'Im Land der Feuerblume' - Seiten 437 - 520

  • Und wieder machen wir einen Zeitsprung, diesmal sind mehrere Jahre ins Land gezogen.


    Konrad Weber ist gescheitert, kehrt Chile den Rücken zu und reist nach Deutschland zurück. Nachdem es ihm immer weniger gelingt weitere Übersiedler aus Deutschland übers Ohr zu hauen und als billige Arbeitskräfte zu gewinnen, ist seine Verbitterung gegenüber "unseren" Siedlern die ihn verlassen haben sehr gross. Vor seiner Abreise gelingt es ihm Mapuche Indianer gegen die Siedler aufzuhetzen.


    Unsere Siedler waren tüchtig und haben aus dem Weiler so etwas wie eine kleine Kolonie geschaffen. Elisa und Lukas haben drei Söhne und auch Poldi und Resa sind Eltern geworden. Cornelius ist alleinstehend geblieben und hat ein Grundstück unweit des Dörfchens. So kann er in der Nähe zu Elisa leben, eigentlich eine Art Selbstbestrafung, der Liebe so nah und doch so unerreichbar weit weg. Im Prinzip hätte er weggehen und sein Glück auch komplett woanders suchen können.


    Dann der Überfall und die Brandschatzung der Mapuche sowie die Entführungen. Cornelius, Poldi, Fritz und Quidel machen sich auf die Verfolgung. Zum Glück ist der Kazike seines Amtes würdig und lässt die Frauen gehen.


    Ich kann kaum glauben das ich schon auf Seite 520 angelangt bin. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und dadurch das laufend etwas geschieht merke ich gar nicht wie die Zeit verfliegt und eine Seite nach der anderen weggelesen wird. Fesselnd!

  • Oh je, die armen Siedler! :yikes
    Nun hatten sie sich alles aufgebaut und es ging ihnen relativ gut und dann verlieren sie alles durch einen gemeinen Racheplan. :fetch
    Und dann werden auch noch einige Frauen entführt und unter ihnen Elisa. Ich konnte richtig mitfühlen wie es ihr ging, als sie von ihren Kindern weggerissen wurde. Schrecklich!


    Ich muss ein Geständnis machen: Als es hieß, dass Lukas auf dem Boden lag, habe ich angenommen, dass er tot ist. Und da hatte ich dann gedacht, dass Elisa und Cornelius zusammen kommen. :rolleyes (Irgendwie gemein von mir... :hau)


    Schön, dass die Rettungsaktion friedlich geendet hat.


    Ich finde das Buch bis jetzt auch fesselnd und es lässt sich leicht und flüssig lesen.


    Freue mich, weiter zu lesen. :-]

  • So, das war also die Rache von Konrad Weber! Ich hätte ja nicht geglaubt, dass die Mapuche sich so leicht beeinflussen lassen... sehr zum Unglück "unserer" Siedler! Zum Glück wurden die Frauen wieder freigelassen. Dass Poldi aber auch so ein Hitzkopf ist! Und dann das Wiedersehen mit Cornelius, zum ersten Mal seit Jahren an einem entlegenen Ort, wo sie in Ruhe reden und sich küssen können.


    Jetzt bin ich mal gespannt wies weitergeht, denn


    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Im dritten Buch verdeutlicht die Eröffnung der Schule den Fortschritt und die Erfolge der Siedler. Das Buch schafft es wirklich, diese Entwicklung unaufdringlich, logisch und ganz natürlich darzustellen, dazu gehören dann auch die Rückschläge wie der Überfall der Mapuche.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Mich würde interessieren, ob die Auseinandersetzungen Siedler und Mapuche kontinuierlich stattfanden, oder ob es in der überwiegenden Zeit friedlich abging!


    Da muss man differenzieren.
    Bei der ersten Welle der deutschen Einwanderer war es so, dass sie großteils menschenleere Gebiete besiedelten, es also nur selten um eine echte Konkurrenzsituation um Grund und Boden kam. Es gab nur vereinzelt Zusammenstöße.
    In den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts war es dann so, dass sich der Staat Chile das Gebiet der Mapuche, Araukanien, gewaltsam einverleibte: Tausende Mapuche wurden damals getötet und vertrieben. Deutsche Einwanderer wirkten daran insofern unheilvoll mit, als dass sie davon profitierten und oft die ersten waren, die hinterher das eroberte Gebiet besiedelten - und das meist ohne moralisches Bedenken.
    Was man allerdings auch nicht vergessen darf: Oft waren es wiederum deutsche Missionare, die bei den mapuche lebten und sich für ihre Rechte einsetzten.


