Einteiler oder Auftakt zu einer Serie - was lohnt sich eher für ein Romandebüt?

  • Guten abend :wave
    momentan schreibe ich an meinem ersten ernsthaften Manuskript, zuvor habe ich mich mit Kurzgeschichten für Anthologieausschreibungen oder Kurzromane für den Eigenbedarf beschäftigt. Leider, so fürchte ich, kann ich nicht all meine Ideen in das eine Manuskript einfließen lassen, ohne es zu überladen. Ich wäre also durchaus für einen Nachfolgerroman offen.


    Das führt mich zu der Frage, was für einen Neuautor letztendlich erfolgsversprechender ist: Ein Manuskript, das auf einen einzigen Roman ausgelegt ist, oder eher der erste Teil einer (geplanten) Serie? Gibt es Unterschiede, je nach Thema und Genre?
    Oder ist die geplante Anzahl der Teile letztendlich kein Ausschlußkriterium?


    Und, um das Ganze mal weiterzuspinnen, was ist euch aus der Position eines Lesers lieber? Wollt ihr einen neu entdeckten Autor erstmal kennenlernen, ohne euch an Folgebände zu binden, oder spielt die länge der Serie für euch kaum eine Rolle?


    Liebe Grüße,
    VdS

  • Solltest du dich da nicht eher nach dem Plot richten, den du hast, bevor du solche hmm Detailsachen dir überlegst? Ich meine, das Material, das du schon beisammen hast, sollte dir ungefähr sagen, ob es als Einzelroman oder als Serie besser funktionieren wird - zumindest ist das etwas, das man mit der Zeit einschätzen lernen sollte, wenn man professionell schreibt (hab ich auch noch nicht ganz).


    Du sagtest, du hast Angst, dein Buch wird überladen. Nun ja, du kannst entweder Nebenplots streichen (und dir für zukünftige Gelegenheiten aufbewahren), oder wie gesagt einen Fortsetzungsroman dranhängen.


    Die ersten Fragen kann ich dir nicht beantworten, weil mein Erstling noch nicht heraußen ist, ich also keine Erfahrung habe.


    Zu deinen zweiten Fragen:
    Ich mag Serien. Ich mag auch unabhängige Bücher. Ich habe da eigentlich gar keine Präferenzen. Bei Serien finde ich es nur erfreulich, dass ich in etwa einschätzen kann, was mich erwartet. Andererseits ärgert es, dass man meist alle Bände kaufen muss (auch wenn ein mittlerer schlechte Kritiken hat), weil man sich sonst zum Beispiel beim Letzten nicht mehr auskennt. Also ja, ziemlich ausgeglichen.

  • Zitat

    Original von AcrylDame
    Solltest du dich da nicht eher nach dem Plot richten, den du hast, bevor du solche hmm Detailsachen dir überlegst? Ich meine, das Material, das du schon beisammen hast, sollte dir ungefähr sagen, ob es als Einzelroman oder als Serie besser funktionieren wird - zumindest ist das etwas, das man mit der Zeit einschätzen lernen sollte, wenn man professionell schreibt (hab ich auch noch nicht ganz).


    Du sagtest, du hast Angst, dein Buch wird überladen. Nun ja, du kannst entweder Nebenplots streichen (und dir für zukünftige Gelegenheiten aufbewahren), oder wie gesagt einen Fortsetzungsroman dranhängen.


    Vielen Dank für deinen Ratschlag, auch wenn ich danach eigentlich nur nebensächlich gefragt habe. Mein Buch/Manuskript ist soweit zwar komplett durchgeplotet, aber eben noch nicht vollständig geschrieben. Aktuell habe ich roundabout 100 Seiten Rohfassung, vielleicht habe ich also auch nur Angst vor einer Überladung, weil mir die Materialfülle, die ich bisher angesammelt habe, einfach so unglaublich groß erscheint.


    Ich seh es schon kommen, letztendlich schreibe ich dann doch nur einen 300 Seiten langen Durchschnittsroman. :grin

  • Kurz zu dem Argument mit dem Plot - es gibt durchaus Buchprojekte, die man sowohl als ein dickes Gesamtbuch als auch in zwei/drei Teilen planen kann, weil der Plot beides gut hergibt. Wenn man schon ein Konzept hat, und die Stelle kennt, wo man den ersten Teil schön rund abschließen kann, warum nicht? Ob das aber Verlage akzeptieren, weiß man als Neuling nicht -


    Ich denke, da müsste man - je im Genre - die Meinung von Lektoren dazu hören, bzw. eben jemanden, der die Meinung der Lektoren kennt....


