John Grisham - The Associate/ Der Anwalt

  • Inhalt:


    Buecher.de


    Kyle McAvoy grew up in his father's small-town law office in York, Pennsylvania. He excelled in college, was elected editor-in-chief of The Yale Law Journal, and his future has limitless potential.


    But Kyle has a secret, a dark one, an episode from college that he has tried to forget. The secret, though, falls into the hands of the wrong people, and Kyle is forced to take a job he doesn't want - even though it's a job most law students can only dream about.


    Three months after leaving Yale, Kyle becomes an associate at the largest law firm in the world, where, in addition to practicing law, he is expected to lie, steal, and take part in a scheme that could send him to prison, if not get him killed.



    Meine Meinung:


    Der Jurastudent Kyle McAvoy wird von Unbekannten gezwungen als Spion einen Job in der Riesenkanzlei „Scully&Pershing“ in New York City anzunehmen, die derzeit den größten Wirtschaftsprozess in der Geschichte führt. Das Druckmittel der Erpresser ist ein fünf Jahre altes Video auf dem zwei Kommilitonen von Kyle Sex mit einer betrunkenen Frau haben, die sie später der Vergewaltigung beschuldigte. Da Kyle eine Nebenrolle in diesem für seine noch nicht begonnene Karriere gefährdenden Video spielt, wird Kyle genötigt auf die Erpressung einzugehen.
    John Grisham erzählt Kyles Geschichte sehr glaubhaft und detailliert, wobei er auf Kyles Dilemma und die damit verbundenen Folgen gut eingeht.
    Dennoch sind die Hintergrunderzählungen und Nebenerzählungen von „The Associate“ teilweise sehr langatmig und auch der Schluss war etwas enttäuschend, da die genauen Hintergründe nicht geklärt werden und noch einiges offen bleibt, das man als Leser doch gerne erfahren hätte.
    Dennoch schafft Grisham mit „The Associate“ einen spannenden, unvorhersehbaren Plot rund um Erpressung, Vergewaltigung und Machtkämpfen in der amerikanischen Wirtschaft, der immer wieder neue Abgründe offenbart, so dass sich die gesamte Handlung zu einem durchwegs fesselnden Abenteuer entwickelt.


    3,5 von 5 Sternen!

  • Mich fesselt Grisham schon lange nicht mehr so, wie bei seinen ersten Romanen, wo ich als Teenager ganze Nächte lesend unter der Bettdecke verbracht habe und am Ende selber mit den Nerven fertig war.
    Der Triumph nach dem Sieg der Guten gegen das/die Böse(n) war direkt körperlich spürbar, man hätte fast Jura studieren wollen! :grin


    'Der Anwalt' habe ich dagegen nach Ende der letzten Seite zugeklappt und mir gedacht, aha, gut, nächstes Buch?
    Es hat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen und in einem Monat weiss ich wahrscheinlich nicht einmal mehr den Titel.
    Dabei war das Buch gar nicht so schlecht, aber von Grisham ist man einfach anderes gewöhnt (gewesen).


    Und bitte, das Sprücherl am Cover, von wegen 'Grisham auf der Höhe seines Schaffens', war da ein Scherzkeks unterwegs oder kennt der Verfasser J.Gs. frühe Werke nicht? An das Urteil, der Regenmacher, die Kammer und etliche andere, kommt das Buch ja nicht einmal annähernd heran!


    Ich würde mir wünschen, Grisham würde in Zukunft wieder mehr auf Qualität statt Quantität setzen und mich positiv überraschen.

  • Während des Lesens war ich so froh darüber, dass ich mir dieses Buch gekauft habe (wollte mir eigentlich erst ein anderes zulegen) und konnte es kaum weglegen, da ich mich immer fragte, wie Grisham hier wohl das Ende gestalten würde. Natürlich habe ich gehofft, dass es ein Ende geben wird .. und dann die großte Enttäuschung!
    Hätte ich vorher gewusst, dass das Buch ein offenes Ende hat, dann hätte ich es nicht gelesen, denn das ist gar nicht mein Geschmack.
    Vorallem weil ich die Handlung gut fand und auch das juristische hat mich interessiert, aber als ich das Ende gelesen habe, habe ich das Buch zugeklappt und dachte nur "Wie? Das wars?Da müsse doch ein paar Seiten fehlen" ?(


    Daher ist dieses Buch wohl nur denjenigen zu empfehlen, die nichts gegen ein offenes Ende haben, denn ansonsten stufe ich es als "gut gelungen" ein.

  • Hallo,


    dies war mein erster Grisham.


    Wenn man mal davon absieht, dass die Grundlage der Erpressung in keinem Verhältnis zum weiteren Handeln des Protagonisten steht, fand ich die Handlung von der ersten Seite an spannend, ideenreich und unterhaltsam geschrieben.


    Ein anderes Ende als dieses hätte auf keinen Fall gepasst.


