'Frankenstein' - Kapitel 21 - Ende

  • Das war ja klar, natürlich Henri!! :cry :cry :cry


    Das war der einzige, der mir bisher so richtig sympathisch war. Alle anderen sind mir zu heulsusig oder einfach zuuuuu gut für diese Welt (Elisabeth).


    Frankenstein erhält Hilfe von Mr. Kirwin, dem Richter. Auch dass sein kranker, alter Vater die weite Reise auf sich genommen hat, überrascht mich ein wenig.


    Alle kümmern sich um ihn, umsorgen ihn und helfen ihm, aber Frankenstein ist nur am jammern.


    Und er ist einem schweren Irrtum erlegen: er dachte doch tatsächlich, dass "Monster" würde ihn umbringen wollen, als es sagte: "Wir sehen uns in deiner Hochzeitsnacht."
    Das wäre doch viel zu einfach, guter Frankenstein!
    Natürlich sollst du leiden, und das geht nur, wenn du alles verlierst, was du liebst.
    So in etwa wird das "Monster" wohl gedacht haben, denn es ist ja nicht auf den Kopf gefallen. :yikes


    Und genauso passiert es auch, während Frankenstein Angst um sein Leben hat, wird Elisabeth erwürgt.
    Nun schließt sich im Grunde genommen der Kreis. Er begibt sich auf die Jagd und wir treffen ihn nun wieder dort, wo wir ihm am Anfang zum ersten Mal begegnet sind.


    Ich hatte ja noch mit einer faustdicken Meuterei an Bord gerechnet, und auch dass der Kapitän noch eine Rolle spielen wird. Aber naja, man kann nicht alles haben. :grin


    Sollte das "Monster" sich nun wirklich selbst hinrichten, würde es ja dann quasi Frankensteins letzten Willen selbst erfüllen, nämlich seinen eigenen Tod.


    Was ich nicht verstanden habe ist, dass dem "Monster" immer alles leid tut, nachdem es passiert ist. Das ging mir auch ein wenig auf die Nerven, wie so einiges in dem Buch mir nicht gefallen hat. Zu heulsusig, zu langatmig, zu viel Beschreibung der Menschen, der Landschaften und des Vogelgezwitschers, zu wenig Konsequenz der handelnden Personen, was aber wohl mit dem Geheule zusammenhängt.
    Zu wenig Beschreibung der Erschaffung des "Monsters". Irgendwie hatte ich immer gedacht, das sei der Hauptteil des Romans. Da war ich wohl falsch gewickelt.... :gruebel


    Ich bin mir nicht ganz schlüssig, ob ich das Buch jetzt eher schlecht, mittelmäßig oder doch ganz gut fand.


    :wave :wave

    LG
    Alisha

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    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


  • Zitat

    Original von Alisha
    Alle kümmern sich um ihn, umsorgen ihn und helfen ihm, aber Frankenstein ist nur am jammern.


    Ich muss zugeben, dass mich der gute Victor hier tatsächlich auch etwas genervt hat... :grin


    Zitat

    Original von Alisha
    Und er ist einem schweren Irrtum erlegen: er dachte doch tatsächlich, dass "Monster" würde ihn umbringen wollen, als es sagte: "Wir sehen uns in deiner Hochzeitsnacht."
    Das wäre doch viel zu einfach, guter Frankenstein!
    Natürlich sollst du leiden, und das geht nur, wenn du alles verlierst, was du liebst.
    So in etwa wird das "Monster" wohl gedacht haben, denn es ist ja nicht auf den Kopf gefallen. :yikes


    Ganz schön perfide.... da hat er sich von den Menschen ja einiges abgeschaut... gruselig!


    Zurück in die "Gegenwart" auf das Schiff: Frankensteins Leben ist ruiniert, all seine Lieben getötet oder aus Gram gestorben. Nun ist er ganz allein. Wie sein "Monster" - und zerfressen von dem Gedanken an Rache - genau wie sein Monster. Hier schließt sich der Kreis, wie Alisha schrieb, also in doppelter Hinsicht.