    Ich kann keinen Tipp geben, ich denke mir dazu nur zwei Argumente, die für und gegen sprechen könnten.


    Wenn Stil und Plot die Lektoren überzeugen, wäre es für den Verlag doch praktisch, wenn ein talentierter Erstlings-Autor mit einer guten Idee auch gleich "Stoff" in Serie nachliefert, den man vorab auch schon einschätzen kann, da ja die Idee von Anfang an komplett angeboten wird. Wenn der Lektor Stoff und Stil als erfolgsversprechend beurteilt, sollte er sich, so könnte man meinen, freuen, wenn er dazu gleich die Folgebücher auf den Markt werfen kann.


    Andererseits kann sich ein Verlag in seiner Einschätzung auch irren, wenn also das erste Buch einer Serie sich dann doch nicht so gut verkauft wie gedacht - nun ja, dann kommt halt nichts mehr nach, was aber auch irgendwie eine unreife Sache ist. Diese Befürchtung könnte Verlage davon abhalten, Erstling-Serien gern zu nehmen, aber vielleicht auch nicht...
    wäre interessant, dazu etwas von einem Insider zu erfahren.


    Als Leserin habe ich da keine Vorlieben - wenn ein Buch gut geschrieben ist, lese ich es in Einem oder auch als Serie - ich lese es auf jeden Fall. Ich kann höchstens ungeduldig werden, wenn ich ein Jahr auf Folgebücher warten muss, noch schlimmer ist es, wenn man nicht weiß, wann die Folgebücher erscheinen werden...

  • ..aus eigener, schmerzvoller Erfahrung muss ich das sagen:


    Ein Neuling sollte NIEMALS mit einer Serie winken. Dann wirkt der Erstling nicht ausgereift und wird schon im Vorfeld abgeschmettert.


    Beispiel: bei meinem Erstling (der als Serie angelegt war, aber nicht für Serienreif gehalten wurde, da der Prota einfach nicht dafür angelegt war), folgte ein zweiter Prota. Mir ging es nur um die stories. Prota war eigentlich inzwischen egal.


    Jetzt kam der erste Prota beim Leser so gut an, dass er nun vertraglich in Serie gegangen ist. Jetzt muss ich ihn immer jünger machen.


    Will sagen, niemals mit ner Serie "drohen"!!! :schlaeger


    euer hef


    Der Verlag entscheidet, ob das Buch serienreif ist. Nicht der Autor :bonk

  • Zitat

    Original von VdS


    Vielen Dank für deinen Ratschlag, auch wenn ich danach eigentlich nur nebensächlich gefragt habe. Mein Buch/Manuskript ist soweit zwar komplett durchgeplotet, aber eben noch nicht vollständig geschrieben. Aktuell habe ich roundabout 100 Seiten Rohfassung, vielleicht habe ich also auch nur Angst vor einer Überladung, weil mir die Materialfülle, die ich bisher angesammelt habe, einfach so unglaublich groß erscheint.


    Ich seh es schon kommen, letztendlich schreibe ich dann doch nur einen 300 Seiten langen Durchschnittsroman. :grin


    Von irgendwoher kenne ich das. Nun ja, wenn dein Setting zu weitläufig ist, kannst du ja eine völlig andere Geschichte hineinsetzen. Das wäre dann keine Fortsetzung, sondern ein unabhängiger Roman.
    Bei Bonusmaterial zu den Protas ist das natürlich schwieriger...


    Zitat

    Kurz zu dem Argument mit dem Plot - es gibt durchaus Buchprojekte, die man sowohl als ein dickes Gesamtbuch als auch in zwei/drei Teilen planen kann, weil der Plot beides gut hergibt. Wenn man schon ein Konzept hat, und die Stelle kennt, wo man den ersten Teil schön rund abschließen kann, warum nicht? Ob das aber Verlage akzeptieren, weiß man als Neuling nicht -


    Natürlich. Ich sagte nur, dass zuerst die Plotüberlegung gemacht werden sollte.