    Die Hauptkonflikte, die die Siedler der ersten Jahre erlebten, waren weniger die mit der Urbevölkerung, als vielmehr die, die zwischen ihnen hochkochten: nämlich die Animositäten zwischen protestantischen und katholischen Einwanderern. In meinem Roman klingt das ein paar Mal an, ist aber kein großes Thema.


    Liebe Grüße,
    Julia

  • Keine nennenswerten.
    Den Ureinwohnern im Süden Chiles (Patagonien und Feuerland) erging es nicht viel besser - da war mehr oder weniger eine systematische Ausrottung im Gang.
    Im zweiten Band wird das übrigens ein großes Thema sein.

  • Zitat

    Original von Waldmeisterin
    So, das war also die Rache von Konrad Weber! Ich hätte ja nicht geglaubt, dass die Mapuche sich so leicht beeinflussen lassen... sehr zum Unglück "unserer" Siedler! Zum Glück wurden die Frauen wieder freigelassen. Dass Poldi aber auch so ein Hitzkopf ist! Und dann das Wiedersehen mit Cornelius, zum ersten Mal seit Jahren an einem entlegenen Ort, wo sie in Ruhe reden und sich küssen können.


    Jetzt bin ich mal gespannt wies weitergeht, denn



    Der Blick ins Personenverzeichnis hat mir zumindest Auftrieb gegeben. Nachdem, was bislang passiert ist, hatte ich befürchtet, dass ihnen dann auch dieses Glück verwehrt wird.


    Waldmeisterin, ich glaube, das war nur der Funke, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Wenn man jahrelang unterdrückt wird und für alles die Schuld in die Schuhe geschoben bekommt, aufs eigene Land verzichten muss und ständig gedemütigt wird, dann ist es einem irgendwann egal, an wem man Rache nimmt. Dann hinterfragt man vermutlich auch nicht mehr sondern agiert einfach nur noch.


    Ich war neugierig, wie die Mapuche ausgesehen haben. Aber auf den Fotos, die man im Web findet, sehen sie schon westlich geprägt aus:


    http://www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/mapuche.html

  • Zitat

    Original von süßli


    Ich muss ein Geständnis machen: Als es hieß, dass Lukas auf dem Boden lag, habe ich angenommen, dass er tot ist. Und da hatte ich dann gedacht, dass Elisa und Cornelius zusammen kommen. :rolleyes (Irgendwie gemein von mir... :hau)



    Ja, so ging es mir auch ...

  • Ich hatte das Buch zwischenzeitlich mal beiseite gelegt, um anderweitig ein bisschen was anderes zu lesen, bin nun aber wieder in der Geschichte drin. Mir gefällt das Buch weiterhin gut, ich finde es auch sehr interessant und gut geschrieben und es berührt mich stellenweise auch sehr heftig (wie in diesem aktuellen Abschnitt beispielsweise), aber trotzdem fehlte mir mittendrin ein wenig die Motivation weiterzulesen. Nun möchte ich es aber sehr gerne in einem Schwung beenden, weil mich sehr interessiert, wie es ausgeht...auch von mir ein Blick ins Personenverzeichnis, der mich neugierig gemacht hat. ;-)


    Konrad Weber ist wirklich niederträchtig...den Mapuche kann man für den Überfall ja fast keinen Vorwurf machen. :-( Mich hat die Beschreibung des Überfalls sehr berührt, die ganzen toten Tiere und Richard, der aus seiner Trance nur ganz kurz erwacht ist, um seine Tochter zu retten, und dann doch sterben musste. Bei Lukas habe ich auch erst gedacht, er wäre wohl tot, war dann aber froh, dass es nicht der Fall ist, ich mag ihn, auch wenn er Elisa und Cornelius zu ihrem gemeinsamen Glück im Wege steht.
    Ein zweites Mal in diesem Abschnitt hat mich die Stelle mitgenommen, wo Elisa von dem Mapuche in den Wald gezerrt wird und er all seine Wut über den getöteten Bruder an ihr auslassen will. *brrr* Zum Glück ist Cornelius da, bevor auch noch das Schlimmste passiert und rettet "seine" Elisa. Für mich sieht es dann auch so aus, als ob es nicht bei diesem einen Kuss bleiben wird...