Fragen an Inge Löhning

  • Ich hab einfach grad mal nen paar Bilder von Tobias Moretti gegoogelt und auf einigen von ihren fand ich, dass er vom Aussehen her passen könnte. Nur der melancholische Ausdruck fehlt ihm. Allerdings sieht Dühnfort in meiner Vorstellung halt einfach anders aus, aber ich könnte keinen Schauspieler benennen.


    Zitat

    Dühnforts Dritter ist jedenfalls für das Programm Herbst / Winter 2010 vorgesehen. Das geht von September bis Februar.


    Wenn wir Glück haben, könnte das doch aber auch schon vor Februar sein, also doch kein ganzes Jahr :-)

  • Zitat

    Original von Inge
    Allerdings ähnelt er keinem Menschen, den ich kenne. Er ist mir auch noch nie zufällig über den Weg gelaufen, sodass ich wie angewurzelt stehen geblieben wäre und mir gedachte hätte: Wahnsinn, das ist ja Dühnfort! Eine Kollegin hat das mal mit ihrem Romanhelden erlebt und war mehrere Tage beinahe nicht ansprechbar.


    Das ist ja unheimlich! Andererseits, vielleicht hat sie ihn auch vorher schon mal gesehen und im Unterbewusstsein abgespeichert. Das muss auf jeden Fall ein sehr seltsames Erlebnis gewesen sein.

  • Ehrlich gesagt habe ich Schwierigkeiten mit der Verfilmung von Büchern.
    Beim Lesen entwickle ich ein Bild der Personen und das stimmt leider nie mit dem der Schauspieler überein.Also bleibe ich lieber beim Buch. :grin

  • Hallo SaLued,


    das geht mir auch so. Ich sehe mir selten Filme an, wenn ich das Buch dazu kenne. In der Regel bin ich enttäuscht. Das liegt einerseits an den Schauspielern, die nie den Figuren meines Kopfkinos entsprechen und dann muss auch Handlung gekürzt werden. Es gibt eine Faustregel: 1 Drehbuchseite = 1 Filmminute. Ein Roman muss meistens ziemlich eingedampft werden, um auf die vorgegebene Sendezeit zu schrumpfen. Etwas bleibt also meistens etwas auf der Strecke und oft sind das die kleinen Nebengeschichten, die ich so gerne mag, oder es ist gleich ein ganzer Handlungsstrang.


    LG
    Inge

  • Hallo Inge,


    ja, Kopfkino, so nenne ich das Bild, die Szenen, die gesamte Handlung auch.


    Das besagte Kino ist nebenbei auch eine gute Möglichkeit, um die Merkfähigkeit zu verbessern.Oftmals, so auch wie "In weisser Stille" gelingt es mir hautnah am Geschehen teilzunehmen.Da fällt es schwer, wieder inden Alltag zurückzukehren. :hmm


    Habe das Buch heute durchgelesen und bin immer noch fasziniert von der Gradlinigkeit der Darstellung!


    Wie ist es zu schaffen, aus wenigen Fakten ein solches Buch zu entwickeln?
    OK, Phantasie wurde schon angespochen, aber wie leicht geschieht es, sich in einzelnen Szenen aufzuhalten?bzw. wie schafft man es, die richtige Dosierung für die Anzahl, Szenen, Länge zu schaffen :gruebel?


    Noch einen schönenAbend, Gruss, SaLued

    Wer lesen kann ist niemals einsam (Walter Jens).

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  • "Wie ist es zu schaffen, aus wenigen Fakten ein solches Buch zu entwickeln?
    OK, Phantasie wurde schon angespochen, aber wie leicht geschieht es, sich in einzelnen Szenen aufzuhalten?bzw. wie schafft man es, die richtige Dosierung für die Anzahl, Szenen, Länge zu schaffen ?" [Zitat von SaLued]


    Hallo SaLued,


    schwierige Fragen!


    Manchmal verzettel ich mich schon und dann lösche ich ganze oder halbe Szenen wieder. Wenn es mir glückt, mit dem unbefangen Blick einer ahnungslosen Leserin auf das Manuskript zu gucken, dann fällt mir auf, wenn mir ein Kapitel zu langatmig erscheint oder eine Szene überflüssig. Und dann wird gnadenlos gelöscht.


    Andererseits weiß ich, wo ich am Ende ankommen will, welches also der rote Faden ist, der sich durch den Roman zieht. Manche nennen es Prämisse. Bei „In weißer Stille“ geht es um das Erwachsenwerden. Keines der drei Heckeroth-Kinder ist erwachsen. Am ehesten noch Caroline. Und ich böse Autorin wollte die „Kinder“ dafür bestrafen, dass sie es nicht geschafft habe, sich von dieser dominanten Vaterfigur zu lösen.


