Der verbotene Ort - Fred Vargas - Krimihörspiel

  • Der verbotene Ort - Fred Vargas
    Krimihörspiel
    Volker Risch, Peter Fricke u.v.a.
    ISBN: 9783898138789
    Der Audio Verlag
    2 CDs, Gesamtlaufzeit 149 Min




    Über die Autorin: Fred Vargas, geb. 1957, lebt mit ihrem Sohn in Paris. Sie arbeitet als Archäologin in einem Forschungsinstitut und schreibt in ihre Romane fast ausschließlich nachts und in den Ferien. Fred Vargas gilt als die bedeutendste französische Krimiautorin und als Schriftstellerin von Weltrang, deren Geschichten ein Millionenpublikum erreichen.

    Handlung: Kommissar Adamsberg und sein Kollege Danglard sind auf einem Polizeikongress in London, als ausgerechnet sie zu einem merkwürdigen Tatort geführt werden: Vor dem Friedhof Highgate stehen siebzehn herrenlose Schuhe. In ihnen stecken noch die Füße der einstigen Träger. Zurück in Paris werden die Kollegen gleich mit einem weiteren ungewöhnlichen Verbrechen konfrontiert; Pierre Vaudel, ein pensionierter Journalist wurde in seiner Villa Opfer eines grausamen Verbrechens. Ein verschlüsselter Brief mit dem Hinweis auf ein serbisches Dorf wirft die Vermutung auf, dass beide Fälle etwas miteinander zu tun haben.


    Meine Meinung: Was wie der ungewöhnliche Beginn eines typischen „Who-done-it“ –Krimis anmutet, entwickelt sich in kurzer Zeit zu einem sehr außergewöhnlichen Plot. Es geht um mehr als die Suche nach einem Mörder – Adamsberg muss sich mit uralten Legenden um Vampire auseinandersetzen und feststellen, dass von ihnen auch heute noch Gefahr ausgehen kann. Doch auch von ganz anderer Seite droht Gefahr, denn jemand versucht bewusst ihn in die Reihe der Verdächtigen in diesem Fall zu stellen und ihn damit mundtot zu machen. Dieser Jemand schreckt ebenfalls nicht vor Mord zurück. Voller Spannung fragt man sich, wer hinter all dem steckt und ist am Ende von der Lösung völlig überrascht...


    Soweit zur Handlung, die ich in meiner Rezension zum Buch schon beschrieben habe – Da ich das Buch gelesen habe und sehr mochte, war ich sehr gespannt auf die Hörspielbearbeitung, die mich dann aber leider so gar nicht zufrieden stellen konnte. Obwohl die Sprecher ihre Arbeit insgesamt gut machten (teilweise allerdings meinten einige Sprecher, sie müssen rezitieren statt sprechen), fand sich zu wenig Erklärung der einzelnen Passagen und man muss das Buch schon kennen, um zu wissen, was nun gerade wo passiert, um sich unter den Szenen, die teilweise etwas zusammenhanglos wirken, etwas vorstellen zu können. Es werden keine Handlungsorte beschrieben und man hat oft kein Bild von dem Geschehen.


    Die ganz eigene wunderbare Sprache von Vargas kommt nicht zur Geltung und kann auch durch die einzelnen Dialoge nicht wieder gefunden werden. Anhand von Geräuschen, Wortfetzen und kurzen Dialogen muss der Hörer versuchen, sich einen Eindruck von der Handlung zu verschaffen, was sicherlich nicht jedermanns Sache ist und der Gesamtheit der Geschichte nicht zuträglich ist.


    Fazit: Wer die Sprache der Vargas liebt, wer die ungewöhnlichen Fälle dieser Autorin mag, der ist meiner Meinung nach mit ihren Büchern besser bedient, als mit dieser Hörspielbearbeitung, die viele Fragen (und Wünsche) offen lässt…