    Zitat

    ..aus eigener, schmerzvoller Erfahrung muss ich das sagen: Ein Neuling sollte NIEMALS mit einer Serie winken. Dann wirkt der Erstling nicht ausgereift und wird schon im Vorfeld abgeschmettert.


    Interessant. Gut zu wissen, danke.


    Ich werde trotzdem zu der Fortsetzung zu meinem Erstling weiterschreiben. Ich habe mich in das Projekt einfach zu sehr verliebt. Ob's dann klappt, meinen Verlag dafür zu begeistern, werde ich dann eh sehen.

  • ...besser einen Durchschnittsroman, als keinen.


    Jeder Neuling träumt vom großen Wurf um feststellen zu müssen, dass letztendlich die Erfahrung (sprich viele Durchschnittsromane) erst das Lernziel ausmachen.


    Die Übung macht auch hier den Meister. Nicht umsonst sprechen die Verlage davon, dass du als Autor/in erst ab dem fünften Roman vom Leser zur Kenntnis genommen wirst. Vorher strengen sich die Verlage auch nicht sonderlich mit der Werbung für dich an.


    Sehe diesen "Vorlauf" als Lehrjahre an. Die Verlage wissen das und regeln das über eine kleinere Erstauflage.
    Also, zu perfekt sein zu wollen, geht meist in die Büx. Dann wirst du nämlich nie fertig.


    Finde deinen Stil. Um auf dem Markt bestehen zu können musst du das Handwerk im Schlaf beherrschen. Erst dann kannst du bestehen, wenn plötzlich die Termine für Abgabe, Korretur etc. anstehen.


    Versuche anfangs so gut, wie du es kannst, das zu erzählen, was dir vorschwebt.
    Lieber eine gute story in Umgangssprache, als keine story in blumigen Worten.


    euer hef

  • Hm, ich habe weit weniger Bücher Erfahrung als Hef, ich fange ja gerade mal an :-], aber mein Romandebüt ist der Auftakt zu einer Serie.
    Bei mir sieht es so aus, dass ich einen Zweiteiler angesetzt und dem Verlag angeboten hatte, da meine Ursprungsgeschichte über zwei "Höhepunkte" verfügte und diese in einem Roman in keine vernünftige Spannungskurve gepasst hätten, da man sie zeitlich auseinanderziehen muss. Die angedachte Entwicklung meiner Hauptfiguren ist ebenfalls zu krass, um sie in einen Roman zu packen.
    Der Verlag fragte dann an, ob auch Material für eine Trilogie da wäre. Na sicher :-)
    Meine Helden ackern sich während der ersten beiden Bücher durch eigenständigen Geschichten, parallel zieht sich ein "großer Oberplot" immer weiter um sie zu, mit dem sie sich dann im dritten Teil auseinandersetzen "dürfen".


    Der erste Teil meiner Trilogie erscheint im Sommer. Mein zweites Buch wird dann ein Einzelroman sein, der mit der Serie nichts zu tun hat. Dann kommt der zweite Teil der Trilogie. (Und danach hoffentlich wieder ein Einzelroman usw ;-))


    Die Serie hat natürlich eindeutig Nachteile. Nur mal angenommen, die Leser verreißen mir den ersten Teil und die Kritiken fallen vernichtend aus ... schaffe ich es dann, die Reihe easy und lässig zu Ende zu schreiben? Muss ich dann wohl, man kann ja nicht einfach mittendrin aufhören.
    Andererseits macht die Panik dieser Tage (die Wochen vor der ersten Veröffentlichung) mich schon derart fertig, dass ich nur buchstabenweise mit der Fortsetzung voran komme - dabei hat noch niemand ein böses Wort verloren. Unterschätze nicht, wie nervös einen dieser wilde Mix aus Vorfreude und Zweifeln machen kann.
    Überhaupt verursacht das "Weiterschreiben müssen" einen gewissen Druck, den ich mir zuvor nie hätte vorstellen können. Ich fürchte mich z.B. oft davor, den "Kontakt zur Hauptfigur" zu verlieren. Was mach ich denn, wenn ich mich plötzlich nicht mehr in meinen schwierigen Protagonisten hineinversetzen kann? Das wäre ... schlimm.
    Ebenso ist da das elende Gefühl, immer einen draufsetzen zu müssen. Fakt ist: Die Fortsetzung muss besser sein als der Einsteiger, denn ansonsten kommt von den Lesern Feedback wie: "Nicht mehr so spannend wie der erste Teil."
    Mehrteiler bedeutet für mich, dass sich der Druck potenziert, nicht einfach verdoppelt oder verdreifacht. Ich halte mich für jemanden, der unter Druck am besten funktioniert - trotzdem ist es hart.


