Amelie Fried: Die Findelfrau
Eine Rezi zum Roman findet sich auch hier
Inhaltsangabe:
Holly Berger ist 38 Jahre alt, glücklich verheiratet und hat zwei Kinder – doch von einem Moment zum nächsten weiß sie nicht mehr, wer sie wirklich ist: Sie entdeckt, dass sie als Baby ausgesetzt und später adoptiert wurde. Hollys Suche nach ihren Wurzeln, ihrer Herkunft, wird zu einer abenteuerlichen Reise ins Ungewisse.
Beurteilung:
Das Leben von Holly Berger ist wunderbar: sie ist verheiratet und liebt ihren Mann nach 15 Ehejahren noch immer. Die Kinder sind wohlgeraten, das Verhältnis zur Mutter und den beiden Brüdern ist gut. Sie ist als Buchautorin erfolgreich und hat gute Freundinnen. Also alles perfekt - oder? Mehr durch Zufall entdeckt Holly, daß sie als Baby ausgesetzt und kurz danach adoptiert wurde. Diese Entdeckung rüttelt an ihren Grundfesten, sie beginnt, ihr ganzes Leben zu hinterfragen: Wer ist sie wirklich, woher kommt sie und warum hat ihre Mutter sie weggegeben? Nur auf diese Fragen konzentriert, bricht sie mit ihrer Adoptivfamilie und macht sich auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern. Diese Suche führt sie schließlich bis nach Ägypten und nimmt sie derart in Anspruch, daß sie nicht sieht, wie sie ihre Ehe und Familie auf's Spiel setzt...
Das Positive vorweg: das Buch ist gut erzählt und durchaus spannend. Es hat durchaus Vorteile, wenn der Autor seine Bücher selber spricht und Amelie Fried macht das perfekt. Holly Berger wird dadurch zu einer sehr positiven Figur, deren Zerrissenheit man nachvollziehen kann. Auch die Selbstzweifel und ihr ganzes Verhalten sind glaubwürdig.
Aber: zu viele Zufälle kommen Holly zu Hilfe. Zu wenig wird auf die Reaktion ihrer Brüder eingegangen. Und viel zu einfach löst sich ihre Ehekrise in Luft auf. Nach all diesem Seelenschmerz ist es ein unbefriedigendes Ende: innerhalb kurzer Zeit ist alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen.
Kategorie: Frauenroman / Adoption
Hörbuch
RandomHouse
Sprecher: Amelie Fried
4 CD’s
ISBN: 386604495X bzw. 978-3866044951