'Brautflug' - Seiten 307 - 405

  • Ich habe mich auch darüber gewundert, daß er schwul sein soll. Ich habe eher auf pädophil getippt, aber der Hinweis im Buch ist doch ziemlich vage:


    Zitat von Seite 287:


    "... Er (Pete, der ältere Sohn) arbeitet als Versicherungsvertreter für eine große Firma. In seiner freien Zeit erledigt er kleine Arbeiten für die Kirche, genau wie sein Vater das immer getan hat. In der Kirche wissen sie nicht, warum er allein wohnt. Vielleicht wissen sie es auch, stellen aber keine Fragen. Letztes Jahr ist er im Urlaub auf Bali gewesen, allein. Ada wird immer ein bisschen traurig von den Besuchen bei ihm. Er ist so ein sanftmütiger Mensch, doch er ist trübselig und verbittert. Einmal ist sie in seinem Schrank zufällig auf einen Stapel Fotos von jungen Leuten gestoßen, alle leicht bekleidet. Es ist nicht einfach. Wenn sie versucht darüber zu sprechen, bringt er kein Wort heraus....

    "

  • Zitat

    Original von keinkomma
    Ich kann das ganz schwer nachvollziehen, dass man so gefangen ist in seiner Ehe, mit dem Pfarrer, der quasi stets in der Besucherritze liegt... aber die Frauen, die beschrieben werden, sind eine andere Generation (obwohl... solche Frauen wie Ada kenn ich auch heute, junge Frauen, die geheiratet haben, weil sie mussten - und dann werden sie verkloppt... und gehen nicht... :bonk)


    Kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen, aber damals war die Erziehung ganz anders, gerade für Mädchen. Ada sah sich ja schon als 100% Sünderin an bevor sie schwanger wurde. Was für ein übles Selbstbild! Und erst viel viel später erfuhr man durch Frank, dass sie eine Schönheit ist.


    Schlimm fand ich auch, dass sie - endlich und wohl auch leider nur vorrübergehend - aus dem Bunker flieht, aber schon nach kurzer Zeit wieder alles durch eine rosarote Brille sieht. So schlimm wäre es ja garnicht gewesen. Sie und Derk sind in dem Ort nach 10 Jahren immer noch nicht integriert. Ihre Kinder sind ausgeschlossen, wegen der weiten Entfernung des Bunkers und des matschigen Pfads. Ada kann nach 10 Jahren immer noch kein ordentliches Englisch und über die Gemeinde scheint außer Ärger nichts zu kommen. Sie managt Familie und Haushalt, muss nebenher noch arbeiten, wofür sie von den anderen verachtet wird. Kein glückliches Lebes, ganz und gar nicht.


    Derk würde nicht ohne sie klarkommen. Aha. Was hätte der arme, kleine Derk denn getan, wenn Ada nicht zufällig von ihm schwanger geworden wäre... Denn als mittelloser Einwanderer hätte er wohl kaum eine Frau abbekommen. Er ist noch willenloser als Ada, völlig dem Willen des verbohrten Pfarrers ergeben. :-( Er kann doch nicht ernsthaft geglaubt haben, dass dieses Tribunal irgendwie helfen würde... Der Ausraster nachts zeigt ganz deutlich, wie hilflos er sich fühlt. Er scheint nur in den strengen, engen Strukturen der Kirche Halt zu finden. Er arrangiert sich auch mit dem Leben an diesem furchtbaren regnerischen Ort, statt nach den zwei Jahren überhaupt einen Umzug in Erwägung zu ziehen.


    Frank wäre wohl tatsächlich der Richtige für Ada, aber er scheint schon zu spüren, dass er sie nicht halten kann. Zumal Derk noch damit gedroht hat, ihr den Kontakt zu den Kindern zu verweigern. Als Ada zur Beerdigung auf das Weingut kam, war sie erstaunt, wie groß alles geworden ist. Also war sie vermutlich nach dem einen Besuch nicht mehr dort und hatte keinen Kontakt mehr.


    Esther und Marjorie tun mir beide leid. Klar hat Marjorie Angst um "ihr" Kind, zumal die Ähnlichkeit zu Esther so stark ist. Ironisch, dass Roberts Tochter einen so biblischen Namen wie Hannah hat.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Dieser Abschnitt hatte es wirklich in sich. Die Schilderungen um die Entdeckung von Adas Briefen waren richtig grausam, die beklemmende Atmosphäre spürbar.


    Bezeichnend fand ich, dass Derk nicht in der Lage war, allein mit der Situation umzugehen, sonder den Priester zu Hilfe holte und die ganze Sache damit öffentlich machte. Das spiegelt sich richtig die Unfähigkeit wieder, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.


    Immer deutlicher wird in diesem Zusammenhang auch, wie symbolisch die Transportkiste war, in der Ada in ihr neues Leben gestartet ist, es scheint, als sei sie immer noch in eben dieser Kiste gefangen.


    Dass sie letztendlich einen Ausbruch aus dieser Situation wagt, habe ich ihr sehr gegönnt, dennoch wurde die Harmonie zwischen ihr und Frank immer wieder von ihrer anstehenden Rückkehr überschattet. Denn dass sie zurückkehren wird, wissen wir ja schon seit dem ersten Kapitel, als sie alt ist, ist sie immer noch bei Derk. Ich bin gespannt, wie das weitere Leben der beiden aussehen wird, wird es noch schlimmer oder hat sie Derk durch ihre Flucht zu Frank vielleicht sogar "besiegt"? Hat die Zeit mit Frank ihr vielleicht die Augen geöffnet, dass sie endlich etwas ändern muss? Ich wünsche es ihr sehr.


    Gespannt bin ich auch, wie es mit Marjorie und Esther weitergehen wird. Bobby wird wohl immer zwischen den beiden stehen, aber ich hoffe ja noch, dass sie sich auf Franks Beerdigung wieder näher kommen.

  • So diesen Abschnitt habe ich jetzt auch beendet.


    Hier ist wie alle anderen vor mir schon erkannt haben viel passiert.


    Ada ist endlich vor Derk gepflüchtet. Ich bin schon mal gespannt, warum sie wieder zu ihm zurückgeht.


    Das Majorie Angst vor Esther hat kann ich gut verstehen. Sie hat gedacht, dass sie sie nie wieder sieht und dann trifft Majorie Esther plötzlich in der Stadt und sie weiß nicht, ob Esther nun eventuell vor hat, ihr Kind plötzlich doch selber haben zu wollen.


    Nun aber mal schnell die freie Zeit ausnutzen und weiterlesen, vielleicht schaffe ich es dieses Wochenende noch fertig zu werden.