Die Kinder der sechsten Dämmerung - Celia Rees

  • Titel: Die Kinder der sechsten Dämmerung
    Autorin: Celia Rees
    Verlag: Fischer Schatzinsel
    Seiten: 448
    lt. Verlag ab 12 Jahren



    Über die Autorin:



    Celia Rees wurde 1949 in Solihull, England, geboren. Sie studierte sie Politik und Geschichte, wobei ihr besonderes Interesse der amerikanischen Geschichte galt. Nach dem Studium unterrichtete sie zehn Jahre lang Englisch, bis sie schließlich durch einen Lehrgang an der Universität von Birmingham zum Schreiben kam. 1993 veröffentlichte sie ihren ersten Roman und seit 1997 arbeitet sie als freie Schriftstellerin. Celia Rees lebt mit ihrem Ehemann in Leamington Spa und hat eine Tochter.



    Über den Inhalt:



    Zillah ist bei der Sekte "Die Kinder der sechsten Dämmerung" aufgewachsen, und sollte wie all die anderen Kinder und Jugendlichen ein Wesen ohne freien Willen sein, das niemals die Entscheidungen des Sektenobersten anzweifeln soll.


    Allerdings ist Zilla ein wenig anders als die anderen Jugendlichen im Camp und so stellt sie nicht nur Dinge in Frage, die sie niemals hätte anzweifeln sollen, sondern weigert sich auch den letzten Willen der Sektenführung zu folgen und legt sich nicht mit all den anderen zum Sterben nieder.
    Als Zillah aufwacht, weiß sie, dass alle im Haus tot sind. Die Kinder der sechsten Dämmerung haben ihre Wahl getroffen. Zillah glaubt, ihrem Schicksal entronnen zu sein. Doch das ist ein Irrtum. Ihre schwerste Prüfung hat nicht einmal begonnen.


    Adam hat seine Eltern nie gekannt und schlägt sich als Straßenkind durch, obwohl er immer auf die Unterstützung Seitens seiner charismatischen Großmutter zählen kann.


    Als eines Tages ein Obdachloser auftaucht, der behauptet, sein Vater zu sein, kommt er dem Geheimnis seiner Herkunft auf die Spur. Und erkennt seine Rolle in einer uralten Geschichte, die nicht nur für ihn tödlich enden wird, sondern die ganze Welt zu vernichten droht. Er ist ein Auserwählter, aber er kann die Aufgabe, die Welt zu retten nicht alleine übernehmen: Er braucht Zillah, doch Zillah ist inzwischen auf der Flucht vor der Sekte und nirgends aufzufinden.


    Währenddessen häufen sich in den Nachrichten Meldungen über Umweltkatastrophen fast so, als solle der Mensch von der Oberfläche der Welt gefegt werden.
    Adam und Zillah müssen in die Alte Zeit zurückreisen und die Gegenwart verhindern. Doch wer werden sie dort sein? Und welche Aufgaben müssen sie erfüllen?



    Meine Rezension:



    Ich habe vorher "Piraten" von der Autorin gelesen, was mir ausgesprochen gut gefallen hat, und bin daher mit einer sehr hohen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen.


    Das Buch fing wirklich spannend an, die letzte Überlebende einer Todessekte braucht den Straßenjungen Adam um eine große Aufgabe zu erfüllen.
    Auch die Existenz der "alten Welt", einer parallelen Welt in der einige der Personen ebenfalls zu existieren scheinen, ohne sich darüber bewußt zu sein, habe ich interessiert zur Kenntnis genommen.


    Stilistisch spannend fand ich auch, dass die mehreren Handlungsstränge entfernt voneinander beginnen,um sich dann sowohl in der Gegenwart und auch in der Alten Welt zu treffen.