    Manchmal denke ich mir, dass ein Einzelroman oder eine lockere Serie, z.B. voneinander unabhängige Geschichten aus einer Welt mit verschiedenen Protagonisten vielleicht erstmal besser gewesen wäre. Einfacher ganz sicher ... aber das passte eben nicht zu dem, was gerne von mir geschrieben werden wollte.
    Von daher: Viel Blabla um die simple Tatsache, dass die Geschichte vermutlich selbst entscheiden wird, ob sie als Serie aufgebaut wird oder nicht.


    Ich denke aber, es kann auch bei einem in sich abgeschlossenen Roman keinesfalls schaden, den Verlag wissen zu lassen, dass Material für eine Fortsetzung besteht (wenn dem so ist). Manche Verlage veröffentlichen am liebsten Serien, das kommt sicher auch ein wenig aufs Genre an. Im "schlimmsten" Fall wird man vielleicht erst mal schauen, wie sich das Debüt verkauft und dann entscheiden.


    @ Hef: An dieser Stelle muss ich dir mal danken. Was du schreibst, nimmt irgendwie jede Menge Druck und die Panik, dass man die Schreibmaschine nicht gleich schrotten muss, sollte der Erstling nur durchschnittlich ankommen.
    Im Austausch mit "alten Hasen" merke ich Küken oftmals, dass ich irgendwie viel zu viel von mir erwarte, wenn ich meine Texte mit denen von anderen Autoren vergleiche (was bedeutet, dass ich die Schwachstellen meiner Texte mit den Glanzpunkten anderer Autoren vergleiche ... :rolleyes)

  • So, und da ich im Posting zuvor irgendwie von Hölzchen auf Stöckchen gekommen bin :wow nun mal zu deinen Fragen:


    Ob der Verlag eher Serie oder Einzelroman will ist vermutlich in jedem Haus anders.
    Wäre *ich* Verlagschefin, so würde ich von Neuautoren erst mal abgeschlossene Romane nehmen - ich weiß schließlich nicht, ob der Autor auch den nötigen Biss hat, die geplante Trilogie etc. zu Ende zu führen. Nachher bekommt der kalte Flossen und ich stehe mit einem oder zwei Drittel der übergeordneten Geschichte da.
    Außerdem würde ich mir erst einmal anschauen, wie die Leser auf den Autor überhaupt reagieren.
    Ich bin allerdings bekennender Ferengi und eiskalter Kalkulist. Dass das längst nicht jeder Verlag so sieht, erkennt man an meinem Beispiel.


    Als Leser bevorzuge ich idR erst mal einen abgeschlossenen Einzelroman bei mir unbekannten Autoren. Ich mag es nicht, unvollständige Serien im Schrank stehen zu haben, noch weniger mag ich es aber, mehrere Teile kaufen zu müssen, wenn sie mich nicht überzeugen. Leider siegt meist die Neugier und manchmal haben mich zweite Teile überzeugen können, auch wenn ich den Auftakt nicht mochte. Anders herum (ersten Teil mochte ich, zweiten dann nicht mehr) kommt es allerdings häufiger vor, weshalb ich persönlich eher zu Einzelromanen greife und mir Serienteile nur hin und wieder gönne.
    Bei meinem Leseverhalten ist es eigentlich komisch, dass ich selbst eine aufeinander aufbauende Trilogie schreibe :chen

  • Ich hab auf dem Gebiet absolut keine Ahnung aber ich würde sagen, dass es stark vom Genre abhängt. Ein Krimi hat selten mehrere Teile aber den Ermittler könnte man immer wieder einsetzen- gibt ja genug Beispiele. Aber bei Fantasy würde ich das schwer finden- eine komplette Welt bsw. erschaffen, Namen und Bezeichnungen "aus den Fingern saugen" und das nur für einen Roman? Das würde ich als Autor selber irgendwie dumm finden. Vor allem kann man in solchen Welten so großartige Dinge anstellen... *schwelg* Verzeihung... aber da liegt meiner Meinung nach ein Problem, was man nicht mal eben so mit einer eindeutigen Antwort lösen kann. :gruebel

  • HI Jenny,


    wir Autoren/innen haben alle ne Macke. Immer besser, noch raffinierter...


