Das letzte Allegretto - Rebecca Gable

  • Kurzbeschreibung
    Als der Geschäftsmann Arthur Wohlfahrt stirbt, soll sein ältester Sohn Magnus die Firma übernehmen, während dessen jüngerer Bruder Taco eine Karriere als Komponist plant. Bald erkennt Magnus, dass sich hinter der untadeligen Fassade der Firma dubiose Dinge abspielen: Sein Vater war mit der Drogenmafia im Geschäft und ist keines natürlichen Todes gestorben! Als Magnus sich weigert, weiterhin Geld aus Drogengeschäften zu waschen, initiiert sein Gegner einen Mord, für den nur einer ein Motiv zu haben scheint: Magnus Wohlfahrt. Dieser steckt in der Klemme, bis er Hilfe von Natalie erhält, einer Frau, die mehr als ein Geheimnis umgibt. Aber dann wird der labile Taco zur Schachfigur im tödlichen Spiel ...


    Kritik:


    Genialer Krimi von Gable. Selten so einen verzwickten Krimi mit so vielen Wendungen gelesen. Die vernetzten Hintergründe führen unweigerlich zum Aha-Erlebnis. Gable schreibt in ihren Krimis einen eigenen Schreibstil, den jeder Leser ihrer Historischen Romane unbedingt kennenlernen sollte.


    mfg

  • Da is er ja, mein Lieblingskrimi von ihr.


    Den habe ich regelrecht verschlungen. Die Stimmung, die in dem Buch aufkommt, kann ich einfach nur als sehr gut beschreiben. Stimmig, interessant, tolle Charaktere.


    Auch der Fall selber ist sehr spannend aufgebaut.


    Schade, dass es zu diesem Werk keine Fortsetzung gibt.


    Da sollten wir sie nochmal überreden, wenn der 3.te Teil der Warringhams fertig ist :grin

  • Ich muss den Thread herauskramen, weil ich das Buch gestern in einem Rutsch durchgelesen habe. :-)


    Es ist sehr spannend und für mich auch lehrreich, weil ich mir in meiner Einfalt die vollen Verstrickungsmöglichkeiten der mafiösen Gesellschaften kaum vorstellen kann. Ich hab zwar immer wieder versucht, das Buch wegzulegen und dafür vielleicht mal zur Zeitung zu greifen, es ging aber nicht. Mit "nur noch dieses eine Kapitel" hab ich mich selber immer weiter getrieben, bis ich am Schluss angelangt war ;-)
    Empfehlenswert und, was ich sehr schätze, nicht zu grausam!

    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das nicht allemal das Buch.
    Georg Christoph Lichtenberg

  • Magnus Wohlfahrt ist erfolgreicher Immobilienmakler in Düsseldorf. Nachdem sein Vater überraschend stirbt, erbt er nicht nur seine monströse Firma, sondern auch einen Haufen Probleme, samt Mordverdacht – denn es stellt sich heraus, dass sein Vater keines natürlichen Todes gestorben ist. Während Magnus sich durch die väterlichen Bilanzen gräbt, wird immer klarer, dass Arthur Wohlfahrt Kontakte zur Mafia hatte. Doch Magnus bleibt keine Zeit für Empörungen, denn schon bald muss er feststellen, dass eben diese dubiosen Kontaktmänner nun an ihn herantreten. Schnell erfährt er, wie man völlig unschuldig in einem Sumpf aus Erpressung versinken kann, und nicht einmal die Polizei mag helfen. Dabei sind gefälschte Beweise, manipulierte Fotos und schräge Börsengeschäfte noch das geringste seiner Probleme. Mitarbeiter und Familie werden bedroht, insbesondere sein labiler Bruder Taco, den er bisher erfolgreich beschützen konnte. Das ist nun vorbei. Seine Existenz gerät vollkommen aus den Fugen, und er droht zwischen Mafia, Polizei und dem Verantwortungsgefühl für seinen Bruder, zermalmt zu werden.
    Magnus will sein Leben zurück, darum entschließt er sich zu einer gefährlichen Flucht nach vorn, bei der er entweder alles gewinnen- oder verlieren kann.


    Bisher kannte ich nur die historischen Romane von Rebecca Gablé – um ihre Krimis habe ich immer einen Bogen gemacht. Ein Fehler, wie ich nun weiß. “Das letzte Allegretto” ist ein ausgezeichneter Roman, der intelligent, hochspannend und wahnsinnig komplex geschrieben ist.
    Auf der einen Seite werden auf packende Weise die geschäftlichen Aspekte der Familie Wohlfahrt beschrieben, die Verstrickungen und Verwicklungen an der Börse und auf dem internationalen Markt. Anderseits erfolgt auch eine Art Familienstudie, die Dynamik von Schuld und Mitleid, die aus einem Bruder einen Workaholic machen, während sie den anderen in den Drogenkonsum treiben.
    Das Ganze wurde von geschickter Hand miteinander verwoben, sodass eine faszinierend beziehungsreiche Geschichte entstanden ist, die ich kaum noch aus der Hand legen konnte.
    Dass diese Geschichte derart mitreisend ist, habe ich wirklich nicht erwartet. Rebecca Gablé ist in meinen Augen eine der besten zeitgenössischen deutschen Autorinnen, ihre historischen Romane habe ich geradezu verschlungen. Dass sie sich auch in Sachen Krimis so herausragend präsentiert, hat mich sehr überrascht.
    Volle Punktzahl für einen packenden Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.