    Aaaber: spätestens nach dem ersten Drittel, hatte ich das Gefühl, dass die Autorin einfach zu viel wollte: Mystik, eine Dunkle Bedrohung, das Ende der Welt, Vergangenheit und Zukunft verquickt in einem rätselhaften Mix aus Realität und Fiktion das war mir einfach zu viel des Guten. :-(


    Auch verzettelt sich die Autorin m.M nach zu sehr in einzelnen Handlungssträngen, so dass es äußerst anstrengend war, hinter der märchenhaft-mystischen Fassade die eigentliche Bedeutung einzelner Szenen zu erfassen.


    Hier hat die Autorin deutlich über das Ziel hinausgeschossen und mich enttäuscht, schade, denn der Anfang wie die Grundidee hat mir ausgesprochen gut gefallen.


    Worüber ich mich so ausgesprochen geärgert habe, dass ich es hier noch mal erwähnen muss, war der Klappentext, der in diesem Fall nicht nur weniger als nichts aussagt, sondern auch einfach Falsches enthält:


    Flutkatastrophen.
    Ein kleines Mädchen weint Tränen aus Kristall.
    Massenselbstmorde.
    Die Götter verlangen ihre Opfer.
    Auf der ganzen Welt mehren sich die Zeichen: Unsere Welt geht dem Ende entgegen...
    :pille


    wirklich enttäuschte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Elbereth ()

  • ich hab es angelesen und mich haben diese teils fast wörtlichen Übersetzungen iwie total gestört. :bonk
    z.B. war "Nahebei" (ohne Scherz als ein Wort geschrieben) in einem Satz, in dem es nur mit der englischen Übersetzung "nearby" einen sinn ergeben hätte. :peitsch


    Ich bin nicht über die ersten 20 seiten hinausgekommen.

    Grüße, Bella^^


    Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.
    Goethe


    :lesend Eona- Drachentochter von Alison Goodman

  • Zitat

    Original von Bella^^
    ich hab es angelesen und mich haben diese teils fast wörtlichen Übersetzungen iwie total gestört. :bonk
    z.B. war "Nahebei" (ohne Scherz als ein Wort geschrieben) in einem Satz, in dem es nur mit der englischen Übersetzung "nearby" einen sinn ergeben hätte.


    @ bella,


    Nahebei ist ein existierendes deutsches Wort, :duden


    ob es hier falsch verwendet wurde kann ich nicht sagen, weil ich den Zusammenhang nicht kenne.



    info Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • "Enttäuscht", wie Elbereth, bin ich von diesem Buch zwar nicht, mit ihren Kritikpunkten hat sie aber schon recht, ich habe das ganz ähnlich empfunden. Das Buch beginnt stark, die erste Hälfte in der Gegenwart vermag über weite Teile ob der Ausgangslage zu fesseln und auch stilistisch fand ich es gelungen, den reinen Erzähltext mit Briefwechseln aus vergangenen Tagen zu durchziehen. Mit der Zeit jedoch fand ich alles too much, da werden so viele Details ohne nähere Ausführung genannt, Anspielungen gemacht und mit Gewalt Mystik eingeflochten, was mich schlicht überforderte und den bis dahin guten Eindruck etwas schmälerte. Die Autorin hätte meiner Meinung nach entweder dem Buch 200 - 300 Seiten mehr spendieren und dafür zusätzliche Erläuterungen einflechten oder aber einiges schlichtweg streichen und den Inhalt auf ein notwendiges Minimum reduzieren sollen. Das Ende war dann auch etwas Wischi-Waschi und wirkte übereilt und ideenlos. Die jugendlichen Protagonisten sind zwar durchaus sympathisch, werden aber nicht so recht charakterisiert und bleiben ein wenig skizzenhaft, auch hier hätte ich mir etwas mehr Substanz gewünscht.


    In der vorliegenden Form vermag das Buch also nicht recht zu glänzen, ist aber auch nicht durch und durch schlecht - 6 Punkte von mir für einen mäßig netten Zeitvertreib.