    Geht nicht. Steht dein Schreibstil (deine ganz persönliche Handschrift) ist an dem nichts mehr zu rütteln. Sollte auch nicht, denn genau dafür werden dich deine Fans eines Tages lieben.


    Es kommt letztendlich nur auf die Finessen in der story an. Also keine Bange vor Verissen. Die gehören zum Job wie das blaue Auge beim Boxer.


    Wer nix an dir auszusetzen hat, wird dir allerdings auch kein ausgesprochenes Lob ausstellen. Er kauf deine Bücher einfach immer wieder und freut sich mit ihnen im stillen Kämmerlein.


    Das muss DANKE für uns genug sein :nono


    euer hef

  • @ Mulle
    Mir geht's da genau umgekehrt wie dir. Ich brenne für diese Fortsetzung.


    Ich muss diesen Fortsetzungsroman schreiben. Wenn ich einen Tag mal nicht dran schreibe, dann stehe ich permanent unter Strom. Außerdem habe ich bei allen anderen, unabhängigen Projekten, eine Kreativblockade. Während ich bei der Fortsetzung einen Ideenstrom so breit wie der Amazonas habe.


    Ich weiß ja, es wäre schlauer, zu warten, wie der erste Teil ankommt und so weiter. Außerdem ist beim ersten Teil das Lektorat noch nicht beendet. Tausend Gründe also, noch zu warten.


    Aber ich ... argh!


    Zitat

    Ich hab auf dem Gebiet absolut keine Ahnung aber ich würde sagen, dass es stark vom Genre abhängt. Ein Krimi hat selten mehrere Teile aber den Ermittler könnte man immer wieder einsetzen- gibt ja genug Beispiele. Aber bei Fantasy würde ich das schwer finden- eine komplette Welt bsw. erschaffen, Namen und Bezeichnungen "aus den Fingern saugen" und das nur für einen Roman? Das würde ich als Autor selber irgendwie dumm finden. Vor allem kann man in solchen Welten so großartige Dinge anstellen... *schwelg* Verzeihung... aber da liegt meiner Meinung nach ein Problem, was man nicht mal eben so mit einer eindeutigen Antwort lösen kann. Grübeln


    Das kommt noch dazu. Dieses Bedürfnis, die Welt weiterzubauen, die ich im ersten Teil (SF) angefangen habe. :rolleyes
    Ich weiß jetzt schon, dass ich daran ziemlich lange klebenbleiben werde... hoffentlich auch meine Leser.

  • Vielleicht hilft meine Erfahrung ein wenig....


    Meine Intention war, mein etwas bewegtes Leben auf mehrere Romane mit verschiedenen Geschichten zu verteilen. Sie sollten nur spannend, nicht belehrend sein.


    Gut, ich fing an, schrieb das zweite Buch, alle haben authentische Bezüge.
    Dann stellte sich der Verlag quer und hatte die Idee...nimm den Prota (Ich-Erzähler, der bist vom Typ ja ohnehin du) aus dem Ersten. Abgeschlossene stories, die der Typ erlebt...hat. Gebe ihnen einen zeitgemäßen Mantel und fertig ist.


    Will damit sagen, dass eine Flut von eigenen INfos nicht zum info dumping werden darf, nur weil mir gerade danach ist das loszuwerden. Auf Teufel komm raus :bonk
    Ich betreue ja noch ein paar Jungautoren. Warum zur Hölle haben die alle die Idee mindestens eine Trilogie schreiben zu müssen?


    Wenn ich ihre Ideen zerpflücke, reicht es gerade noch für EINEN guten Erstling.


