Mehr Stadtgeschichten - Armistead Maupin (Band2)

  • Kurzbeschreibung
    Endlich: Mehr Stadtgeschichten, alte und neue Fans von Armistead Maupin, dem "Balzac unserer Zeit" (Hamburger Abendblatt) haben Gelegenheit, sich bei der Begegnung der Sekretärin Mary Ann Singleton mit dem teuflischen Kult zu gruseln (und zwischendurch heftig zu kichern): sich mit Michael "Mouse" Tolliver Sorgen darüber zu machen, ob seine Hoffnungen auf eine glückliche Zukunft mit Jon, dem Gynäkologen, berechtigt sind; das bisher geheime Anagramm im Namen der Vermieterin Anna Madrigal zu entschlüsseln und über Dutzende irrwitziger Mißgeschicke, die den Leuten in San Francisco widerfahren, zu lachen oder zu weinen.



    Schööön war das mal wieder! Wenn man bedenkt, dass mich wenig weniger interessiert, als San Francisco in den späten 70er Jahren und dass diese Geschichte ganz furchtbar amerikanisch ist, in der die Protagonisten ständig von Filmen und Sendungen sprechen, von denen ich noch nie gehört und Zeugs essen, von dem ich keinerlei Vorstellung habe, ist es umso faszinierender, wie mich auch dieser zweite Teil der Stadtgeschichten gefesselt hat.
    Es war ja schon eine ganze Weile her, dass ich den ersten Teil gelesen hatte, trotzdem war mir das Personal ziemlich schnell wieder präsent.
    Wieder geht es um die Bewohner der Barbary Lane 28. Mary Ann hat auf einer Kreuzfahrt tatsächlich die große Liebe gefunden, nur dummerweise lasten mal wieder die Schatten der Vergangenheit auf dem jungen Glück. Natürlich arbeitet die ganze Hausgemeinschaft daran, diese Leiche aus dem Keller zu buddeln, doch haben sie auch ihre eigenen Sorgen: Wie es der Zufall so will, muss auch Mrs Madrigal ihr Geheimnis lüften, welches zwar nicht finster, aber doch speziell ist und Michael Mouse hat zu tun, dem Tod von der Schippe zu springen.
    Auch wenn das Graben in der Vergangenheit zwei durchaus spannende Handlungsstränge liefert, lebt das Buch doch von seinen Dialogen und seinen liebenswert skurrilen aber echten Figuren. Selten habe ich derartig witzige und pointierte Sprachduelle gelesen und eine solch uneingeschränkte Sympathie für Romanhelden empfunden.
    Und das ist dann auch der einzige Kritikpunkt an den Stadtgeschichten: manchmal ging mir alles ein wenig zu glatt: einer der wenigen Bösewichte kratzt im richtigen Augenblick die Kurve und auch alle anderen Sorgen lösen sich mehr oder weniger in Wohlgefallen auf.
    Sei's drum, dieses Buch war mal wieder ein rundum gelungenes Lesevergnügen

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • So im letzten Drittel des ersten Teils hatten die Figuren, hatte diese Reihe mich an der Angel. Immer noch sehr Soap Opera, aber man kann nicht aufhören, ein Kapitel fügt sich ins andere. Ganz am Anfang fand ich keine der Figuren so sonderlich sympatisch, aber das ändert sich dann doch total.


    Ich habe diese englische Ausgabe gelesen:


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