Die Varusschlacht - Günther Moosbauer

  • 127 Seiten, etliche Abbildungen, Literaturverzeichnis, kartoniert
    Verlag: Verlag C. H. Beck oHG, München 2009
    ISBN-10: 3-406-56257-4
    ISBN-13: 978-3-406-56257-0




    Klappentext


    Im Jahre 9 n.Chr. werden drei römische Legionen unter dem Feldherrn Publius Quinctilius Varus in einen von germanischen Stämmen gelegten Hinterhalt gelockt und vollständig aufgerieben - ein schwerer Schlag für das Imperium Romanum und seine Expansionsbestrebungen in Germanien. Dieser Band bietet einen kompetenten Überblick über Vorgeschichte und Verlauf der Varuskatastrophe sowie über die schriftlichen und archäologischen Zeugnisse, die von diesem historisch folgenreichen Ereignis künden.



    Über den Autor


    habe ich nicht mehr gefunden als auf dem Buchrücken steht: Dr. Günther Moosbauer ist Privatdozent für Archäologie an der Universität Osnabrück und Wissenschaftlicher Leiter des Forschungsprojekts Kalkriese – des mutmaßlichen Schauplatzes der Varusschlacht.



    Informationen im Internet zum Thema
    - < Klick > - die Website „Varusschlacht im Osnabrücker Land“, Museum und Park Kalkriese
    - < Klick > - die Wikipediaseite zu Kalkriese
    - < Klick > - Varusforschung Kalkriese. Ein Projekt der Universität Osnabrück



    Meine Meinung


    Iris ist schuld daran, daß ich dieses Buch gelesen habe. Das steht schon mal fest. Gemeint ist Iris Kammerers Buch "Varus", das ich im Rahmen der Leserunde gelesen habe, und das förmlich nach weiterer Beschäftigung mit der Thematik schreit. Da dieses Buch hier so ziemlich das einzige ist, was die hiesige Stadtbibliothek dazu hat, war es als erstes „dran“. Ob des für die Reihe typisch kurzen Umfangs von rund 120 Seiten (einschließlich) Anhang liest es sich recht schnell. Konzentration ist dabei natürlich vonnöten, da viele Informationen auf wenigen Seiten versammelt sind. Womit ich wieder bei einem Problem bin, das mit in der Reihe „Wissen“ schon öfters begegnet ist. Für einen ersten Überblick in ein Thema sind die Bücher meist recht trocken, so daß der „Mitreißeffekt“ fehlt. Zu einer Vertiefung kommt es ob der wenigen Seiten auch nicht. Ideal ist es also, das Buch schon mit etwas Vorkenntnissen zu lesen, um ein Gerüst für weiteres Studium zu bekommen (oder sich mit diesem Kurzüberblick zufrieden zu geben).


    Vorkenntnisse hatte ich durch Iris Kammerers schon genanntes Buch. Ich konnte keine Widersprüche zwischen dem Roman und diesem Sachbuch feststellen (gut, solche habe ich auch nicht erwartet). Doch durch das Abrufen der Bilder des Romans hat sich manches besser eingeprägt. Das ging so weit, daß mir hier auf Seite 73 ein „alter Bekannter“ wieder begegnet ist, nämlich Lucius Caedicius, der Lagerpräfekt von Alisio, der die Angriffe mit Hilfe einer Kriegslist abwenden und seine Mannen zurück an den Rhein führen konnte.


    Zu Beginn des Buches wird der Aufbau der römischen Armee geschildert. Kurz, knapp, präzise - eine solche Beschreibung habe ich schon lange gesucht. In zwei Zeichnungen werden römische Legiönäre mit ihrer Bewaffnung abgebildet. Dies in Verbindung mit der Beschreibung ihrer Ausrüstung und Kleidung hat endlich meine Fragen, wie denn die Legionäre so „durch die Weltgeschichte gestapft“ sind, beantwortet.


    Auf die eigentliche Varusschlacht wird erst ab Seite 71, also nach mehr als der Hälfte des Büchleins, eingegangen. Das Kapitel umfaßt gerade mal sechs Seiten. In den Kapiteln zuvor wird kurz der Aufbau der römischen Armee beschrieben, die allgemeine Situation in den Jahren vor der Schlacht umrissen und dann sehr ausführlich römische Lager wie Haltern an Hand der archäologischen Ausgrabungsergebnisse vorgestellt. Was die Kenntnis des genauen Aussehens von Haltern mit der Varusschlacht selbst zu tun hat, hat sich mir allerdings nicht so ganz erschlossen. Sehr schön in diesen Kapiteln vor allem die Landkarten. Die Zeichnungen der Ausgrabungen sind vermutlich vor allem für Archäologen leicht zu lesen, ich als „interessierter Laie“ tue mich etwas schwer damit, obwohl ich durch mein Modellbahnhobby durchaus gewohnt bin, Baupläne (für Gebäude oder Fahrzeuge) oder Geländepläne zu lesen.


    Im Weiteren geht der Autor auf die Ausgrabungen bei Kalkriese ein. Mit der nötigen Vorsicht führt er dann die Argumente an, die für diesen Ort als den der Varusschlacht sprechen, natürlicherweise ohne sich jedoch endgültig festzulegen.


    Sehr lesenswert fand ich das Abschlußkapitel, in der er einen Überblick über die Rezeptionsgeschichte der Varusschlacht und zu Arminius gibt.


    Im Anhang findet sich ein neben dem Register ein kommentiertes ausführliches Literaturverzeichnis.



    Kurzfassung:


    Ein Überblick auf die Ereignisse um die Varusschlacht: die Situation zuvor, die politischen Folgen, und was sich aus den archäologischen Funden im Hinblick auf unser Wissen ergibt. Für meine Begriffe am besten zu verstehen, wenn man schon einige Vorkenntnisse hat.


    Edit. Tippfehler ausgebessert.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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