'1984' - 3. Teil - Kapitel 01 - 06

  • Ja, wie wahr. Ich habe auch wärend des Buches mehrmals versucht mir vorzustellen, wie ich mit dieser Situation umgehen würde. Das ist natürlich schwierig bis unmöglich.. aber an Rande der Beantwortung dieser Fragen lernt man sich dennoch besser kennen finde ich. Ich bin eh so jemand, der gerne über solche hätte/würde/sollte-Fragen nachdenkt, selbst wenn sie komplett realitätsfremd sind.


    Es ist schwierig sich da wirklich hineinzuversetzen. Nur umgeben von potentiellen Feinden, eigentlich niemand dem du vertrauen kannst, nicht mal deinen Verwandten, das dumpfe Gefühl, dass das alles nicht richtig ist, aber es nicht beweisen zu können...



    PS: Ich bin ja so ein kleiner Trekki :rolleyes
    Am Samstag kamen wieder alte Folgen von Raumschiff Enterprise. In einer wurde der Captain entführt und gefoltert... das hat mich in dem Fall stark an das Buch erinnert. Er sollte seinem Foltermeister sagen, wieviele Lichter er sieht...er sah vier...sollte aber 5 sagen.. quasi um zu zeigen, dass sein Widerstand gebrochen wäre. Zudem wurde ihm ein Gerät eingepflanzt, womit er auf Knopfdruck hin unerträgliche Schmerzen am ganzen Körper erleiden musste... das konnte man auch in verschiedenen Stufen erhöhen.

  • Zitat

    Original von redator
    ... Ich bin eh so jemand, der gerne über solche hätte/würde/sollte-Fragen nachdenkt, selbst wenn sie komplett realitätsfremd sind.


    Es ist schwierig sich da wirklich hineinzuversetzen. Nur umgeben von potentiellen Feinden, eigentlich niemand dem du vertrauen kannst, nicht mal deinen Verwandten, das dumpfe Gefühl, dass das alles nicht richtig ist, aber es nicht beweisen zu können..


    Ich habe ja an anderer Stelle schon geschrieben, wie sehr und warum mich dieses Buch und die damit verbundenen Vorstellungen mich angegriffen haben. Zu weit wollte ich mich da nicht hineinbegeben. Zu nahe ist die Vergangenheit, die sich hätte in diese Richtung weiterentwickeln können, und zu nah sind auch aktuelle Beispiele aus Diktaturen, die zeigen, dass nicht alles in diesem Buch Fiktion ist und dass es Abgründe immer geben wird, solange es Menschen gibt, leider.

  • Na klar, Ansätze dieses Buches findet man auch in der Realität. ch stamme auch aus der DDR...war zwar noch relativ jung beim Mauerfall, aber vieles ist mir doch noch im Gedächtnis, bzw denkt man doch anders darüber nach als jemand, der keine Berührungspunkte mit diesem Staat hat... "was wäre gewesen wenn."


    Aber das Buch ist an vielen Punkten doch nochmal ganz anders gestrickt. Schon allein an dem Punkt, dass man in Oceania ja keine Chance hatte, sich irgendwelche Informationen zu beschaffen über die Vergangenheit oder das, was außerhalb des Landes passiert. Sicherlich ist das in totalitären Staaten oft auch nicht einfach, aber es ist möglich.
    Und auch diese absolute und undurchdringliche Hoffnungslosigkeit ist für mich in dem Buch einfach nicht nachvollziehbar, weil so fern allem, was ich mir vorstellen kann. Selbst Hilterdeutschland konnte darauf hoffen, irgendwann eingenommen zu werden...

  • Zitat

    Original von redator


    Aber das Buch ist an vielen Punkten doch nochmal ganz anders gestrickt. Schon allein an dem Punkt, dass man in Oceania ja keine Chance hatte, sich irgendwelche Informationen zu beschaffen über die Vergangenheit oder das, was außerhalb des Landes passiert. Sicherlich ist das in totalitären Staaten oft auch nicht einfach, aber es ist möglich.
    Und auch diese absolute und undurchdringliche Hoffnungslosigkeit ist für mich in dem Buch einfach nicht nachvollziehbar, weil so fern allem, was ich mir vorstellen kann. Selbst Hilterdeutschland konnte darauf hoffen, irgendwann eingenommen zu werden...


    Die Informationen über die Vergangenheit waren in der DDR aber auch stark gefiltert. Wenn ich mir nur meinen Geschichtsunterricht ansehe, was wir gelernt haben und was gar nicht oder nur kurz erwähnt wurde, wie im nachhinein eindeutig viele geschichtliche Hintergrundinformationen politisch eingefärbt waren. Von so manchem, was die Kinder heute lernen, hatte ich in der Schule nie etwas gehört.
    Die Möglichkeiten sich zu informieren und selber weiter zu bilden, waren sicher da, aber den meisten hat das Dargebotene doch gereicht, resultierend aus einer gewissen Politikverdrossenheit.