    Nicht nur, weil sich der Kreis dadurch schloss, sondern auch, weil es unzählige Möglichkeiten der Weiterführung gäbe.
    So enden meist Filme oder Bücher, wo bereits ein zweiter Teil geplant ist.


    LG

  • Kyle McAvoy wird von seiner Vergangenheit eingeholt, obwohl er dort gar nichts Falsches getan hat. So was ist nicht angenehm, aber es passiert. Deshalb kann man seine Beweggründe als Leser, den Deal einzugehen, gut nachvollziehen. Ebenfalls makellos beschrieben sind die Sorgen und Nöte eines jungen Anwalts.
    Vielleicht lag es daran, dass sich die Action etwas in Grenzen hielten oder dass die Gefahr Kyle nicht immer deutlich im Nacken saß, auf jeden Fall fand ich "Der Anwalt" nicht ganz so packend wie andere Grisham-Thriller. Keinen Zweifel, es war eine solide Arbeit, aber die Handlung war stellenweise vorhersehbar und geriet im zweiten Drittel etwas in den Leerlauf. Sehr viel verbessern hätte man meiner Meinung nach jedoch trotzdem nicht können, da die Geschichte und Grundkonstellation einfach nicht mehr hergaben. So gesehen hat der Autor das Bestmöglichste aus dem Thema herausgeholt.
    Es bleibt ja auch trotz allem eine lesenswerte Geschichte. Wer Grisham mag, wird hier nicht enttäuscht werden.

  • Zitat

    Original von Malala
    Mich fesselt Grisham schon lange nicht mehr so, wie bei seinen ersten Romanen, wo ich als Teenager ganze Nächte lesend unter der Bettdecke verbracht habe und am Ende selber mit den Nerven fertig war.


    :write Oh ja, dass ist mir früher auch immer so ergangen. Vielleicht ist es mal wieder Zeit für eines seiner Bücher, denn ich habe schon ewig nichts von ihm gelesen.
    Ich glaube als Taschenbuch wandert es gleich mal auf meine Wunschliste! :danke für eure Rezis...

  • Zitat

    Original von Malala
    Mich fesselt Grisham schon lange nicht mehr so, wie bei seinen ersten Romanen, wo ich als Teenager ganze Nächte lesend unter der Bettdecke verbracht habe und am Ende selber mit den Nerven fertig war.
    Der Triumph nach dem Sieg der Guten gegen das/die Böse(n) war direkt körperlich spürbar, man hätte fast Jura studieren wollen! :grin


    Das Gefühl kann ich nur bestätigen; ich habe seit Jahren mit Der Anwalt mal wieder einen Grisham in die Hand genommen und es hat mich so gar nicht gepackt (habe schlussendlich abgebrochen). Wenn ich das damit vergleiche, wie sehr mich Grisham früher mitgerissen hat, stimmt mich das fast traurig.

  • Manchmal ärgere ich mich, dass ich nicht erst bei Eulen stöbere, bevor ich ein Buch in die Hand nehme. Im Fall von Grishams "Der Anwalt" hätte mir das eine Woche meines Lebens gerettet. Über den Inhalt ist schon geschrieben worden, das erspare ich mir hier. Inhaltlich kam es mir vor wie der Spruch: "Wasch mich, aber mach nicht nass". Der Held sollte sympathisch aber erpressbar sein, also hat er die angebliche Vergewaltigung, die aber vielleicht auch keine war, im Sessel daneben verschlafen. Aus dem Blauen taucht nach Jahren ein Video-Mitschnitt auf. Man fragt sich, warum das damalige Opfer bei seiner persönlichen negativen Vorgeschichte plötzlich von etwas traumatisiert sein soll, an das sie sich gar nicht mehr erinnert. Und dann wird etwas ausspioniert, aber eigentlich doch nicht. Und so weiter.... bis hin zu den losen Enden, die Grisham einfach baumeln lässt. Ich habe das Buch am Ende ratlos und ungläubig weitergeblättert, aber da war nichts mehr. Grmpf.


    ABER: Es gab auch etwas Positives, nämlich einen sehr detallierten, erschreckenden Einblick in die bizarre Welt der amerikanischen Großkanzleien, in denen Rechtsanwälte ihre Mandanten nach Strich und Faden ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, und die noch dazu ihre jungen Kollegen mit unsinnigem Stundenschinden über den Rand der Erschöpfung hinaus treiben.


    Insgesamt ein Fall für die "Eulenkiste". Denn wer immer noch meint, das Buch lesen zu müssen, dem lege ich es beim nächsten Eulentreffen auf den Büchertisch.

  • Ups, da bin ich aber auch froh, das jetzt hier entdeckt zu haben. Der neue Grisham wäre sonst auch nächste Woche auf meinen Einkaufszettel gekommen. In dem Fall spare ich mir das dann lieber und suche mir einen anderen Krimi oder Thriller aus!