'Im Land der Feuerblume' - Seiten 113 - 220

  • Puh, die konnten wirklich kein Lied von einer lustigen Seefahrt singen...


    Es ist ja schon schlimm genug, nur das nötigste in die neue Heimat mitnehmen zu können, wenn man das aber dann auch noch verliert und mit leeren Händen am Zielort ankommt, dann ist man ein gefundenes Fressen für diejenigen, die billige Arbeitskräfte suchen. Das Schicksal, das ihnen auf der Hazienda droht, dürfte das eines besseren Tagelöhners sein...


    Am Ende dieses Abschnitts trennen sich die Wege von Cornelius und Elisa und ich habe so das Gefühl, dass das eine Trennung für länger sein wird.


    Am Gruseligsten in diesem Abschnitt fand ich Greta. Der Erziehungsstil ihres Vaters scheint für ernsthafte psychische Probleme gesorgt zu haben. Dem Tod der Mutter sieht sie ohne jegliche Gefühlsregung entgegen und der Untergang des Schiffes entlockt ihr ein Lachen. Wenn sich so jemand mal auf einen einzelnen Menschen fixiert, haben die anderen in dessen Umfeld vermutlich keinen Grund zur Freude.

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Am Gruseligsten in diesem Abschnitt fand ich Greta. Der Erziehungsstil ihres Vaters scheint für ernsthafte psychische Probleme gesorgt zu haben. Dem Tod der Mutter sieht sie ohne jegliche Gefühlsregung entgegen und der Untergang des Schiffes entlockt ihr ein Lachen. Wenn sich so jemand mal auf einen einzelnen Menschen fixiert, haben die anderen in dessen Umfeld vermutlich keinen Grund zur Freude.



    :yikes Das Benehmen von Greta macht einem ja echt Angst. Oh man, hoffentlich wird sie nicht nachher richtig gemein zu den Anderen werden.


    Und dieser Lambert!!! :fetch Schlägt er doch tatsächlich seinen Sohn ruhig, während der nach seine Mutter schreit. Oh man, was für ein Mensch. :pille


    ;-( Elisa und Cornelius müssen sich trennen! Oh nein. :fetch


    Jule gefällt mir. Sie packt immer da an, wor Hilfe benötigt wird.
    Aber was ist mit der Geschichte mit ihrer Familie? Hat sie die wirklich einfach verlassen? Irgednwie kommt mir das komisch vor. :gruebel
    Naja werden wir noch sehen. :-]

  • Oh Mann, erst der Sturm und dann das Feuer! Was ein Glück, dass das in Landnähe passierte! Und dann dieser Konrad - auch nicht gerade ein vertrauenswürdiger Mensch, was ja seine Drohung noch untermalt - zum Glück für ihn erst nachdem alle schon mitten in der Pampa sind...


    Und die Trennung! Ich glaube (befürchte) auch, dass die für sehr lange Zeit sein wird. Cornelius hätte ihm ja auch aber einfach sagen können wie es um seine Gefühle bestellt ist, das hätte der gute Mann dann ja vielleicht schon verstanden ?!? Aber dann wäre die Geschichte wahrscheinlich nur halb so spannend geworden...


    Und Greta, die erinnert mich an ein Mädchen aus der Serie "Harpers Island", die letzten Herbst auf Pro7 lief, die war auch so unheimlich drauf und man wusste nie, ob sie nicht was mit den Morden auf der Insel zu tun hatte. Aber die noch größere Gefahr hier sehe ich immer noch darin, dass sie irgendwie Cornelius in ihre "Fänge" bekommt und ihm das Leben zur Hölle machen wird...


    Schnell weiter...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Der gelungen und schönen Landschaftsbeschreibung (Bsp. Seite 161) steht die verhängnisvolle Schifffahrt gegenüber. Zuerst der Sturm und dann der Brand. Diejenigen die sich retten können haben ihr eh schon kümmerliches Hab und Gut verloren. An diese wenigen Sachgüter, die nun vernichtet sind, waren viele Träume und Hoffnungen gebunden. Keinen Wunder entscheiden sich die meisten Überlebenden sich dem dubiosen Konrad Weber anzuschliessen. Ich befürchte das dies eine fatale Entscheidung sein könnte... Mal sehen wie es weitergeht.

  • Man kann sehr gut nachfühlen, wie hart es die Auswanderer hatten.
    Ein verlorenes Kind von Annelie, die Seuche, dann noch das Feuer bei dem viele ihren Besitz verlieren, und manche ihr Leben.
    Ich kann auch die verstehen, die nur geringfügiges verlieren und trotzdem verzweifelt sind, wie zum Beispiel die Frau die den Blumensamen für ihren Garten verloren hat. Für sie war der Garten Symbol, sie wollte etwas von der alten Heimat erhalten. Deswegen tut auch sie mir Leid.

