Wie schon in den beiden ersten Fällen gefällt mir die Hauptfigur Shardlake sehr gut. Körperlich missgebildet muss er sich so manchen bösen Spott gefallen lassen und setzt hauptsächlich auf seinen scharfen Verstand. Nicht immer kann er sich aus den Intrigen, die im Umfeld des Königs gesponnen werden, heraus halten und gerät zwischen die Fronten. Auch bringt ihn seine Charaktereigenschaft, Unrecht nicht einfach so geschehen zu lassen, in so manche gefährliche Lage.
Das Tempo dieses historischen Krimis ist gemächlich und erzählerisch. Man erfährt einige Details, die das damalige Leben sehr plastisch vor dem geistigen Auge entstehen lassen und fühlt sich ganz in die Zeit Heinrichs VIII. hineinversetzt. Trotzdem gibt es auch Intrigen, Gefahr und Spannung, die für genügend Abwechslung sorgen und einen am Buch dran bleiben lassen. Man sollte sich genug Zeit nehmen, um sich auf dieses Buch einzulassen. Ich hatte im Urlaub genug davon und habe das Buch wirklich genossen!