    Und er scheint kein bisschen klüger zu sein. Obwohl Frankenstein dem Kapitän die Geschichte erzählt, um aus ihr zu lernen, wie er zu Anfang sagte, scheint er selbst "die Moral von der Geschicht" nicht wirklich begriffen zu haben. Oder warum sonst versucht er die Männer auf dem Schiff davon abzuhalten, sobald sie aus dem Eis befreit sind, heimzukehren anstatt sich hier draußen um Ruhm und Ehre willen in Gefahr zu begeben? Sie würden als Versager heimkehren, droht er ihnen an. Und was ist er selbst? Einst ein vielversprechender, junger Wissenschaftler ist er nun ein menschliches Wrack. Zerstört durch seinen gedankenlosen Ehrgeiz. Wohl kaum ein erstrebenswertes Vorbild. Besonnen dagegen der Kapitän, der weiß, dass er gegen den Willen seiner Mannschaft keine Chance hat und sich der Mehrheit beugt - auch auf die Gefahr hin, sich tatsächlich mit einer unerfüllten Expedition zuhause zu blamieren. Doch was wiegt eine Blamage gegen ein Menschenleben?


    Dass am Ende noch einmal die "Kreatur" zu Wort kommt, hat mir sehr gut gefallen und mich mit einem Kloß im Hals zurückgelassen. Auch wenn ich die Geschichte beim zweiten Mal lese, etwas anders wahrnehme, bleibt sie für mich doch eine spannende, gruselige und zum Nachdenken anregende Geschichte über die Menschheit, ihre Verantwortung und die Gefahren des blinden Ehrgeizes und die Frage danach, ob es Grenzen der Wissenschaft geben kann/muss.

  • Zitat

    Original von Alisha
    Zu heulsusig, zu langatmig, zu viel Beschreibung der Menschen, der Landschaften und des Vogelgezwitschers, zu wenig Konsequenz der handelnden Personen, was aber wohl mit dem Geheule zusammenhängt.
    Z


    :lache Da kannst Du richtig stolz auf Dich sein, dass Du es trotzdem nicht abgebrochen hast!

  • Naja, ich wollte schon unbedingt wissen, wie es ausgeht!


    Und auf jeden Fall hat es mich zwischendrin auch immer wieder nachdenklich gestimmt. Es war also nicht nur furchtbar. :lache

    LG
    Alisha

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  • Zitat

    Original von milla



    Und er scheint kein bisschen klüger zu sein. Obwohl Frankenstein dem Kapitän die Geschichte erzählt, um aus ihr zu lernen, wie er zu Anfang sagte, scheint er selbst "die Moral von der Geschicht" nicht wirklich begriffen zu haben.


    Da hat er bei mir den Vogel abgeschossen! Ich dachte, er lernt aus seinem "Fehler" aber nix da! Von daher war ich auch nicht sonderlich traurig das es ihn erwischt hat. Eher fand ich es schade, das es sich so aus der Geschichte "gestohlen" hat.
    Ich fand das Ende sehr gelungen, die Worte der Kreatur waren für mich genau der richtige Abschluss.
    Insgesamt fand ich das Buch ganz gut, ausser das mir Frankensteins permanentes Gejammer so ziemlich jeden Nerv raubte.

  • Dieses Gejammer hat mir so ziemlich jeden Lesespaß verdorben.


    Die Geschichte an sich hatte mich ursprünglich extrem interessiert und sie hat auch wirklich jede Menge nachdenkenswerter Aspekte.


    Aber durch die Schreibweise - (nicht die Sprache, die fand ich ok), dieses extreme Gejammer und dieses weinerliche bei den meisten Protagonisten, wurde mir die Freude doch etwas vermiest.

    LG
    Alisha

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  • Eben so ging es mir auch, die Geschichte an sich fand ich gut, der Schreibstil etwas blumig aber daran hab ich mich nicht gestört. Einen Teil von Frankensteins Gejammer seh ich ja irgendwie noch ein um seine "Seelenqual" besser nachvollziehen zu können. Aber das wurde dann echt zuviel des Guten. Die Charaktere waren mir einen Tick zu "gut" ( Elisabeth zB) und verständnisvoll, mag vielleicht daran liegen das man seinerzeit anders miteinander umging?
    Bis auf das fand ich das Buch echt nicht schlecht.

