Norman Partridge - Die dunkle Saat

  • Der Autor: Norman Partridge hat schon mehrere hogelobte Romane und Kurzgeschichten in den USA veröffentlicht. "Die Dunkle Saat" ist das erste seiner Bücher, welches auf deutsch erschein.


    Das Buch: Er erwacht jeden Oktober, und versucht, bis Mitternacht die Kirche zu erreichen: Der "October Boy" wird jeden töten, der versucht ihn daran zu hindern.
    Und jedes Jahr gehen die Jungen auf die Jagd, wenn es gilt den October Boy zur Strecke zu bringen, denn dem Sieger winkt eine hohe Belohnung.
    Auch Pete McCormick macht sich auf die Suche, und er findet mehr, als er gehofft hatte. Und für ihn geht es nicht mehr darum, das Monster zur Strecke zu bringen, denn er kennt ihr Geheimnis...


    Meine Meinung: Eine recht kurze, literarische Gruselgeschichte für zwischendurch. Die Geschichte ist mir in diversen Variationen schon häufiger begegnet, und leider gewinnt der Autor dem ganzen keine neue Seite ab. Die Lösung des Rätsels und das Ende des Romans sind zu unspektakulär, um beim Leser einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Das Buch ist gut geschrieben und sehr "literarisch" und letzteres ist in diesem Zusammenhang nicht als Lob gemeint.
    Anstatt der knapp 200 Seiten literarischem Grusel habe ich mir oft 100 Seiten mehr und ein bisschen Gewalt, Sex und Blut gewünscht, damit überhaupt irgendetwas an diesem Werk im Gedächtnis bleibt, was ich verdammen oder loben kann. Doch es bleibt nur ein gewisses "Nichts" zurück, und der einzige Grund, warum ich dieses Buch zuende gelesen habe war, das es nicht mal 200 Seiten hat. Trotzdem würde ich andere Werke dieses Autors lesen wollen, denn er hat eine angenehme Erzählstimme, vielleicht war das hier nur nicht "seine" Geschichte.

  • Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen. Natürlich ist die Geschichte nicht gerade originell, aber selten zuvor wurde sie so stimmig erzählt. Die Sprache ist wunderschön, ohne aufgesetzt zu wirken, und trieft förmlich vor morbider Herbstatmosphäre.


    Normalerweise bin auch ich ein Freund hoher Dosen an Sex & Gewalt im Horrorroman, aber hier hätten Exzesse á la Richard Laymon oder Jack Ketchum doch ziemlich deplatziert gewirkt. Und völlig frei von Action und Gewalt ist die Geschichte nun auch nicht gerade.


    Für mich das perfekte Horrorbüchlein zum Herbstanfang.

  • Ich hatte beim lesen das Gefühl, "Dieser Autor kann schreiben", nur nutzt er dieses Talent nicht ausreichend. Man hätte aus dieser Geschichte sehr viel mehr herausholen können, es bleibt aber leider nur bei einer recht durchschnittlichen Geschichte, es wird hier sehr viel Potential irgendwie verschenkt. Es ist mit Sicherheit kein schlechtes Buch, es hätte meiner Meinung nach aber sehr viel besser (und vor Allem dicker!!!) sein dürfen. Ich wäre diesem Autor mit Freuden durch 400 Seiten gefolgt, denn, ich wiederhole mich da gerne, schreiben kann er! Er hat dieses Talent aber hier zu wenig genutzt!