König der Marionetten - Joanne Owen

  • Inhalt:


    Hardcover mit Leinenstruktur und Innenillustrationen


    Einst die Tochter des angesehendsten Marionettenspielers von Prag, wächst Milena nach dem Tod ihres Vaters in ärmlichen Verhältnissen bei ihrer Großmutter auf. Ihre Mutter ist seit drei Jahren spurlos verschwunden und niemand außer Milena hofft noch darauf, dass sie jemals zurückkehrt. Doch Milena kann nicht vergessen, nicht die Stimme und den Duft und das Lachen ihrer Mutter und auch nicht die Puppen und fantastischen Geschichten ihres Vaters. So wird sie unwiderstehlich vom Theater eines fahrenden Marionettenspielers angezogen, einem charismatischen, aber undurchschaubaren Mann, der sich „Meister der Marionetten“ nennt. Sie ahnt nicht, dass er sie längst dazu auserkoren hat, eine wichtige Rolle in seinem teuflischen Plan zu spielen – einem Plan, der ihn zum König von Böhmen machen wird.


    Meine Meinung:


    Auch dich wird der König finden!


    Bevor ich mit der eigentlichen Rezension beginne, möchte ich über die wunderschöne Gestaltung des Buches berichten. Als ich es aus der Verpackung nahm, war ich sehr erstaunt über das Gewicht. Denn obwohl es lediglich 210 Seiten beinhaltet, ist es richtig schwer. Ich legte es auf eine Waage (das habe ich zuvor noch nie mit einem Buch getan, aber ich war einfach neugierig!) 542 g wiegt es, dieses Schmuckstück, das in seiner Schönheit kaum noch zu überbieten ist.


    Die Seiten sind glatt und fühlen sich wunderbar beim Umblättern an. Die Illustrationen sind auf alt gemacht, wie das ganze Buch an sich. Immerhin spielt die Geschichte im Ende des 19. Jahrhunderts und fast bekommt der Leser das Gefühl, ein eben so altes Buch in Händen zu halten.


    Als ich begann, die Geschichte rund um das kleine Mädchen Milena zu lesen, wußte ich, dass es nicht nur ein Buch sein wird, welches ich lese, sondern eine kleine Entdeckungsreise, denn auf fast jeder Seite warteten Bilder, Notizzettel und andere kleine Geheimnisse auf mich.


    Milenas Vater ist vor kurzer Zeit gestorben. Er war ein bekannter Marionettenspieler und starb bei einem Unfall. Am gleichen Tag verschwand auch ihre Mutter, die Milena ab und zu im Traum begegnet. Fortan wächst sie bei ihrer Großmutter, die in dem Buch 'Baba' genannt wird auf. Eines Tages geht Milena am alten Marionettentheater ihres Vaters vorbei und entdeckt dort ein Schild, auf welchem der 'Meister der Marionetten' das Theaterstück 'Legenden der Zukunft' anpreist. Gern würde Milena sich dieses Theaterstück anschauen, doch leider fehlt ihr das Geld für die Eintrittskarten.


    Als sie diese eines Tages geschenkt bekommt, gibt es kein Halten mehr und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Doch meint der Schenker dieser Karten es gut mit Milena? Oder lockt er sie in eine Falle? Eine spannende Geschichte, die den Leser nicht mehr loslassen wird, beginnt.


    Was mich auch sehr fasziniert hat, ist die 'Geschichte in der Geschichte', denn in einzelnen Kapiteln bekommt der Leser, wunderschön andersfarbig aufgemacht, einen Einblick in die 'Legenden der Libussa', die es laut Nachtrag der Autorin wohl wirklich gibt. So laufen eigentlich zwei Geschichten parallel, die am Ende doch eine Ganze werden.


    Obwohl dieses Buch als 'Jugendbuch' deklariert ist, ist es für mich alles andere als das. Ich bin 40 Jahre alt und habe jede Seite dieses Buches genossen und ich hatte auch nie das Gefühl, als würde ich eine 'Kindergeschichte' lesen. Die Schreibweise von Joanne Owen ist bildhaft, lebhaft und mitreissend, so dass man am Ende wirklich vergisst, dass es 'nur' ein Buch ist.


    Ich bin sehr begeistert und kann dieses Buch jedem Leser empfehlen, der sich gerne auf Milena und ihre Erlebnisse einlassen möchte. Ich persönlich habe mich um Jahrzehnte zurückversetzt gefühlt und jede einzelne Seite genossen.


    Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes!

