Lohn der Sünde - Juliane Göttinger

  • Kurzbeschreibung
    "Das Wimmern hat nichts Menschliches an sich. Es gleicht dem liebeskranken Schrei einer rolligen Katze. Das kleine Mädchen kauert in der Ecke. Es ist dunkel. Nur das Licht der kleinen Lampe flackert und zeichnet gespenstische Fratzen an die Wand."


    In einem 300-Seelen-Dorf bei Hünxe verschwindet am helllichten Tag die fünfjährige Klara.. Die Dorfbewohner beschuldigen sich gegenseitig und ziehen Parallelen zu dem vor über 30 Jahren verschwundenen Mädchen Marie. Während eine fieberhafte Suche nach der asthmakranken Klara beginnt, sterben zwei Männer aus dem Dorf, deren erotische Vorlieben scheinbar zu ihrem Verhängnis wurden.


    Autorin
    Juliane Göttinger, geboren 1962, ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern am Niederrhein.
    "Lohn der Sünde" ist nach "Puppenmörder" ihr zweiter Regio-Krimi, daneben veröffentlichte sie zahlreiche Kurzkrimis.


    Gerade meinte Eva Engel - seit ihrem eigenwilligen Alleingang bei der Lösung des letzten Falles vom Dienst suspendiert - eine ruhige Kugel schieben zu können, doch unerwartet wird sie, mitten im Umzug, zurück zum KK 11 der Kripo Duisburg beordert. Ein kleines Mädchen ist spurlos verschwunden. Schnell gibt es eine Reihe von Verdächtigen, doch das Dorf ist eine eingeschworene Gemeinschaft und hat seine eigenen Auffassungen von Gerechtigkeit.
    Detailliert gezeichnete dreidimensionale Figuren, die beim Lesen zum Leben erwachen, eine sympathische unangepasste Kommissarin und nicht zuletzt der ebenso bildhafte wie herrlich schnodderige Schreibstil der Autorin machen diesen 2. Niederrhein-Krimi aus der Feder von Juliane Göttinger zu einem so unterhaltsamen wie spannenden Erlebnis, das leider allzuschnell zuende ist. Besonders gefallen hat mir der neue, junge Kollege, der Eva ins Büro gesetzt wird, und dem die Kommissarin mit einer Affront von Vorurteilen begegnet, der sich aber fest entschlossen ist, sich nicht unterkriegen zu lassen.
    Der Schlagabtausch zwischen den beiden ist ein Genuss, herrlich diese Dialoge! Ich hatte beim Lesen ein breites Grinsen im Gesicht. Auch der Rechtsmediziner mit seinem Hang zum Schwafeln ist der Knaller.


    Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen und hoffe, Teil 3 ist schon in Arbeit. :-)

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Das Buch muss ich auf meine Wunschliste setzen. Hünxe ist quasi "umme Ecke". Ich wusste gar nicht, dass es so einen Krimi gibt. :-]


    Wie heißt denn der erste Teil? Und muss man den ersten lesen, oder kann man auch mit dem zweiten Teil anfangen? :gruebel

  • Der erste Teil heißt "Der Puppenmörder" (siehe unten).


    Man kann den zweiten Teil auch lesen, ohne den ersten zu kennen, es sind zwei abgeschlossene Fällen die nicht aufeinander aufbauen. Der erste ist auch durchaus lesenswert, wobei mir persönlich der zweite noch besser gefällt.
    Wenn die Handlung in deiner Gegend spielt, ist das natürlich noch ein Grund mehr, sich die Bücher mal vorzunehmen.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Danke für deine Antwort.
    Beide Teile sind auf der Wunschliste gelandet. :-]


    Der erste Teil spielt in Dinslaken, auch nebenan. Lange werden die Bücher wohl nicht auf der Wunschliste stehen. :grin

  • Wie bereits im Vorpost angekündigt, lagen die Bücher nicht lange auf der Wunschliste - Dank unserer Bücherei.


    Im Großen und Ganzen ein ganz netter Thriller. Leider viel zu kurz. Ich denke, hätte das Buch mehr Seiten gehabt und die Autorin dadurch mehr an der Handlung feilen können, wäre es sicherlich besser geworden. Stellenweise kam mir die Geschichte ein wenig gehetzt vor.
    Die Dialog zwischen Engel und dem neuen Kollegen fand ich auch klasse. Davon hätte ich auch mehr lesen wollen. Eigentlich hätte ich von allem ein bisschen mehr lesen wollen.
    Übrigens hat sie mit der Beschreibung der Dorfbewohner nicht ganz so unrecht, auch wenn ich niemanden aus Krudenburg persönlich kenne, aber Voerde ist ja auch nicht gerade eine Großstadt. :lache


    Ich vergebe trotz der Kritik 8 Punkte. Vielleicht auch deshalb weil es schon toll ist, eine Geschichte in seiner Umgebung zu lesen.