  • Oh man, die Seereise läßt auch nichts aus. Egal, ob Hunger, Krankheit, Sturm und zum Schluß auch noch das Abfackeln des Schiffes. Und dann als 'Retter' in der Not - Ekel Konrad, der doch sicherlich nur seinen eigenen Vorteil im Sinn hat. Hier trennen sich die Wege von Cornelius und Elisa. Ich bin gespannt, wie es den Beiden auf den unterschiedlichen Wegen ergehen wird. Greta ist mir richtig unheimlich geworden.


    In diesem Abschnitt kommt jetzt richtig Fahrt auf. Die Schreibweise gefällt mir sehr viel besser als im ersten Abschnitt. Ich konnte oftmals richtig mitfühlen.

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Die Seereise endet ja wirklich katastrophal...Die armen Menschen. :-(


    Bei Elisa und Cornelius tut mir wirklich Leid, dass sie sich trennen müssen, weil Cornelius sich seinem Onkel so verpflichtet fühlt. Ich kann ihn zwar verstehen, da er aus Dankbarkeit und Respekt handelt, aber ihm scheint ja auch ein bisschen klar zu sein, dass er sich damit gegen sein Glück entscheiden könnte. Für mich fühlt es sich auch so an, als wäre es ein Abschied auf längere Zeit.


    Meine Vermutung aus dem letzten Abschnitt war also falsch. Annelie verliert das ungeborene Kind. Dann schwenke ich mal um und vermute, dass sie in Chile wohl noch mal schwanger wird....oder vielleicht ist Poldi ja auch im Prolog der Schwager von Elisa, weil sie einen seiner Brüder geheiratet hat... Das wäre ja mal eine neue Idee, würde aber bedeuten, dass Eilsa ihren Cornelius sehr lange nicht wiedersieht. :gruebel
    Jedenfalls scheint Annelie nun viel mehr Kraft zu haben und packt ordentlich an, während der Vater sich hängen lässt.


    Jule Eiderstätt hat ihre Familie also einfach verlassen, weil sie frei sein wollte. Respekt für diese Entscheidung einer Frau zu dieser Zeit.

  • Oh wie recht ihr habt - Greta ist wirklich nahezu unheimlich. Schlimm, was Eltern Kindern antun können. Regelrecht beschäftigt hat mich das "Katherl-Schicksal". Als Mutter eines kleinen Kindes konnt ich mich gut in Christine versetzen. Mir gefällt, dass sich aus der Notlage heraus die Charaktere der einzelnen noch mehr abzeichen - so verliert auch die unnahbare Jule Tränen, der stolze Richard seine Stimme und Zacharias noch mehr Mut. Annelie hingegen zeigt sich seit Schiffbruch stärker als zuvor. Dass Cornelius nicht mit Elisa gehen kann, weil er seinem Onkel beistehen muss, hat mich anfangs etwas geärgert ... aber so soll es sein. Wann sie sich wohl wieder sehen ...?

  • Zitat

    Original von frau_raupe
    Mir gefällt, dass sich aus der Notlage heraus die Charaktere der einzelnen noch mehr abzeichen - so verliert auch die unnahbare Jule Tränen, der stolze Richard seine Stimme und Zacharias noch mehr Mut. Annelie hingegen zeigt sich seit Schiffbruch stärker als zuvor.


    Darin lag für mich übrigens der besondere Reiz dieses Themas: Seine Heimat zurückzulassen, den Aufbruch in ein neues Land zu wagen und sich dort unter widrigen Umständen ein neues Leben aufzubauen, führt wohl jeden Menschen immer wieder in Grenzsituationen. Und erst diese zeigen, wer man in Wahrheit ist, was alles in einem steckt. Da gibt es dann quasi kein Verstellen mehr, auch kein Verstecken. Die Not legt den Charakter bloß.
    Manche erweisen sich als stärker, andere als schwächer als man glaubt. Diesen Prozess zu verfolgten war für mich als Autorin mit das Faszinierendste.

  • Diesen Prozess zu verfolgten war für mich als Autorin mit das Faszinierendste.[/quote]



    Glaub ich gern. Die Charaktere "bloßzulegen" ist dir in meinen Augen sehr gut gelungen. Jeder von Ihnen hat Macken, die ihn letztlich menschlich und verletzlich machen. Keine Superhelden. Schön :-)