Taylor Caldwell: Melissa

  • Taylor Caldwell: Melissa
    isbn: 3870679522


    autorin: *1900 in kent/großbritannien, starb 1985, näheres über weitere ihrer teilweise erfolgreich verfilmten bücher in meiner rezi zu
    "eine säule aus erz (cicero)".


    klappentext: nicht mehr vorhanden, ich besitze eine alte HC-ausgabe, welche keinen SU mehr hat


    inhalt: melissa ist die tochter eines schriftstellers, den sie verehrt und bei seiner arbeit unterstützt. ihr eigenes leben und die beziehung zu mutter und geschwistern treten völlig in den hintergrund. als ihr vater überraschend stirbt und die familie finanziell ruiniert zurücklässt, glaubt sie, vaters rolle als versorger übernehmen zu müssen und sieht dazu nur eine einzige möglichkeit: sie nimmt den heiratsantrag eines von ihr nicht geliebten wohlhabenden mannes an, dem ehemaligen verleger ihres angebeteten vaters.


    eigene meinung: es ist einigermaßen vorhersehbar, vor allem von leuten, die zB georgette heyer gelesen haben oder lesern, die sich ab einem gewissen zeitpunkt an mr. higgins und eliza dolittle erinnert fühlen, welches ende die geschichte nehmen wird. aber wir haben es hier weder mit einer leichten geschichte aus dem hochadel noch einer amüsanten komödie zu tun. zwar entbehrt die beziehung des jungen paares an einigen stellen aufgrund melissas rührender naivität nicht einer gewissen (tragi)komik, fasziniert hat mich aber die geschickt in szene gesetzte geschichte der familienproblematik in melissas elternhaus. romane mit psychologischen hintergründen sind zwar in den letzten jahren eine ganze menge erschienen, hier haben wir aber ein schon recht früh - und mE geradezu hervorragend - geschriebenes exemplar, dem ich 9 von 10 punkten gebe.

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)