersatz gefunden: Paulas Tochter wurde auch von Michael belästigt und Paula ist bereit, gegen Michael auszusagen. Wie das Strafverfahren gegen Michael genau ausgeht wird nicht beschrieben, auch nicht die Konsequenzen daraus.


    Für mich ist das Ende etwas zu glücklich, alles findet sich. Ich hatte es wirklich nicht so langatmig in Erinnerung, ich dachte, nachdem Jane ihr Gedächtnis wiedergefunden hat endet das Buch. :gruebel Ich muss zugeben, dass mir das Ende etwas das Buch verdorben hat, ich hatte einfach ein weniger ausführliches Ende erwartet. Vielleicht bin ich dies einfach von den anderen Bücher her so gewohnt.

  • Ich habe das Buch gestern beendet.


    Das Ende war etwas von der Stange. Dass Paula umschwengt, hätte ich nicht erwartet. Michael wohl auch nicht, sonst wäre er vorsichtiger gewesen. Aber das lange Ende verdirbt mir natürlich trotzdem nicht den Roman, den ich insgesamt für sehr gelungen halte.


    Die meiste Zeit hatte ich keine Ahnung, was los ist. Damit war ich der perfekte Leser für Joy Fielding, sie konnte mich nach Belieben durch alle Höhen und Tiefen der Emotionen hetzen. :-]


    Am meisten hat mich die Darstellung von Janes seelischen Zustand über einen langen Zeitraum im Buch beeindruckt.
    Lauf, Jane, Lauf ist tatsächlich einer der besten Joy Fieldings!

  • Es freut mich, dass dir das Buch trotz des Endes gefallen hat! :-]


    Für mich war es ja das zweite mal und ich kannte noch nie Lösung, daher habe ich mich auf andere Dinge beim lesen konzentriert. Aber für mich ist es immer noch ein schöner Thriller, besonders, weil Jane so eindringlich dargestellt wird.


    Aber auch beim zweiten Mal habe ich die ganzen Anzeichen für Michaels Missbrauch an seiner kleinen Tochter nicht gefunden. Da war zum Beispiel das Nachthemd und die mädchenhaften Kleider von Jane, darüber habe ich weg gelesen. :gruebel

  • Für mich hatte Jane nie etas Kleinmädchenhaftes, sie war doch immer als besonders selbstbewusst und streitbar dargestllt worden.
    So gesehen, war das mit den mädchenhaften Kleidern etwas konstruiert und kam ja auch eher spät.
    Möglicherweise wollte Joy Fielding auch auf keinen Fall zu frühzeitig Spuren für die Lösung legen. Ich hatte jedenfalls bis zur Auflösung nicht damit gerechnet.

  • Auch für mich hat Jane nichts mädchenhaftes, nicht vom Aussehen und auch nicht von ihrem Verhalten. Sie kann sich durchsetzen und ihre Meinung vertreten (auch wenn sie dabei etwas ruppig vorgeht).
    Aber ihr Mann steht auf mädchenhaftes, und dass erreicht er, indem er Jane mädchenhafte Kleidung schenkt. Wenn sie es trägt, kann er sich der Illusion hingeben, mit einem kleinen Mädchen zusammen zu sein. Das ist zumindest meine Interpretation.

  • An Jane hat mir besonders gefallen, dass sie sich nichts gefallen lässt.


    Gegenüber Paula, die sie immer mehr als Wächterin denn als Haushälterin oder Pflegerin empfunden hat, hat sie stets eine sarkastische Bemerkung übrig gehabt. Auch als es ihr ganz schlecht ging, war da immer noch eine Spur Ironie zu spüren, so dass der Leser darauf hoffen konnte, dass sie aus ihren depressiven Zustand herausfindet.

  • Jetzt, nach ein paar Stunden nach dem Beendigen der Lektüre, bin ich doch versöhnt mit dem Ende. Es ist kein klassisches Happy End, dafür wäre es nötig, dass Jane das Sorgerecht für Emily sicher bekommt, Michael verurteilt, Jane einen neuen Partner (Daniel) findet, und was es sonst noch nettes gibt.
    Ich hatte das Ende einfach anders in Erinnerung, gestrafter. Aber ich denke, dass es zum Buch passt und die Geschichte nicht zerstört. Es wird am Ende noch mal sehr deutlich, wie perfide Michael die Geschehnisse verkehrt und die Wahrheit verdreht.


    An Joy Fielding schätze ich sehr, dass sie die Protagonisten so gut beschreiben kann, dass man glaubt, diese zu kennen. :-] Jane kommt richtig gut rüber, selbst in sedierten Zustand scheint noch immer ein Hauch ihres Charakters durch. Mutig ist es auf jeden Fall von ihr, sich der Wahrheit zu stellen und sich und ihre Tochter in Sicherheit zu bringen. Das macht nicht jede Mutter.


    Dann werde ich mal was in dem Rezi-Thread schreiben! :lache Den gibts schon. :-]

  • Ich habs auch beendet und an der Stelle, an der Jane ihr Gedächtnis wiederfindet, kam auch meines zurück. Plötzlich wusste ich wieder wie es ausgeht. Aber bis dorthin hatte ich auch überhaupt keinen Schimmer.


    Joy Fielding hat hier auch eine klare Botschaft hinterlassen: nicht aufgeben sondern kämpfen.
    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. :wave

  • Zitat

    Original von Wiggli
    Dann werde ich mal was in dem Rezi-Thread schreiben! :lache Den gibts schon. :-]


    Deine Rezension habe ich gelesen und stimme allem zu!
    Vielen Dank, dass du das übernommen hast und natürlich auch vielen Dank für die, wie immer perfekte Organisation der Leserunde! :anbet :knuddel1 :anbet

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Deine Rezension habe ich gelesen und stimme allem zu!