    Der rote Faden hilft mir dabei, möglichst nicht abzuschweifen. Außerdem gibt es ein paar handwerkliche Kniffe, überflüssigen Text zu erkennen. Von Andreas Eschbach stammt der Ratschlag, grundsätzlich den ersten Absatz einer Szene während der Überarbeitung durchzustreichen und nachzusehen, ob man die Informationen, die darin enthalten sind, wirklich für den Fortgang der Handlung braucht. Danke, Andreas! Meistens braucht man diesen Absatz nicht. Genauso kann man am Ende einer Szene verfahren. Früher raus!, heißt die Regel.


    Ich hoffe, ich konnte Deine Fragen so eingermaßen beantworten.


    LG
    Inge

  • Hallo Inge,


    vielen Dank für die Antwort, klar ist sie ausreichend beantwortet!
    Jetzt möchte ich nur noch wissen, wie lange es dauert, bis (d)ein Kriminalroman dieses Umfangs entsteht.


    Schon mal vielen Dank im Voraus, SaLued

  • Hallo SaLued,


    für den ersten Roman habe ich - mit etlichen Umwegen - 5 Jahre gebraucht. In dieser Zeit habe ich überhaupt erst gelernt, wie man einen Roman schreibt. Deshalb würde ich jedem raten, der mit dem Schreiben anfangen will, sich diesen steinigen Weg nicht anzutun und mit Kurzgeschichten zu beginnen, denn dabei kann man eine Menge lernen, das man später beim Romanschreiben anwenden kann. Der Erfolg wird allerdings deutlich schneller sichtbar.


    Für "In weißer Stille" habe ich etwa 14 Monate gebraucht. Wobei ich natürlich nicht acht Stunden am Tag schreiben kann, aber jeden Tag schreibe. Also an sieben Tagen in der Woche. Bei Dühnforts drittem Fall hat es in etwas genau so lange gedauert, bis ich das Manuskript in guter Verfassung beim Verlag abgeben konnte. Der Jugendthriller ging dann schneller - etwa sieben bis acht Monate - er ist aber auch nur halb so dick, wie die Dühnfort-Krimis.


    LG
    Inge

  • Hallo Friedelchen,


    es ist nicht üblich, das Autoren Einfluss auf das Coverdesign nehmen können und das finde ich auch gut so. Die Dühnfort-Cover gefallen mir ausnehmend gut, allerdings hätte ich mal eine Frage in die Runde: Findet ihr sie zu ähnlich?


    LG
    Inge

  • Ich finde es gut, dass sie sich ähneln. Die ähnlichen Cover assoziieren, dass es sich um eine Serie handelt oder um ein Serie handeln könnte (falls jemand die Bücher noch nicht kennt).


    Lübbe hat sich z. B. entschlossen, den nächsten Claus Cornelius Fischer mit einem völlig anderen Cover auszustatten, das finde ich ziemlich unglücklich. Es ist immer noch der gleiche Ermittler aber das Cover passt überhaupt nicht zu den anderen. Vermutlich, weil sich der Handlungsort verlagert hat. Mich irritiert das jedenfalls ziemlich.

  • Hallo ihr Lieben,


    eure Antworten beruhigen mich. Ich hatte Sorge, die Cover könnten sich zu ähnlich sein. Meine Befürchtung: Leser des ersten Bandes könnten denken "Hab' ich schon", wenn sie den zweiten im Buchhandel sehen.


    Liebe Grüße
    Inge

  • Zitat

    Meine Befürchtung: Leser des ersten Bandes könnten denken "Hab' ich schon", wenn sie den zweiten im Buchhandel sehen.


    Mir geht es eher so, dass ich mich dann drauf stürze, wenn das Cover Ähnlichkeit mit dem Vorgänger hat, da ich dann erwarte, dass es sich um einen Nachfolger handelt.

  • Mir gefallen die Cover der Dühnfort - Krimis auch sehr gut! Finde es sehr schön und praktisch, wenn man eine Reihe direkt an ihrer Aufmachung erkennt.
    Und wer den ersten Band (Der Sünde Sold) gelesen hat, greift begeisternd nach dem zweiten Band...

  • Eine Verfilmung könnte ich mir schon vorstellen - ich mag Tobias Moretti sehr (er ist ja auch Tiroler), aber in dieser Rolle sehe ich ihn nicht. Wobei mir auch ein Schauspieler einfällt, der geeignet wäre.


    Mich freut es zu hören, dass es bereits einen dritten Teil geben wird, auch wenn wir noch einige Zeit darauf warten müssen :cry

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
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    (>_<) <- This is Bunny.


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  • Zitat

    Original von sollhaben
    Eine Verfilmung könnte ich mir schon vorstellen - ich mag Tobias Moretti sehr (er ist ja auch Tiroler), aber in dieser Rolle sehe ich ihn nicht. Wobei mir auch ein Schauspieler einfällt, der geeignet wäre.


    Mich freut es zu hören, dass es bereits einen dritten Teil geben wird, auch wenn wir noch einige Zeit darauf warten müssen :cry


    Hm. Mir fällt aber auch kein passender Schauspieler ein. Graugrüne Augen, schwarze Haare :gruebel