Kerstin Dirks: Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin

  • Autor/in: Kerstin Dirks
    ISBN-10: 394023527X
    ISBN-13: 978-3940235275
    Verlag: Siebenverlag
    Genre: Horror/Mystery
    Seitenanzahl: 176



    Inhalt
    Remierre de Sagrais streift seit Jahrzehnten als einsamer Jäger durch Europa und hat sein Dasein allein dem Kampf gegen die Mächte des Bösen verschrieben. Sein eigenes Leben hat er einem strengen Kodex unterworfen und stellt es weit hinter seine Pflicht, die Menschheit vor Vampiren, seinen dunklen Brüdern zu schützen, zurück. Ein normales Privatleben oder gar Liebesbeziehungen sind für ihn schon lange indiskutabel. Joli Balbuks Leben hingegen wechselt nach einem plötzlichen Lebenszeichen von ihrem verschollen geglaubten Vater von eintönig zu aufregend. Dieser besteht auf ein baldiges Treffen, und schon bald gerät Jolis Weltbild völlig aus den Fugen. Ein Strudel aufregender Ereignisse führt sie direkt in eine Welt, die sie bisher nicht einmal im Traum für möglich gehalten hätte, in die dunkle Welt von Remierre de Sagrais. Sie kann sich seiner faszinierenden Aura nicht entziehen und muss bald erkennen, dass auch sie ein Teil dieser dunklen Welt ist.


    Meinung
    Mit „Wolfsängerin“ ist der Autorin Kerstin Dick ein gelungener Auftakt der Serie Lykandras Krieger gelungen. Damit bedient die Autorin auch die klassischen Mythen um Werwölfe und Vampire. Aber man liest keinen schon dagewesenen Einheitsbrei, sondern Frau Dirk schafft es, mit kleinen Details ihre Wesen interessant und einzigartig zu zeichnen.


    Ihre Werwölfe sind in der Lage, sich in einen Wolf verwandeln zu können wann immer es ihnen beliebt, und bei Vollmond entwickelt sich eine wirklich monströse Werwolfgestalt. Die Vampire sind in der Lage, auch tagsüber zu agieren, dürfen aber nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. So ist immer Bewegung in dem Roman und die Protagonisten kommen in viele spannende Szenen.


    Joli war meine Lieblingsfigur, weil sie überhaupt nicht perfekt ist. Kein Selbstbewusstsein, und als Mauerblümchen und Einzelgänger muss sie sich in einer völlig neuen Welt behaupten. Durch Liebe und leidvolle Erfahrungen wird Joli immer stärker und man begleitet sie gern auf ihrem Weg. Remierre wird die weiblichen Leser sicher auf seine Seite ziehen, verkörpert er doch alles, was Frau sich heimlich erträumt. Zusätzlich ist er auch noch der Gentlemen durch und durch, was will man (und Joli) mehr?


    Die Geschichte spielt in unserer Zeit und es hat mich gefreut, dass wir uns in Deutschland befanden, anstatt in irgendwelchen Burgen rund um Schottland oder Tschechien.
    Sehr gelungen fand ich die Darstellung 18. Jahrhundert/21. Jahrhundert. Hat Rem doch immer noch sein Haus im vergangener Zeiten eingerichtet und ist auch in der Denkweise eher altmodisch, bringt Joli neuen Wind in sein Leben. Durch die unterschiedlichen Welten der Figuren kommt es zu witzigen Dialogen.


    Mit flüssigem Schreibstil führt die Autorin durch das Buch und ich war überrascht, wie schnell ich das Buch in einen Rutsch durchgelesen hatte. Ich habe völlig die Zeit vergessen und freue mich auf weitere Bände.

  • das ist vielleicht nicht ganz rüber gekommen
    das einzigste was in der damalsigen zeit spielte war der prolog, ansonsten spielt die handlung in unserer zeit.
    nur rem ist eben noch sehr an sein *altes* leben verbunden so das er irgendwie deplaziert aussieht und das total witzig ist,,,oder joli ihm gefallen möchte und zb sagt warte hier "mein schöner" was ja eine alte redensart ist.

  • Danke für die schöne Rezi Karrlchen :wave
    Ich werde dieses Buch mal im Auge behalten und abwarten, ob es was für mich ist.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Hab den Thread mal wieder ausgebuddelt, denn das Buch ist es wirklich wert. :wave


    Meine Meinung:


    Eine deutsche Autorin lässt endlich mal einen Werwolf in Deutschland frei.
    Joli Balbuk ist die weibliche Hauptperson in diesem kaum klischeehaften paranormalen Fantasyroman. Sie führt ein ganz normales Leben, ist nicht perfekt, etwas tollpatschig und leidet unter Minderwertigkeitskomplexen. All das ändert sich schlagartig, als sich ihr leiblicher Vater überraschend bei ihr meldet. Plötzlich findet Joli sich in einer Welt voller Mythen mit Vampiren und Werwölfen wieder.


    Anfangs noch etwas skeptisch wie sich die Geschichte entwickeln würde, wurde ich angenehm überrascht. Kerstin Dirks hat sich hier alter Klischees bedient und dennoch eine ganz neue Rahmenhandlung geschaffen. Sie hat Charaktere ins Spiel gebracht, die aus dem Leben gegriffen sind – keine Übermenschen, keine Frauen mit Modelmaßen. Paranormale Hauptakteure bringen im Gegenzug den erwarteten Fantasytouch mit und passen sich gut in die Geschichte ein.


    Trotz des etwas schwachen Mittelteils ging die Handlung flott voran und lieferte immer wieder neue Spannungsmomente. Ein angenehmer Schreibstil und gut ausgearbeitete Charaktere machten den Lesespaß perfekt.
    Wer allerdings reine Fantasy ohne großen Romantikanteil sucht, sollte vorsichtig an dieses Buch herangehen, doch alle anderen sollten sich den ersten Teil der Lykandras Krieger auf keinen Fall entgehen lassen.


    Gute 9 Punkte und ich bin gespannt wie es weiter geht.