Ein Zeitreiseroman
Originaltitel der amerikanischen Ausgabe von 1996: Riding Shotgun
Meine Ausgabe erschien bei rororo 1999, Taschenbuch mit 478 Seiten
Über die Autorin (aus dem Klappentext):
R. M. Brown, geboren in Hanover/Pennsylvania, wuchs in Florida auf. Sie studierte in New York Anglistik und Kinematographie und veröffentlichte Gedichte.
Sie war aktives Mitglied von NOW (National Organzization of Women) und den "Furien" sowie Mitbegründerin der "Rotstrümpfe" und der "Radicalesbians". Berühmt wurde sie mit "Rubinroter Dschungel" und nicht zuletzt durch ihre Romane mit der Tigerkatze Sneaky Pie Brown als Co-Autorin.
Das Buch enthält ein nettes Vorwort von der Autorin, das ich sehr interessant fand.
Inhalt:
Cig ist 40 und glaubt, ihr Leben sei vorbei.
Sie versucht sich und ihre Kinder mit dem Verkauf von Immobilien über Wasser zu halten. Laura ist 15 und meint lesbisch zu sein, Hunter ist 17 und jetzt der Mann im Haus, denn Cigs Mann Blackie ist vor einem Jahr gestorben, allerdings war er auch etliche Jahre älter als Cig und dazu noch alles andere als monogam.
Eine nicht unmaßgebliche Rolle spielt auch Grace, 38, Cigs Schwester, die ein Geheimnis hat, das sie, Cig und Blackie betrifft und welches Cig auf der großen Fuchsjagd durch eine betrunkene Quasseltasche namens Harleyetta erfährt. Als einer der Jagdhunde auch noch ein uraltes Skelett in einem Baum findet, meint Cig schier durchdrehen zu können und reitet in den Wald, verfolgt den Fuchs „Fettschwanz“ ganz allein, der sie in einen immer dichter werdenden Nebel führt.
Als Cig aus ihrer aufgewühlten Verfassung wieder zu sich kommt, befindet sie sich plötzlich im Jahr 1699. Und die Leute, die sie dort findet, glauben, sie sei die lange verschollene Schwester, die aus England zurückgekehrt ist…
Meine Meinung:
Die Geschichte der Neuzeit sowie der Vergangenheit spielt in Virginia, und ich liebe dieses Südstaaten-Flair, die ordinäre Schnauze der direkten Südstaaten-Frauen.
Die Protagonistin auf eine Zeitreise zu schicken, ist eine nette Abwechslung in der Welt der Belletristik.
Cig flutscht durch ihr Leben und der Leser mit ihr, ohne dass die Autorin sich künstlicher Spannungsaufbauten bedient.
Für mich war es ein schönes Buch zwischendurch und der Schreib-Stil lässt sich gut lesen. Von mir bekommt es 7 Punkte für einen guten Unterhaltungswert.
Man hätte allerdings tatsächlich noch mehr draus machen können und das ist mein einziger Kritikpunkt.
Auf den Fuchsjagden werden übrigens keine Füchse getötet, sondern es geht um die reine Freude an frischer Luft, Bewegung, der Liebe zur Natur und zu den Pferden, die sie alle miteinander verbindet.