Die Friseuse

  • Die Friseuse


    Über diesen Film
    Doris Dörrie erzählt von einer übergewichtigen Friseurin, die nach dem Mauerfall keine Arbeit mehr findet.




    Helloooo :wave


    Wir waren letzte Woche in dem Film und ich muss sagen, es war wirklich ein toller Film mit viel Witz, aber auch zum Nachdenken! Die Hauptdarstellerin ist total sympathisch und hat eine super Ausstrahlung. Es macht Spaß diesen Film zu sehen, man leidet und lacht mit der Friseuse... ach einfach herrlich!


    GUCKEN!!!!

    "If you wanna make the world a better place
    Take a look at yourself and then make a change" - Man In The Mirror

  • Dank Filmclub der VHS ist der Film doch nach Ostfriesland gelangt und ich habe ihn gestern abend gesehen.


    Der Film hat mehr kritische Untertöne als ich erwartet hatte. Das Kinopublikum schüttete sich zwar teilweise aus vor Lachen, aber es hatte immer etwas von Schadenfreude.


    Mir hat der Film gut gefallen. Erschreckend fand ich es noch einnmal aufgezeigt zu bekommen, wie schwerwiegend ein einziges Manko (in diesem Fall das extreme Übergewicht) auf alle Lebensbereiche ausstrahlen kann.

  • Die Friseuse, ein Film von Doris Dörrie


    Über den Film:
    Kathie König ist eine stark übergewichtige Frau mittleren Alters, die von ihrem Mann getrennt mit ihrer pubertätsgeplagten Tochter von Hartz 4 in einer trostlosen Plattenbausiedlung in Berlin Marzahn lebt. Sie kann ihren Traumberuf als Friseuse, den sie mit Hingabe und Können beherrscht, nicht ausführen, da niemand sie aufgrund ihrer Leibesfülle einstellen möchte. Sie passt nicht in die Gesellschaft der ästhetisch schlanken Hochglanzcovermodels, die die Kunden eines Instyle- Ladens im Eastgate- Center erwarten. Kathie versucht sich in allen Einwänden ihrer Umwelt zum Trotz in der Selbstständigkeit, quält sich durch Antragsfluten und kundenfeindliche Kreditinstitute- und scheitert an Missgunst und typisch deutschem Beamtentum. Zu allem Überfluss erkrankt sie an Multipler Sklerose.


    Meine Meinung:


    Wer jetzt denkt, es handele sich um einen typischen "Problemfilm", der irrt. Die Hauptdarstellerin Kathie ( Gabriela Maria Schmeide) ist schrill, lebens- froh und bejahend und macht in jeder einzelnen Szene Spaß. Sie ist sehr dick, übersteht die Wartezeit beim Amt nur mit Wurststulle und Klapphocker, aber sie schämt sich nicht die Bohne dafür, sie bleibt immer authentisch. Sie pflegt ihren fülligen Körper leidenschaftschaftlich und versteckt ihn nicht etwa in unförmigen Klamotten, nein, sie trägt enge Kleider in grellsten Farben, kombiniert mit Plastikschmuck in Obstform und stetig wechselnden Haarfarben. Sie ist auch nicht etwa verzweifelt, was Männer angeht, sie erteilt auch gerne mal eine Abfuhr an einen Typen, der ihr zu dick erscheint. Sie steht auf große, drahtige Typen. ( und findet ihn auch in "Tien", einem illegal eingeschleustem Vietnamesen) Die typische "Berliner Schnauze mit Herz" spielt Frau Schmeide einfach hinreißend. Kathie ist in jeder Phase dieses schönen Films bewundernswert, liebenswert, herzlich- rau, tough und niemals mitleidserregend. Sie fällt einfach immer wieder auf die Füße, ohne dass der Film auch nur einmal unrealistisch oder gar kitschig wirken würde. Einige Szenen sind so witzig, dass man Tränen lachen muss, so realitätsnah sind sie. (Die Sexszene etwa mit Tien) Gleichzeitig bleibt einem das Lachen fast in der nächsten Einstellung im Halse stecken, wenn Kathie es mit ihren 250 Pfund und aufgrund der MS nicht mal mehr aus dem Bett schafft. Dieser Mix aus Tragik- und Situationskomik ist Doris Dörrie bestens gelungen.


    Fazit: ich habe diesen Film gestern zufällig im Playstation- Store entdeckt und mich spontan für ihn entschieden, obwohl ich kein Doris Dörrie- Fan bin. Aber dieser Film ist eine echte Perle. Er ist witzig, feinfühlig, schräg und niemals überzogen oder zu dick aufgetragen. Manchmal stimmt er nachdenklich. Die Botschaft des Films ist sehr schön. Letztendlich ist es nicht wichtig, ob man 50 Kilo wiegt oder 150, ob man in einem Plattenbau lebt oder in einem Häuschen im Grünen am Stadtrand. Ob man angestellt ist oder einen eigenen schicken Laden besitzt. Das persönliche Glück lässt sich nicht durch solch profane Dinge definieren. Jeder kann es schaffen, sein Glück zu finden, wenn das Herz am rechten Fleck ist und man den Glauben an sich selbst nicht verliert. Als Titelsong hätte ich diesen hier genommen: Mein Ding- Udo Lindenberg Ich mag diesen Film total. Allerwärmstens zu empfehlen. :-]


    Edit: Rechtschreib- und Grammatikfehler, heieiei :grin. Außerdem möchte ich noch sagen, dass der Film Männern auch sehr gut gefallen könnte. Herr Rienchen jedenfalls hatte ebenfalls einen Heidenspaß. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von rienchen ()