    Danke! Schreibst du das auch noch in den Rezi-Thread? :grin
    Ich liebe dieses Buch von Joy Fielding einfach nur. Was soll ich dann anderes schreiben als die Wahrheit? :rolleyes


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Vielen Dank, dass du das übernommen hast und natürlich auch vielen Dank für die, wie immer perfekte Organisation der Leserunde! :anbet :knuddel1 :anbet


    *wird ganz rot* Nicht dafür. Die Orga ist kaum Arbeit, nur die Abschnitte und das Anmelde-Formular. Ich bin selbst nicht sehr zufrieden, da die Abschnitte inhaltlich nicht ganz gelungen sind (besonders die letzten beiden).
    Ich danke dir, dass du so viel mit mir diskutiert hast! :wave Machst du auch bei der nächsten Fielding-LR mit? :grin


    @ Sabine
    Eine Rezi zum Hörbuch gibt es noch nicht. Hat es dir gut genug gefallen, dass du eine darüber schreiben kannst? Dieses Buch würde ich mir vielleicht vorlesen lassen. :grin

  • Schade, aber Urlaub geht vor! :grin Wenn du später noch was dazu schreibst ist es auch noch interessant. Ich glaube, das nächste Buch kenne ich auch schon. :gruebel

  • Ich habe deine eben gelesen und finde sie besser als meine. :grin
    Dieses Buch ist wirklich ein Buch, dass man nicht rezensieren kann, ohne etwas vom Inhalt zu verraten. Das kommt nur sehr selten vor, hier stimmt es aber voll und ganz.

  • Zitat

    Original von Wiggli
    @ Sabine
    Eine Rezi zum Hörbuch gibt es noch nicht. Hat es dir gut genug gefallen, dass du eine darüber schreiben kannst? Dieses Buch würde ich mir vielleicht vorlesen lassen. :grin


    Wollt ich eigentlich nicht :grin
    Ich habe meist meine Rezis bei den Hörbüchern unter die Rezi zu den Bücher drangehängt.


    Was mir so aufgefallen ist im Vergleich jetzt von Buch zu Hörbuch:
    Ihr schreibt von Längen im letzten Teil. Die wurden wohl im Hörbuch rausgeschnitten bzw. nicht gelesen. Bei dem Treffen von Jane und ihrem Mann mit den Anwälten taucht nur Carla als Zeugin auf. Die andere Frau wird nicht erwähnt.


    Ansonsten hat mir die Sprecherin gut gefallen. Ich weiß gar nicht wer es war :gruebel

  • Zitat

    Original von Sabine_D


    Wollt ich eigentlich nicht :grin
    Ich habe meist meine Rezis bei den Hörbüchern unter die Rezi zu den Bücher drangehängt.


    Schade. :grin Aber hängst du deine Rezi zum Hörbuch noch an den Bücher-Thread?
    Wenn die einzige Kürzung im letzten Teil gemacht wurde, dann ist es gut geworden. Ich hatte die Befürchtung, dass noch mehr weg gelassen wurde.

  • Es ist durchaus möglich, dass noch mehr weggelassen wurde. Da ich das Buch aber vor sehr langer Zeit gelesen und die Erinnerung daran nicht mehr so frisch ist, fiel mir nicht noch mehr auf. Dieses Stelle wie geschrieben ja auch nur, weil ihr es erwähnt habt.

  • Ich bin jetzt auch endlich fertig. Das Buch finde ich wirklich sehr gut gelungen. Das Ende is zwar recht ausführlich, aber das hat mich gar nicht gestört. Mich hat auch das "Kämpferische" am Ende gefreut und dass Paula dann für Jane ausgesagt hat. Die Stelle mit den schlimmen Träumen ihrer Tochter hatte ich total überlesen.


    Obwohl ich das Buch vor vielen Jahren schon mal gelesen habe, konnte ich mich an gar nichs mehr erinnern. Nur, dass die Hauptperson unter Gedächntnisverlust leidet. Das war alles. Aber so konnte ich wenigstens das Buch noch mal so richtig genießen.


    Was sagt ihr denn dazu, dass Renee Bower aus "Verworrene Verhältnisse" am Ende Janes Anwältin ist? Und die beiden gehen auch noch gemeinsam essen. :rofl Das fand ich richtig lustig. Kommen des Öfteren Personen aus anderen Romanen bei Joy Fielding wieder vor?


    .

  • Zitat

    Original von taki32
    Was sagt ihr denn dazu, dass Renee Bower aus "Verworrene Verhältnisse" am Ende Janes Anwältin ist? Und die beiden gehen auch noch gemeinsam essen. :rofl Das fand ich richtig lustig. Kommen des Öfteren Personen aus anderen Romanen bei Joy Fielding wieder vor?


    Das ist mir gar nicht aufgefallen! :yikes Daher also kannte ich den Namen. Im Bus hat es wohl zu sehr geschaukelt, sonst wäre es mir aufgefallen. Oder ich war einfach zu müde. :gruebel


    Soweit ich weiß ist das das einzige Mal, wo Personen aus anderen Bücher wieder auftauchen. Zumindest ist es mir nicht aufgefallen. Nur wundere ich mich, dass Reenee Bower in Bosten unterwegs ist. Sie wohnte doch in Palm Beach und wollte nach New York, zurück zu ihrer Familie. :gruebel