'Der Turm' - Seiten 701 - 796

  • Die Mißstände im Krankenhaus sind ganz schön katastrophal. Das Dach der Kinderklinik ist undicht, Wasserflecken und Schimmel entstehen.
    Die Krankenschwestern müssen Schüsseln zum Auffangen der Wassertropfen auf den Boden stellen.
    Aber auch in Richards Bereich sind Mängel.Seit 5 Jahren steht der Antrag auf einen Hand-OP.
    War es in der DDR tatsächlich so desaströs?

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • ja, frage ruhig mal, thusnelda :-)



    Auch die Versorgung der Patienten und die Koordination des Personals/Ärzte funktioniert nicht so richtig.

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Hast Du gerade das Chaos beim groen Stromausfall vor Augen?
    Nach dem habe ich meine Mutter schon gefragt, aber daran kann sie sich auch nicht erinnern, wie ich. Entweder künstlerísche Freiheit oder, da südlich der Elbe, von uns unbemerkt. :gruebel

  • Zitat

    Original von thusnelda
    Hast Du gerade das Chaos beim groen Stromausfall vor Augen?
    Nach dem habe ich meine Mutter schon gefragt, aber daran kann sie sich auch nicht erinnern, wie ich. Entweder künstlerísche Freiheit oder, da südlich der Elbe, von uns unbemerkt. :gruebel


    Ja, das habe ich vor Augen.

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • So ging es mir auch. :-)
    Aber die Tochter von Barsano soll sofort behandelt werden.

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Die Passagen über den Stromausfall sind wirklich interessant zu lesen. In der Tat wäre es sicherlich auch witzig zu wissen, ob es diesen Stromausfall damals wirklich so gegeben hat.


    Das Richard sich an Roberts Unfall vielleicht sogar ein bisschen mitschuldig fühlt und ihn deshalb am liebsten selbst und möglichst schnell operieren möchte, kann ich nachvollziehen.


    Irritiert hat mich eine Stelle auf S. 716, in der ein "Herr Tellkamp" angesprochen wird.

  • Zitat

    Original von Conor
    Es ist ein Onkel von Tellkamp, der da gemeint ist. ;-)
    hier nachzulesen:
    http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=63634


    Danke für die Information, Conor.
    Dennoch erstaunlich, dass Tellkamp sozuagen seinen eigenen Namen in die Geschichte mit einbaut und dies ja relativ überraschend.


    Insgesamt muss ich sagen, dass das ganze Kapitel über den Stromausfall für mich einer der aufregendsten Kapitel bisher war. Ich habe wirklich den Eindruck, dass das Buch im Moment irgendwie doch immer "schneller" wird und bin schon gespannt, wie es weitergeht :-)

  • "Der Wind hatte sich gelegt, die Parteisekretäre schwiegen, in den Wohnzimmern flimmerte das Abendprogramm." (S. 721 - Kap. 52, Schallplatte und Abtastnadel von Staub freihalten)
    Die Leute sind froh, dass die gemütliche Weihnachtszeit da ist mit warmen Öfen, Pantoffeln und genügend Bier.


    Könnte man das auch metaphorisch nehmen? :gruebel


    Auf Seite 722 wird wieder die Zehnminutenuhr erwähnt ("Es war, es war...aber die Uhren schlugen, die Zehnminutenuhr wies mit weich nachvibrierendem Gongen die Stunden...") und auf S. 723 wird "Atlantis" erwähnt - wie bei der Ouvertüre.
    Übrigens:
    Wieder ein ziemlich langer Satz findet sich da auf S. 722/723


    Vielleicht liege ich da auch falsch..

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Conor ()

  • Der Waschtag von Meno scheint ja recht anstrengend zu sein- er hat ja sogar einen Albtraum: "Ein Alb hockte auf ihm, ein Laken-Dämon..."(S. 724)

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Zitat

    Original von Conor
    Der Waschtag von Meno scheint ja recht anstrengend zu sein- er hat ja sogar einen Albtraum: "Ein Alb hockte auf ihm, ein Laken-Dämon..."(S. 724)


    Die ganze Beschreibung des Waschens empfand ich als etwas übertrieben (vielleicht auch kafkaesk). Tellkamp widmet der Wäschemangel ja sogar ein ganzes Kapitel.


