Elternland - Aharon Appelfeld

  • # Broschiert: 256 Seiten
    # Verlag: Rowohlt Tb. (1. Oktober 2008)
    # Sprache: Deutsch


    Kurzbeschreibung
    Israel, in unseren Tagen: Jakob Feins geregeltes Leben nimmt eine Wendung, als er beschließt, nach Polen zu reisen - in das Land, aus dem seine Eltern stammen, an den Ort, wo sie den Holocaust überlebten. Bis zu ihrem Tod hatte sich Jakob, Familienvater und viel beschäftigter Inhaber eines Modeladens, nicht für ihre Geschichte interessiert. Als er das abgelegene Dorf erreicht und die satte grüne, seltsam vertraute Landschaft durchstreift, fühlt er sich den Eltern zum ersten Mal nah. Und er lernt Magda kennen, eine katholische Bäuerin, die ihn mit ihren Erzählungen nach und nach in die Vergangenheit zurückführt. Unerwartet und heftig verlieben sie sich ineinander. Doch je länger Jakob im Dorf bleibt, desto offener zeigen die Bauern ihre Vorbehalte gegen ihn als Juden. Ihre Angriffe - und die geballte Faust in seiner Tasche - erinnern ihn daran, wer er eigentlich ist: ein israelischer Offizier der Reserve, jederzeit bereit, für sein Leben zu kämpfen. Ein kraftvoller, berührender Roman über die späte Suche nach der eigenen Herkunft - und die Geschichte einer unverhofften sinnlichen Liebe.


    Über den Autor
    Aharon Appelfeld, geboren 1932 in der Bukowina, wurde bereits mit acht Jahren von den Deutschen in ein Lager verschleppt, aus dem ihm die Flucht gelang. Über Italien gelangte er nach dem Krieg nach Palästina. Heute ist er Professor für Literatur an der Universität von Beer Sheba. 2005 erhält er den Nelly-Sachs-Preis.Aharon Appelfeld, geboren 1932 in der Bukowina, wurde bereits mit acht Jahren von den Deutschen in ein Lager verschleppt, aus dem ihm die Flucht gelang. Über Italien gelangte er nach dem Krieg nach Palästina. Heute ist er Professor für Literatur an der Universität von Beer Sheba. 2005 erhält er den Nelly-Sachs-Preis.


    Meine Meinung
    "Es ist schwer, sich ein Land aus dem Herzen zu reißen, in dem die Familie über Generationen hinweg gelebt hat."


    Nachdem die Eltern von Jacob Fein verstorben sind, ohne noch einmal ihr Heimatdorf gesehen zu haben, beschließt Jacob genau dorthin zu reisen, wo seine Eltern aufgewachsen sind: in das Dorf Schidowze in Polen.
    Auf seiner Reise dorthin und während seines Aufenthaltes in Schidowze werden ihm von den Bewohnern des Dorfes viele Geschichten über seine Eltern und seine Großeltern erzählt, die viele Erinnerungen in ihm wecken - gute Erinnerungen, aber auch viele schlechte.


    "Das Leben birgt viele Geheimnisse. Die meisten sind dunkel, und man weiß nicht, was man damit machen soll, aber es gibt auch helle Geheimnisse, die sind wie Frühlingsblüten oder wie das Rauschen des Flusses oder eine unerwartete Begegnung mit einem Menschen, den man noch nie im Leben gesehen hat. Helle Geheimnisse sind Geschenke, die einen lange begleiten."


    Darüberhinaus muss Jacob auch schmerzlich erfahren, dass es in der Bevölkerung des Dorfes immer noch eine große Abneigung gegenüber den Juden gibt, die offen gezeigt wird. Aber es gibt auch andere Dorfbewohner, wie zum Beispiel Magda, der er während seines Aufenthaltes sehr nahe kommt. Auch wenn diese Begegnung etwas unglaubwürdig wirkt, passt sie in die Erzählung und schadet nicht der Geschichte.


    Appelfeld erzählt diese Geschichte mit sehr viel Anteilnahme und zeichnet Jacob Fein sehr sympathisch. Das Buch ist größtenteils sehr nüchtern geschrieben, enthält aber auch einige sehr bewegende Passagen - vor allem in den Abschnitten, in denen Jacob mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird.


    Mein erstes Buch von Appelfeld und ich kann zusammenfassend nur festhalten, dass es ein sehr lesenswertes Buch ist und sicherlich nicht das letzte, was ich von diesem Schriftsteller gelesen habe.

  • Ich konnte leider den Angelhakensmiley nicht finden , deshalb nehme ich einfach mal den :rauch
    Ich hatte mir vorgenommen, Deine Empfehlungen einfach zu ignorieren, aber schon haste mich am Haken (gut gehakt, würde meine Tochter sagen)

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)