    In der Selbstbeschränkung liegt der Erfolg. Die Ideen sind ja nicht weg. Aber sie passen momentan nicht. Warum soll ich mich der Wucht des Müssens aussetzen? Das ist kontraproduktiv, da ich mich als Mensch ja auch ständig ändere, wird sich auch meine Lust und Geschmack am Schreiben ändern. Da lege ich mich doch nicht auf eine Serie fest. Einen durchgängigen Prota...ja. Der vereinfacht alles. Den kenne ich und die Leser. Damit ist er schon ein Familienmitglied....aber der Rest? Nö....da will ich frei bleiben. :motorrad


    euer hef

  • Interessant, welche Erfahrungen ihr dazu habt-


    dann wäre also die Lösung für den Threaderöffner, wenn man alle Argumente berücksichtigt:


    Wer als "Neuling" eine Serie (oder zwei/drei Teile) plant, sollte ersteinmal alles in einen dicken Roman packen, sich dabei schon überlegen, wo man die Schnitte gekonnt setzen könnte, um zwei/mehrere sinnvoll konzipierte Folgen daraus zu machen.
    Und dann dem Verlag auf jeden Fall die Story als Ganzes anbieten, damit dieser die Qualität des Gesamtwerkes einschätzen kann....
    und dann dezent darauf hinweisen:


    Falls die Geschichte Euch überzeugt, könnt ihr es in Einem veröffentlichen, ABER GERN AUCH in zwei ...Teilen , es bietet sich nämlich so schön an, hier...zu trennen...ganzwieesEuchbeliebt....


    Oder so-

  • Nein, Sophia, leider nicht, denn umso dicker das Buch, umso teurer kommt es erst mal den Verlag - d.h. das finanzielle Risiko ist größer.
    Ein dickes MS hat demnach wohl bei vielen Verlagen erst mal schlechtere Chancen, als ein Roman von einer gewissen Übersichtlichkeit.


    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob man aus Erfahrungen anderer überhaupt etwas mitnehmen kann. Es kommt doch immer darauf an, was man für eine Geschichte hat und was der Verlag gerade sucht.
    Ich würde heute sagen, dass ich wohl nicht noch einmal mit einer Trilogie starten würde - aber ganz ehrlich: Wenn ich wieder eine Trilogie hätte, würde ich auch im nächsten Leben den Teufel tun, sie nicht an den Verlag zu bringen :grin


    Viele Wege führen nach Amazon :pille

  • Hm, dazu muss ich euch sagen, dass mein Verlag sich querstellt, wenn der Roman mehr als 500 Seiten Druck hat. Dann bedarf es schon persönlicher Verhandlungstechnik...WARUM muss das sein.


    Mein letzter hatte 600 Seiten. Prompt die Aufforderung, bleib in Zukunft unter 500, möglichst hörst du unter 400 auf. Das rechnet sich alles nicht mehr. Andere Bindung etc.


    Außerdem scheut der normale Leser vor solchen Schinken zurück (wenn du nicht gerade unter den top ten der Weltrangliste bist)


    Die Deviese ist klein aber fein. Spannend, originell aber nicht überfrachtet.


    Ich bin auf ne andere Idee gekommen. Alles, was ich in einen zwangsmäßig stark gekürzten Roman nicht unterbringen konnte, in einen neuen umzuwandeln.
    Bei mir stapeln sich an die zehntausend Seiten Recherche, die einfach im jeweiligen Roman nicht unterzubringen waren.
    Daraus mache ich glatt vier neue. Also gehen mir die Ideen nie aus. Denn vom nächsten bleibt wieder was übrig. :brain


    euer hef

  • Ich plädiere sehr dafür, mit einer in sich abgeschlossenen, nicht zu langen Geschichte zu beginnen. Gut, wenn sie Potential für Nachfolger hat, denn Verlage machen gern bei Debüts Zweibuchverträge, da ist es von Vorteil, schon eine Folgeidee in der Schublade zu haben. Aber du wirst beim ersten Manuskript all deine Energie dafür brauchen, es in Form zu bringen und bestmöglich auszuarbeiten. Setz dir ein kleines Ziel, erzähle nur EINE Story mit klarem Spannungsbogen und konzentriere dich auf das Wesentliche: Glaubwürdige Protagonisten, sprachliche Qualität, gute Dialoge und frage dich nach dem einen besonderen Merkmal, das dein Roman hat und keiner sonst. Das musst du verkaufen, denn das ist das Geheimnis. ;-) :wave


    lg Claudia


  • Das stimmt. Ich schmeiße auch relativ viel auf den "Ablageplatz". Sind schon ganze Planeten und potentielle Hauptprotagonisten nicht im Projekt gelandet.


    Hilft alles nix.
    Und Druck und Zwang ist bei mir so gut wie immer dabei. Ich gehöre zu diesem Menschentyp - wenn ich was tue, dann ganz oder gar nicht, und immer mit Druck dahinter.


