'Der Magier' - Kapitel I - V

  • Ich kenne auch nichts von ihm.


    Das "Vorwort", in dem WSM seine eigene Biografie schildert, ist ja klasse. Das habe ich so noch nie gesehen. Ist ja ein bißchen arrogant, ein kleines bißchen. :lache


    Paris, 1900, da kommt mir gleich die Weltausstellung in den Sinn. Bisher ist davon noch nicht die Rede.


    Bisher ist die Haupt-Personenliste auch noch sehr übersichtlich. Dr. Porhoet, ein Mediziner, der im Osten (also Ägypten usw.) gearbeitet hat, Arthur Burdon, ein Chirurg aus England, im Osten geboren, der nach Paris gegangen ist, seine Verlobte Margaret Dauncey, 19, und damit etliche Jahre jünger als er, Susie Boyd, 30, ihre ehemalige Lehrerin, Marie, eine Kellnerin im "Chien noir" und schließlich Oliver Haddo, der Magier. Die Leute im "Chien noir" habe ich jetzt mal ausgelassen, mal sehen, wieviel wir von denen zu lesen kriegen.


    Oliver Haddo ist mir von Anfang an unsympathisch. Er hat etwas Rätselhaftes an sich, erscheint großspurig, stets bemüht, im Mittelpunkt zu sein. Der Vorfall auf dem Rummel mit dem Pferd, was zittert, während Haddo es berührt und die Schlangenbeschwörung haben mich vollends überzeugt, dass Haddo ein arrogantes Ar... ist.


    Hätte WSM in seiner Biografie nicht erwähnt, dass er in diesem Roman überschwänglich zu Adjektiven gegriffen hätte, wäre es mir vielleicht nicht so aufgefallen, aber gerade zu Anfang gibt es kaum ein Substantiv ohne mindestens ein Adjektiv. Naja, mal schauen, wie es weitergeht.


    Die Schreibweise an sich ist leicht zu lesen, doch durch Haddo und meine Antipathie für ihn bin ich noch nicht so überzeugt vom Buch. Aber endlich mal wieder ein SZ-Buch, dass sich gut lesen lässt.



    Ich sehe aber gerade, dass ich Kapitel V noch nicht gelesen habe. Später also mehr von mir dazu.

  • Ja, ich! Habe mittlerweile den ersten Abschnitt beendet. Haddo nervt mich eigentlich nicht, sondern amüsiert mich eher. Genauso wie Arthur, der einfach alles zu ernst nimmt.
    Das Buch gefällt mir, die Stimmungen werden schön eingefangen und die handelnden Personen plastisch charakterisiert. Das mit den Adjektiven ist mir jetzt nicht so aufgefallen.
    Gefällt mir jedenfalls.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Mich fesselt es nicht wirklich, so daß ich nur langsam voran komme und immer noch in Teil eins hänge..... :cry


    Naja, immerhin hab ich das Vorwort nun hinter mir und kann sagen, witziges Kerlchen. Fand seine Ideen recht spaßig, werde aber trotzdem erst morgen weiter lesen.


    So hänge nun in Kapitel 4 und bin unschlüssig, der Schreibstil ist ziemlich simple und nicht so hochgestochen, wie die letzten SZ-Bücher, aber wenn ich ehrlich bin interessiert mich keiner der Charaktere besonders. Sie werden auch nicht so bildlich dargestellt, daß ich sie vor mir sehe, finde ich schade. :-(

  • Auch wenn seit Leserundenbeginn einige Zeit vergangen ist bin ich noch dabei.
    Die Handlung zieht sich und aufgegeben habe ich nur wegen des leichtfüßigen Schreibstils nicht. Maugham erweist sich als genauer Beobachter der menschlichen Spezies und versteht es meisterhaft, in das Innerste eines Menschen zu blicken. Der Focus liegt natürlich auf Haddo, wobei für mich nach der Hälfte des Buches immer noch nicht feststeht, ob Haddo psychisch krank ist oder magische Fähigkeiten besitzt.
    Die unterschwelligen Bemerkungen deuten einiges für den weiteren Romanverlauf an, so z.B. als Marie der herzensguten Margaret den Rat gibt, ihren Verlobten niemals schlecht zu behandeln.


    Aufschlussreich ist die Schlüsselszene, als das Hündchen Haddo beisst, er sich übertrieben wehrt und sich Margaret daraus ein Bild über Haddo macht, dem es offensichtlich wichtig ist, dass sie eine hohe Meinung von ihm hat.

  • Ja, diese Anspielungen auf das noch kommende sind kaum zu überlesen und ich finde sie schon fast zu penetrant und offensichtlich.


    Die Szene mit dem Hündchen fand ich ganz seltsam, bin noch nicht sicher, ob das nicht sogar Absicht von ihm war. Vorallem als er sich dann verprügeln läßt, ohne sich zu wehren.


    Verwunderlich finde ich da die damals herrschenden Konventionen, ich hätte den direkt raus geschmissen und nie wieder mit ihm gesprochen, das bekommt M. aber ja nicht so richtig hin

  • Ich hab gestern mit dem Buch angefangen und es gefällt mir bisher ganz gut. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen. Die Personen werden sehr genau gezeichnet. Der Magier kommt ziemlich arrogant rüber, aber nerven tut er mich nicht. Ich finde ihn ziemlich merkwürdig, und weiß noch nicht ganz, was ich von ihm halten soll. :gruebel