    Im Moment lese ich das Kapitel über Menos Weihnachtsbesuch bei Familie Londoner. Ich finde es interessant, dass er eine so enge Bindung zu der Familie hat, obwohl er von Hanna schon lange getrennt ist. Die Bezeichnung "Weihnukka" hat mich an die O.C.-California-Folgen erinnert, aber ich bezweifel, dass Tellkamp diese Bezeichnung daher hat. ;-)

  • wir haben auch alle 2-3 Wochen Waschtag in der Familie gemacht. Für 4 Personen kam da was zusammen, aber nach 3 Stunden war man auch durch
    Kochwäsche im alten Waschzuber - köstlich.
    Der steht heute zur Deko in Mutters Garten, schön bepflanzt.

  • Ich habe nun diesen Abschnitt beendet - im Moment klappt es bei mir eigentlich ganz gut mit dem Lesen und ich komme schnell (für meine Verhältnisse voran).


    Die Beschreibung der Panzerfahrt war schwer für mich nachzuvollziehen, da ich mich die ganze Zeit gefragt habe, warum sie mit den Panzern unter Wasser fahren müssen. Ich habe auch nicht ganz verstanden, ob Burre Schuld hatte an dem Unglück - dennoch ist es schrecklich, dass er dort gestorben ist.


    Auf S. 765 erwähnt Christian ein Bild von Repin, an das er denken muss. Ich habe etwas gegoogelt und denke, das es dieses Bild seien muss:


    http://01varvara.files.wordpre…ga-barge-haulers-1873.jpg


    Aufgefallen ist mir noch mal, wie sehr Christian sich selbst unter Druck setzt (auch wenn er selbst sagt, dass er mittlerweile über vieles Lachen kann - seine Lernerei z.B.). Auf S. 766 zitiert er in diesem Zusammenhang einen Spruch seiner Mutter: "Einmal zuwenig ist ein gebrochenes Bein."

  • das ist das richtige Bild
    die Wolgatreidler hatte ich auch vor Augen




    vielleicht hat Burre es als Ausweg gesehen, ?( bei der Katastrophe so unbeteiligt zu sein/oder nur auf mich zu wirken
    schlimm ist es allemal


    und wenn schon Krieg spielen/üben, dann richtig, also keine Brücke über, sondern Fahrt durch den Fluss :pille

  • Ich kannte die Werke von Repin zuvor nicht, aber nachdem ich es gesehen hatte, kann ich verstehen, dass Christian es vor Augen hatte in diesem Moment.


    Zitat

    Original von thusnelda
    vielleicht hat Burre es als Ausweg gesehen, ?( bei der Katastrophe so unbeteiligt zu sein/oder nur auf mich zu wirken
    schlimm ist es allemal


    Unbeteiligt hat er in der Tat gewirkt. Aber die ganze Situation hat auf mich insgesamt irgendwie seltsam gewirkt - auch als Burre dann im Panzer zu singen anfängt.


    Der Besuch von Reina war für Christian ja auch eher insgesamt seltsam und unangenehm. Schade, dass er manchmal scheinbar einfach nicht so richtig raus aus seiner Haut kann.

  • Och, ihr seit ja plötzlich so weit. :grin Da habe ich mal wieder was verpasst.
    Dass das Treffen mit Reina so mißlingt, fand ich nicht erstaunlich. Ich hatte das Gefühl, dass Chrsitian einfach schwer traumatistiert ist und gar nicht in der Lage ist, sich wirklich auf sie einzulassen. Insgesamt haben mich die Passagen in der NVA am meisten schockiert. Da wird die Brutalität des Systems in aller Schärfe gezeigt. Die Stasi kommt ja eher am Rande vor.