Paula Fox - Der Gott der Alpträume

  • Titel: Der Gott der Alpträume
    Originaltitel: The God Of Nightmares
    Autorin: Paula Fox
    Übersetzt aus dem Amerikanischen von Susanne Röckel
    Verlag: DTV
    Erschienen: März 2010
    Seitenzahl: 286
    ISBN-10: 3423138599
    ISBN-13: 978-3423138598
    Preis: 9.90 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Helen ist dreiundzwanzig und voller Staunen und Arglosigkeit, als sie ihr Zuhause 1941 verlässt und nach New Orleans reist; überrascht, manchmal auch schockiert oder ängstlich beobachtet sie das Leben dort. Natürlich stößt sie auf den Rassenkonfl ikt, und von fern her vernimmt sie ein Echo der Ereignisse in Nazideutschland, bis die Amerikaner in den Krieg eintreten. Im Mittelpunkt aber stehen die Menschen, die Helen begegnen und die sie zu lieben, manchmal zu fürchten beginnt.


    Die Autorin:
    Paula Fox wurde am 22. April 1923 in New York City geboren. Ihre Eltern - der Vater war irisch-englischer Abstammung, ihre Mutter kam aus Kuba - ließen sie zunächst bei einem Pastor aufwachsen, mit sechs Jahren kam Paula Fox in ein Kinderheim nach Kalifornien. Zwei Jahre später zog sie zu der Familie ihrer Mutter nach Kuba, wo sie auf einer Zuckerrohrplantage lebte. Bis zu ihrem 12. Lebensjahr war Paula Fox bereits auf neun verschiedene Schulen gegangen. 1933 kehrte sie zusammen mit ihrer Großmutter nach New York zurück, wo sie auch heute noch lebt. Paula Fox ist verheiratet, hat drei Kinder ...


    Andere mögen es anders sehen – ich sehe es so:
    Paula Fox hat ein ruhiges Buch geschrieben, aber gerade auch in dieser Ruhe liegt die ganz besondere Eindringlichkeit der erzählten Geschichte. Ruhe ist in diesem Fall aber keineswegs mit Langeweile gleichzusetzen. Genau genommen konnte diese Geschichte nur so erzählt werden. Paula Fox schafft es auch in diesem Buch, ihren handelnden Personen so etwas wie ein ganz eigenes Leben „einzuhauchen“. Ihre Charakterschilderungen sind eingehend, die Protagonisten sind wohltuend klischeefrei. Paula Fox erzählt keine aufregende Geschichte, ihr Erzähltempo fließt eher gleichmässig dahin; sie schildert die Dinge so wie sie sind bzw. waren; ein künstliches Aufbauschen der Geschichte wird man vergeblich suchen. Alles passt, alles steht da wo es hingehört, ohne überflüssige Zusätze. Ein lesenswertes Buch von einer beeindruckenden Autorin.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Vielen Dank Voltaire für deine Rezi. :wave
    Gut, dass ich mir das Buch gestern gekauft habe und ich warte auch bestimmt nicht so lange mit dem Lesen.

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • Ich habe das Buch nun gelesen und kann mich Voltaires Worten nur anschließen. Ein ruhiges Buch, eine Erzählerin die ihre Jugend reflektiert, ihr Aufwachsen und ihr Erwachsenwerden im einer Zwischenzeit zwischen den beiden Weltkriegen.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übrsihd

    :lesend . :lesend Kirk A. Denton The Columbia Companion to modern Chinese Literature

  • Auch von meiner Seite eine absolute Empfehlung. Danke, Voltaire, für die Buchvorstellung.


    Paula Fox gehört schon lange zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen. Es stimmt schon: Ihre Erzählweise ist angenehm unaufgeregt, aber sie ist eine sehr präzise Beobachterin, und ihre Bücher legen durchaus die Finger in die Wunde tiefer menschlicher Konflikte.


    :lesend Nadja

  • Inzwischen habe ich diesen Roman gelesen und kann Voltaires Meinung in allen Punkten bestätigen.


    Manchmal war es für mich etwas anstrengend, den roten Faden wiederzufinden, da sich dieser Roman eher an etwas anspruchsvollere Leser/innen zu wenden scheint, die sich kleine Gedankensprünge selbst aus dem Kontext heraus erschließen, was ich sehr mag. Wenn man in einer stressigen Arbeitswoche abends noch ein bisschen vor dem Einschlafen lesen will, ist das allerdings nicht so ideal, ich habe viele Seiten zwei- oder dreimal gelesen, um wieder reinzukommen. Da der Spannungsbogen zwar vorhanden, aber nicht so straff gespannt ist, habe ich ziemlich lange gebraucht, um diesen eher kurzen Roman zu Ende zu lesen.
    Fazit: Ein wirklich toller Roman, der mMn ein wenig mehr Spannung hätte vertragen können. Dennoch sehr zu empfehlen. 9/10 Eulenpunkte.