Die Heilerin des Kaisers - Karla Weigand

  • Kurzbeschreibung(Amazon)
    Im Jahr 1002 wird Griseldis, eine junge Frau mit den "heilenden Händen", von einem Benediktinermönch zu Herzog Heinrich von Bayern geholt. Er leidet unter Koliken und dank Griseldis kann er an der Königswahl teilnehmen. Seit dieser Nacht teilt sie als Heilerin und Vertraute den Lebensweg des charismatischen Mannes, der sie bis in den Petersdom zur Kaiserkrönung führt.Dramatisch und voller Gefühl: Die Heilerin Griseldis ist eine historisch belegte Figur


    Über die Autorin
    Karla Weigand wurde 1944 in München geboren. Sie arbeitete zwanzig Jahre lang als Lehrerin, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte. Sie lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Freiburg.


    Meine Meinung
    Karla Weigand versucht auf weniger als 500 Seiten eine Geschichte unterzubringen, die sich über mehr als 10 Jahre erstreckt. Was dabei herauskommt, ist eine Ansammlung unzusammenhängender Episoden ohne erkennbaren roten Faden.
    Zu Beginn des Buches lässt die Autorin dem Leser/der Leserin noch etwas Zeit, die - leider recht eindimensionale - Protagonistin Griseldis kennenzulernen, aber schon bald hat man das Gefühl, Weigand weiß selbst nicht so genau, wo es mit der Geschichte hingehen soll. Es gibt immer wieder neue Ansätze - eine sich andeutende Intrige, ein Schicksalsschlag, ein innerer Konflikt etc. - die Stoff für eine spannende Geschichte hergegeben hätten, aber kein einziger wird ausgeführt! Für kurze Augenblicke gelang es der Autorin, mich in die Geschichte hineinzuziehen, ich dachte "Jetzt geht es los", und auf der nächsten Seite ist es plötzlich schon wieder ein Jahr später und in einem Nebensatz wird erwähnt, dass sich das Problem in Wohlgefallen aufgelöst hat. Man hat das Gefühl, die Autorin hatte überhaupt keine Lust, einen Gedanken auch mal zu Ende zu denken.
    So schaut der Leser/die Leserin über weite Strecken nur aus der Vogelperspektive auf eine Geschichte, die im Zeitraffer erzählt wird und wenn Szenen detailliert ausgeführt werden, erschließt sich nicht, warum, da es eigentlich gar keinen Plot gibt.
    Insgesamt war "Die Heilerin des Kaisers" für mich ein sehr unbefriedigendes Leseerlebnis. Für die flüssig zu lesende Sprache und einige ganz interessante historische Details gibt es 3 von 10 Punkten.

  • Ich setz es erst gar nicht auf die WL ;-)
    Danke für die Rezi. Da weiss man das es sich nicht lohnt es sich anzuschaffen. :wave

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Danke für die Rezi Lucy,


    ganz so schlimm fand ich den Roman jetzt nicht, aber im Prinzip hast Du schon Recht.
    Ganz krass fand ich, als Griseldis auf Seite 147 Ihren zukünftigen Mann Konrad kennenlernt und auf Seite 151 macht er ihr schon einen Heiratsantrag, beantragt durch König Heinrich.
    Man möchte meinen die Liebesgeschichte hätte sich nicht entwickelt, aber durch den ganzen Roman wird in einer Geschwindigkeit durchgerast, jede Seite sind 2 Jahre bereits vergangen. Da geb ich Dir Recht, da kommt kein Lesegenuss auf.
    Das Gefühl "Jetzt geht es los" habe ich auch kennengelernt :lache


    Bela, wenn Du willst kann ich es gerne zu Dir wandern lassen?
    Ganz so schlecht ist es nicht, habe es an einem Tag gelesen (die eingeblendeten Geschichten in kursiver Schrift habe ich überblättert.
    Ich vergebe 6 Punkte

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • bonomania : Wenn du das machen würdest, dann ok. Dann wage ich es mir einfach mal. Mehr als gut finden oder Abbrechen kann ich ja nicht. ;-)

    :oha Lg Bellamissimo
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    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Bellamissimo, hast Du es inzwischen gelesen?
    (wenn ja, wie gefiel es dir?)
    Ich tat das vor einiger Zeit und ich muss sagen, dass es zwar nicht zu meinen highlights zählte, mich aber doch recht gut unterhalten hat.
    Naja... und wenn auf jeder Seite wirklich 2 Jahre vergangen wären, hätte die Protagonistin wahrlich ein stattliches Alter erreicht, wogegen Jopie ein Pennäler wäre :lache

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)