    Meine Fortsetzung spielt übrigens fünfzehn Jahre nach dem ersten Teil mit größtenteils neuen Protagonisten. Der erste Teil ist plotmäßig tatsächlich ziemlich abgeschlossen und alleinstehend. Mit dem zweiten Teil verbindet ihn hauptsächlich so eine Art Überstruktur.

  • Zitat

    Orginal von Sophia Wer als "Neuling" eine Serie (oder zwei/drei Teile) plant, sollte ersteinmal alles in einen dicken Roman packen, sich dabei schon überlegen, wo man die Schnitte gekonnt setzen könnte, um zwei/mehrere sinnvoll konzipierte Folgen daraus zu machen.


    Zitat

    Orginal von claudiatoman Ich plädiere sehr dafür, mit einer in sich abgeschlossenen, nicht zu langen Geschichte zu beginnen. Gut, wenn sie Potential für Nachfolger hat, denn Verlage machen gern bei Debüts Zweibuchverträge, da ist es von Vorteil, schon eine Folgeidee in der Schublade zu haben. Aber du wirst beim ersten Manuskript all deine Energie dafür brauchen, es in Form zu bringen und bestmöglich auszuarbeiten. Setz dir ein kleines Ziel, erzähle nur EINE Story mit klarem Spannungsbogen und konzentriere dich auf das Wesentliche: Glaubwürdige Protagonisten, sprachliche Qualität, gute Dialoge und frage dich nach dem einen besonderen Merkmal, das dein Roman hat und keiner sonst. Das musst du verkaufen, denn das ist das Geheimnis.


    Jetzt habe ich schon wieder etwas dazu gelernt. :licht
    Das ist bestimmt gut zu wissen. :gruebel


    LG
    büchergirl90 ;-)

  • Es ist für Verlage sehr riskant und teuer, neue Autoren aufzubauen, aber letztlich will man als Verlag zu dem Punkt kommen, an dem man Autoren verkauft und keine Bücher mehr. Wir, die wir zugleich begeisterte Leser sind (oder zumindest dringend sein sollten), wissen, warum das so ist, weil wir bei Buchkäufen immer zuerst nach Autoren schielen, von denen wir schon etwas kennen.


    Deshalb kommt auch im Vertragsgespräch meistens als erste Frage diese: "Können wir von Ihnen noch mehr erwarten?" Der Marketingaufwand und das Risiko bei einem Erstling sind sehr hoch; beides zahlt sich in der Mehrheit der Fälle nicht gleich aus. Viele Debüts werden vielleicht Achtungserfolge, generieren aber keine Rendite; Erstlings-Bestseller sind krasse Ausnahmen. Oft bleiben die Tantiemen auch über Jahre hinweg unter dem gezahlten - und meistens dann recht geringen - Vorschuss, obwohl der Titel vielleicht sogar auf der Backlist bleibt.


    Wenn man eine Serie, eine Trilogie oder wenigstens für eines von beidem ausbaufähiges Personal anbietet, zeigt man also gleich, dass man weiterdenkt. Insofern ist das einerseits positiv zu bewerten. Andererseits wird sich auch der zweite Titel aus einer Serie, die auch noch aufeinander aufbaut, kaum besser als der erste Band verkaufen. Warum sollten sich Leute "Matrix Reloaded" ansehen, ohne "Matrix" zu kennen? Nun, dieses Beispiel hinkt ein wenig. Manchmal setzt der Erfolg tatsächlich erst mit dem zweiten Band oder dem zweiten Film ein.


    Es gibt Beispiele für beides. Ich kenne Autoren, die haben gleich Sagas angeboten und auch verkauft. Schließlich bindet das Fans bzw. Leser. Selbst, wenn mir der erste Teil nicht soooo riesig gefallen hat, will ich doch möglicherweise wissen, wie es weiter- und ausgeht. Diese Salamitaktik geht manchmal auf, was aber auch vom Genre abhängt. Serienermittler kann man mal aus dem Auge verlieren, aber wie es dem Volk der Zworks auf ihrer Reise durch Zentralerde ergeht, das will man vielleicht eher vollständig wissen.


    Letztlich geht es in der Hauptsache darum, wie gut das ist, was man anbietet. Wenn man eine sehr gute Triologie oder Saga anbietet, wird sich das verkaufen lassen. Und vielleicht sogar sehr viel eher als ein "mittelmäßiger" Einzelroman.