  • Inhalt: Einst die Tochter des angesehensten Marionettenspielers von Prag, wächst Milena nach dem Tod ihres Vaters in ärmlichen Verhältnissen bei ihrer Großmutter auf. Ihre Mutter ist seit drei Jahren spurlos verschwunden und niemand außer Milena hofft noch darauf, dass sie jemals zurückkehrt. Doch Milena kann nicht vergessen, nicht die Stimme und den Duft und das Lachen ihrer Mutter und auch nicht die Puppen und fantastischen Geschichten ihres Vaters. So wird sie unwiderstehlich vom Theater eines fahrenden Marionettenspielers angezogen, einem charismatischen, aber undurchschaubaren Mann, der sich "Meister der Marionetten" nennt. Sie ahnt nicht, dass er sie längst dazu auserkoren hat, eine wichtige Rolle in seinem teuflischen Plan zu spielen – einem Plan, der ihn zum König von Böhmen machen wird.


    Kritik: Am Anfang hat mich die Geschichte von Milena und ihrem besten Freund Lukas sehr begeistert, doch schnell schlug die Begeisterung um, als sich das Buch immer mehr zum typisch tschechischen Märchen wandelte. Besonders bemerkenswert sind allerdings die wunderschönen Zeichnungen, die jede Seite des Buches zieren. Leider trifft bei "König der Marionetten" von Joanne Owen der Satz "außen hui - innen pfui" ganz eindeutig zu.

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Meine Rezi:


    Dieses Buch ist optisch etwas Besonderes - trotz der geringeren Seitenanzahl liegt es schwer in der Hand und das Papier ist relativ dick und glänzend. Sofort fallen die Illustrationen ins Auge, die dem ganzen Buch etwas Märchenhaftes verleihen und bis auf ein paar Ausnahmen wunderbar zum Inhalt passen. Ein kleines bisschen ärgerlich fand ich allerdings, dass zwischendurch z.B. von einer weiblichen Marionette mit langen Haaren die Rede ist und dazu ein Bild mit einer männlichen Holzpuppe mit ganz kurzen Haaren abgebildet ist. Ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber die hätte in meinen Augen nicht sein müssen. Dafür sehen die eingebauten Briefe und Buch-Ausschnitte sehr echt aus und unterstreichen den ungewöhnlichen Charakter dieser Erzählung.


    In der "Rahmengeschichte" geht es um Milena, die nach dem Tod ihres Vaters und dem plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter bei ihrer Großmutter, Baba genannt, aufwächst. Ihr großer Traum ist es, das Marionetten-Theater ihres Vaters wieder zu eröffnen. Außerdem glaubt sie fest daran, eines Tages ihre Mutter wiederzusehen.
    Zusammen mit ihrem Freund wandert sie eines Tages durch Prag und entdeckt ein Plakat vom "Meister der Marionetten", der mit seinem Wandertheater eine Aufführung plant. Sie möchte nichts sehnlicher als diese Aufführung zu besuchen, nicht ahnend, dass der Meister der Marionetten große Pläne mit ihr hat. Er und die unheimlichen Zwillinge Zdenko und Zdenka setzen alles daran, Milena und die Stadt Prag zu beherrschen.


    Innerhalb dieser Geschichte sind immer wieder Legenden aus Prag eingebaut und Erzählungen von Baba. Auch die Geschichte selber ist märchenhaft. Nur langsam erfährt der Leser von den düsteren Plänen des Meisters und in wie weit Milena damit zu tun hat.


    Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, aber doch muss ich zugeben, dass es mich nicht wirklich "gepackt" hat. Zu oft wird die Rahmenhandlung unterbrochen, so dass ich nicht wirklich einen Bezug zu Milena finden konnte.
    Zwar fand ich die alten Legenden ganz interessant und auch die märchenhafte Aufmachung schön, aber der Funke wollte trotz allem nicht überspringen.

  • Bei diesem Buch bin ich hin und hergerissen. Mir gefällt die aufmachung sehr gut, auch die gesammelten Legenden und Sagen um Prag und Böhmen habe ich sehr interessiert gelesen. Aber das Buch hat mich nicht geppackt, so dass ich immer weiter lesen wollte. Es ging etwas langsam voran, mit Verweilpausen bei den Legenden und Sagen.
    Ein großes Plus dagegen erhält das Zusatzmaterial, bei dem man etwas über die Aussprache der tschechischen Begriffe lernt und Hintergründe zu der erzählten Geschichte erhält.


    Wer etwas über Tschechien in Form einer geschichte erfahren will und Lust hat sich auf eine solide erzählte Geschichte um Milena und Lukas und allerhand Marionetten hat, die einen nicht vom Hockerreißt, sollte zu diesem Buch greifen.