  • Auch ich habe den letzten Teil nun geschafft und was soll ich sagen ..... 45 Seiten lang das Selbstmitleid Frankensteins zu lesen war dann doch zuviel des Guten. Deshalb habe ich wohl für diesen Teil genau so lange gebraucht wie für den Rest des Buches.


    Als es in der Hochzeitsnacht zu Elizabeth' Tod kam, hatte ich fast erwartet, daß das Monster ihren Körper mit sich nimmt, sie wieder zum Leben erwachen läßt und sie zu seiner Gefährtin macht. Gekonnt hätte er das sicherlich, da er ja die Aufzeichnungen Frankensteins besaß. Wie komme ich nur darauf ? Habe ich doch einmal einen Film gesehen, in dem das so passierte ? :gruebel


    Das nun sowohl Frankenstein als auch das Monster sterben, fand ich sehr schade. Zumindest für das Monster hätte ich mir einen besseren Ausgang gewünscht. Überhaupt fand ich das Ende ziemlich unspektakulär. Frankenstein stirbt an einer seiner regelmäßig wiederkehrenden Krankheiten und das Monster verschwindet im Eis.


    Zitat

    Original von Alisha
    Sollte das "Monster" sich nun wirklich selbst hinrichten, würde es ja dann quasi Frankensteins letzten Willen selbst erfüllen, nämlich seinen eigenen Tod.


    Genau das meinte ich. Die lange Jagd Frankensteins war also letztendlich umsonst.

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Als es in der Hochzeitsnacht zu Elizabeth' Tod kam, hatte ich fast erwartet, daß das Monster ihren Körper mit sich nimmt, sie wieder zum Leben erwachen läßt und sie zu seiner Gefährtin macht. Gekonnt hätte er das sicherlich, da er ja die Aufzeichnungen Frankensteins besaß. Wie komme ich nur darauf ? Habe ich doch einmal einen Film gesehen, in dem das so passierte ? :gruebel


    Oh, das wäre mal eine tolle Idee gewesen!!
    Das hätte der Handlung nochmal so einen richtigen Kick gegeben.
    Genial, weshalb ist Mary Shelley nicht darauf gekommen?
    Schade eigentlich. :lache


    :wave

    LG
    Alisha

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    (Jim Steinman)


  • Zitat

    Original von -Christine-
    Als es in der Hochzeitsnacht zu Elizabeth' Tod kam, hatte ich fast erwartet, daß das Monster ihren Körper mit sich nimmt, sie wieder zum Leben erwachen läßt und sie zu seiner Gefährtin macht. Gekonnt hätte er das sicherlich, da er ja die Aufzeichnungen Frankensteins besaß. Wie komme ich nur darauf ? Habe ich doch einmal einen Film gesehen, in dem das so passierte ? :gruebel


    *hüstel* JA. :grin

  • Milla, etwa in dem Film, den Du uns empfohlen hast ? :lache Komisch, kann mich gar nicht daran erinnern, den kompletten Film gesehen zu haben. Ich sehe schon, daß muß ich unbedingt nachholen.


    Alisha - dann wohl doch nicht auf meinem Mist gewachsen. :lache :lache :lache

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Milla, etwa in dem Film, den Du uns empfohlen hast ? :lache Komisch, kann mich gar nicht daran erinnern, den kompletten Film gesehen zu haben. Ich sehe schon, daß muß ich unbedingt nachholen.


    Alisha - dann wohl doch nicht auf meinem Mist gewachsen. :lache :lache :lache


    Treffer! :lache

  • Frankenstein verliert seine gerade angetraute Frau. Die Drohung des Wesen's bezüglich seiner Hochzeitsnacht, hat der Egoist ausschließlich auf seine Person bezogen. Wie kurzsichtig! So ist ihm auch nicht vergönnt, was er seiner Schöpfung verwehrte.
    Er verfolgt das Wesen bis ins ewige Eis und selbst auf dem Totenbett stellt er seine ureigenen Interessen in den Vordergrund. Ohne Rücksicht auf das Leben der Anderen. Man könnte meinen, er hat nicht viel daraus gelernt.
    Das letzte Wort hat das Wesen. Es hat sich entwickelt und zieht daraus seine Konsequenzen! Ein gutes Ende!