Das (Travel) Survival Buch - Joshua Piven und David Borgenicht

  • Hallo liebe Lesende!


    Da ich mir, seit ich hier bin, vorgenommen habe jedes Buch, welches ich lese auch zu rezensieren, kommt nun auch dieses kleine aber feine Schmuckstück, welches ich vor Ewigkeiten mal für 1,50 € erwarb und seither schon einige Male durchgeschmökert habe, zu dieser Ehre. Auslöser war der Kontrollfreak Jeff im "Dickicht" von Scott Smith.. er hat mich angestachelt, meine Allgemeinbildung in Sachen Extremsituationen wiedermal aufzufrischen.


    Worum gehts:
    "Das Travel Survival Buch - Überleben in Extremsituationen unterwegs" ist ein Nachfolger des "Travel Survival Buchs - Überleben in Etremsituationen" welches sicherlich auch kaum einer kennt, ich mir aber im gleichen Atemzug nochmal mit einverleibt habe, und hier daher doch kurz mit erwähnt werden soll.
    Beide Bücher sind nicht einmal 200 Seiten dick, die Schrift ist groß, oft stichpunktartig, und es gibt kleine Bildchen zur besseren Veranschaulichung. Ich will damit sagen, selbst mit beiden Büchern wird man keinen Tag ausfüllen. Beide sind echt nur als Lückenfüller gedacht...als kurzweilige Schmökerlektüre. Und diesen Zweck erfüllen sie gut meines Erachtens.
    Im ersten Teil ballen sich Lösungen zu Problemen wie sich nicht öffnende Fallschirme, Vorgehen bei Schusswunden, Kurzschließen eines Autos, Aufbrechen von Türen oder wie man Boxhiebe einsteckt ohne zu Boden zu gehen... naja, ihr wisst schon, Wissen das jeder mal braucht ;-)
    Im Travel Survival Buch wirds dann wirklich exotisch. Klar, auf Reisen können doch so viele unvorhergesehene Sachen passieren. Da muss man führerlose Züge stoppen, Verfolger abschütteln, Wasser auf einsamen Inseln suchen und aufbereiten, Flüsse voller Piranhias überqueren oder -man kann ja nie wissen - wird sogar mit Aliens konfrontiert. Ich denke spätestens hier wird klar, dass das alles auch mit einem gewissen Augenzwinkern gemeint ist. Die wenigsten von uns werden jemals solches Wissen benötigen, das ist klar....aber vielleicht kanns doch mal nützlich sein? Und auch wenn viele Situationen recht unwahrscheinlich sind, haben sich die beiden Autoren trotzdem keine Antwort leicht gemacht, und zu jedem Problem geeignete Spezialisten befragt, die alle im Anhang aufgeführt und deren Qualitäten kurz erläutert werden.


    Meine Meinung:
    Auf alle Fälle ist es für die Dauer der Lektüre unterhaltsam und es bildet. Wer wie ich gerne mal zur Gattung der Klugscheißer (und sei es nur vor einem selbst) gehört, wird seine Freude damit haben. Wenn man ein wenig zur Panik neigt wird es vielleicht auch ein wenig abfärben, so dass man im Zug vielleicht doch lieber weiter hinten einsteigt in Zukunft oder im Hotel eim Zimmer unter dem 7. Stock bucht, damit er im Falle eines Brandes leichter gerettet werden kann. Man darf sich hier allerdings keine umfassende, richtig tiefschürfende Survivalweisheiten versprechen. Die Lösungen sind mit einfacher Wortwahl, sehr übersichtlich erläutert und leicht verständlich. Sie sind so lang wie nötig und so kurz wie möglich, und wie gesagt, auch Mehrheitlich auf extreme Ernstfälle bezogen. Wenn man ernsthaft survivaln will sollte man doch ein anderes Buch wählen, welches mehr ins Detail gehen kann und will und mehrere Aspekte einer Problematik erleuchtet.
    Aber welches dieser Bücher hat bitte ein kleines Fremdsprachenglosar im Anhang (englisch, französisch, spanisch und japanisch) in dem man so nützliche Sätze findet wie "Guten Tag, ich bin schwer verletzt" (ja, nur nicht die gute Erziehung vergessen, auch im Ernstfall) , "Sie werden mich nie zum Sprechen bringen" (nicht schwer zu behaupten, wenn das so ziemlich der einzige japanische Satz ist, den man beherrscht) oder meinen persönlichen Favouriten "Darf ich ihren Gürtel als Aderpresse benutzen?" (muss ich unbedingt auswendig lernen um dann, wenn ich eine Japaner kennen lernen sollten diesen mit meinem nützlichen Fremdsprachenschatz zu beeindrucken :chen )


    Fazit: Netter Zeitvertreib für zwischendurch


    lieben Gruß
    aj